Sonntag, 24. November 2013

Frosch und Kröte in der Kunst

Machwerk R.W. Aristoquakes
Teil 23-9
Kunstexperten im Elysium
- Frans Francken Teil II -

Ein andres Bild des Malers Francken
Zeigt einen Frosch, 'nen scheinbar kranken,
Der von der Alchemie besiegt
Wie sterbend auf dem Boden liegt.



Das Hexenbuch gleich nebenan
Ist offensichtlich Schuld daran.
Vermutlich war der Zauberspruch
Nicht ganz echt in diesem Buch.

Wir sehen, die Metamorphose
Ging ziemlich in die Hose.

Der Maler Francken, viel zitiert,
Hat noch so manchen Frosch kreiert.

Im Wiener Hexenküchen-Bild
Gebärdet sich ein solcher wild
Und trägt, der alte Schubiak,
Eine Hexe huckepack,
Grinsend frech gar einfallsreich
Aus der Hexenküche raus
Als wollte er sie hinterm Haus
Mit Gewalt vernaschen gleich.



Und sein Kumpel, der Filou
Schaut ihm dabei lüstern zu
Als wollt er sagen "Ich komm mit
Dann machen wir's zu dritt."

Im selben Bild gibt es noch viele
Frösche all im gleichen Stile,
Von Frans Francken mit Bedacht
In Öl unsterblich so gemacht.

Zum Beispiel diese Frösche hier.
Wer sie zählt, der kommt auf vier.



In der Küche überall
Deuten Frösche den Verfall
Der Moral an und der Sitten.
Zauber, Sünde, Unmoral,
Leid und Schrecken, Folter, Qual.




Grad so wie's der Klerus wollte
Dass man den Frosch verteufeln sollte,
Hat auch Francken es für Geld
Auf seinen Bildern dargestellt.

Die Schuld und das ist unbestritten,
Am Frosch- und Krötenkarzinom,
Das man den Lurchen wie berichtet,
Hat hinterlistig angedichtet,
Trägt der Klerus, der den Frosch,
Verketzert hat schon lang vor Bosch.

Der Pontifex im Petersdom
Hat das Hexenwerk vollbracht.
Zum Antichrist von dort gemacht
Taucht der Frosch im Zeitenlauf
Seither als des Satans Helfer auf
Der  von der Kirche gut bezahlt,
In Öl wurde gar oft gemalt.


In dieser Pose sieht man ihn
In Franckens Werk, das heut in Wien
Ist im Museum ausgestellt,
Wie er als solcher sich gefällt.


Im Hexensabbatbild von Frans
Sehen wir beim Mummenschanz
Frösche und Quappen, Stücker zehne
In der Hexensabbatsszene.


Der erste, solch einer ward rar,
Ein roter Krötenflugfrosch war,
Der sich in die Lüfte hebt
Und über all den Hexen schwebt,
Die, das ist schwer nur zu beschreiben,
Ihre Teufeleien treiben.

Beim nächsten packt uns schier das Grauen.


Über 'ne Hand, die abgehauen
Liegt zwischen Gold und Schädelknochen,
Nebst einem Quappenkopf  anbei,
Kommt der Frosch daher gekrochen
Als ob er selbst der Satan sei.

Ja es waren schlimme Zeiten
Damals hier in unsern Breiten
Als die Lurche dergestalt
Wurden all in Öl gemalt.


Das nächsten Krötenbilddetail
Zeigt uns Lurche deren zwei.


Dem rechten, dem mit schmalen Lippen,
Steckt ein Messer in den Rippen.
Wer den  Mord so rabiat
Am armen Frosch begangen hat
Ist uns bis heute nicht bekannt!
Das hat uns Francken nicht genannt.

Ein andrer Ausschnitt zeigt 'nen grünen
Scheinbar ganz besonders kühnen
Frosch, der eine Jungfer sich als Braut
Hat beim Sabbat grad geklaut
Und sie, damit sie kann nicht fliehen,
Versucht nach unten weg zu ziehen.



Als sonderbar muss man empfinden
Wie die beiden just entschwinden.
Durch den Rauchfang fliegen sie!
Wenn man genau schaut sieht man wie.


Die Hex auf einem Besenstiel.
Der Frosch per Flügel. Beider Ziel
Ist der Blocksberg offenbar
Wo die Sabbatfeier war.

 
Zwei andre, wohl zum gleichen Zwecke,
Gehen zu Fuß die steile Strecke.
Weil sie kein Fluggerät besitzen
Sieht man sie beim Aufstieg schwitzen.
Dennoch hupfen zum Frohlocken
Obgleich es schwer ist so zu  reisen,
Sie zum Sabbat auf den Brocken
Um den Satan dort zu preisen.


***

wird fortgesetzt



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Zur Einstimmung

Bei dem hier unter dem Pseudonym R.W. Aristoquakes virtuell zur Veröffentlichung gebrachten, mehr als einhundertfünfzigtausend Doppelverszeilen umfassenden und mit über 15.000 Zeichnungen versehenen Epos handelt es sich um die umfangreichste Nacherzählung des Homer zugeschriebenen Kriegsberichtes, die jemals niedergeschrieben wurde und nach Auffassung des Autors, um das wichtigste literarische Werk der Neuzeit überhaupt.

Unter dem oben abgedruckten Titel veröffentlicht der noch unbekannte Schriftsteller an dieser Stelle in den nächsten fünf Jahren sein als Fortsetzungeerzählung entstandenes Mammutmachwerk über den antiken Tierkrieg und dessen Folgen für die Menschheit.

Das über zweitausend Jahre alte homerische Epillion, das im Original nur etwa 300 Verszeilen umfasst, wurde von R.W. A., der zehn Jahre lang daran gearbeitet hat, zu einem Mammutwerk aufgebläht, das die Batrachomyomachia mit der Ilias und der Bibel verbindet.

Diese Verknüpfung der drei wichtigsten Werke der abendländischen Literatur, die in etwa zur gleichen Zeit entstanden sind, dient dem Autor dazu, seine religionsgeschichtliche These zu untermauern, in der er den Frosch als Ursprungsgottheit darstellt und behauptet, dass die Götter der Neuzeit nichts anderes sind als die konsequente Weiterentwicklung der ägyptischen Froschgötter.