Freitag, 15. November 2013

Frosch und Kröte in der Kunst

Machwerk R.W. Aristoquakes
Teil 23-4
Kunstexperten im Elysium
- Pieter Bruegel  Teil 4 -

Luxaria nannte Bruegel die Radierung
Einer Sündeninszenierung
Die Paris im Elysium
Frisch ausgedruckt reichte herum.

So mancher der Helden war perplex
Als er das Bildnis nun von nah
Im Jenseits droben vor sich sah.

Ein wollüstiger Frosch beim Sex!

Mit einer Hure treibt er es;
Grad wie es ihm gefällt;
In einem roten Zelt!
Dass hier Unrecht wird getan
Deutet an im Bild der Hahn
Welcher zusieht als Symbol
Der Unzucht und des Satans wohl.


Vor dem Zelte unterdes
Zieht mit Gegröle und Geschrei
Die sündige Unmoral vorbei,

Angeführt von einem Frosche,
Der aufreißt lärmend seine Gosche
Und vor dem Zuge dümmlich dreist,
Der verdammte Knaster,
Eines der sieben Laster,
Luxaria, die Wolllust preist.

Weiter hinten folgt im Trott
Jubilierend Krott um Krott,
Vermutlich um auch solche Sachen
Wie die im Zelt drinnen zu machen.


Im selben Kunstwerke verflucht
Pieter die Verschwendungssucht.

"Im krassen Gegensatz zum Geiz
Hat diese Unart ihren Reiz"
Hat Alexandros froh gelacht.
(Zweiter Name des Paris in der Ilias)
Dann sprach er weiter mit Bedacht:

"Frösche und Kröten, diese hier,
Sollen dem Betrachter zeigen
Welch Strafen jenen widerfahren
Die aus purer Raffgier sparen
Und zum Pfennigfuchsen neigen.


Die Kröte unten, das ist klar,
Stellt die reiche Fürstin dar,

Die oben geizig, wühlend in ihrem Gold,
Jetzt büßen muss, nun nicht mehr hold
Wie sie zuvor ist dargestellt
Indem sie ihren Reichtum zählt.
Warzen trägt sie auf dem Rücken.
Sie kann nun keinen mehr entzücken.
Selbst den üblen Schergen nicht,
Mit dem spitzen Mausgesicht,
Welcher für sie hat gestohlen
Ihr das Geld herbeizuholen.
Der wird verwandelt für die Tat
Von einem Frosch zum Monster grad.

Nicht besser steht es um den Geiz.
Was Bruegel darstellt seinerseits.

Er zeig uns was ein Geizeskragen
Hat im Jenseits zu ertragen.

Im Nagelfass wird er gerollt.
Draußen klimpert nun sein Gold
Und der Geizige im Fass
Findet daran kaum noch Spaß.


Im krassen Gegensatz dazu
Finden zwei Schuldner ihre Ruh.


Ihnen, die dem Mammon sind entronnen
Ist die Kröte wohl gesonnen.
Weil sie anstatt von Gold und Gulden
Nur eigen nennen ihre Schulden
Werden sie, wie das Bild belegt,
Im Jenseits liebevoll umhegt.
Der Schuldschein scheint es anzudeuten;
Der Frosch hilft gerne kleinen Leuten!
Die Schuld mit der sie sind gekommen,
Hat er ihnen abgenommen."

***


Die Kröte ist hier dargestellt
Als Herrscher über Gold und Geld.
Kein Wunder wenn wir heut noch sagen
Dass wir keine Kröten haben.

***
wird fortgesetzt

Keine Kommentare:

Zur Einstimmung

Bei dem hier unter dem Pseudonym R.W. Aristoquakes virtuell zur Veröffentlichung gebrachten, mehr als einhundertfünfzigtausend Doppelverszeilen umfassenden und mit über 15.000 Zeichnungen versehenen Epos handelt es sich um die umfangreichste Nacherzählung des Homer zugeschriebenen Kriegsberichtes, die jemals niedergeschrieben wurde und nach Auffassung des Autors, um das wichtigste literarische Werk der Neuzeit überhaupt.

Unter dem oben abgedruckten Titel veröffentlicht der noch unbekannte Schriftsteller an dieser Stelle in den nächsten fünf Jahren sein als Fortsetzungeerzählung entstandenes Mammutmachwerk über den antiken Tierkrieg und dessen Folgen für die Menschheit.

Das über zweitausend Jahre alte homerische Epillion, das im Original nur etwa 300 Verszeilen umfasst, wurde von R.W. A., der zehn Jahre lang daran gearbeitet hat, zu einem Mammutwerk aufgebläht, das die Batrachomyomachia mit der Ilias und der Bibel verbindet.

Diese Verknüpfung der drei wichtigsten Werke der abendländischen Literatur, die in etwa zur gleichen Zeit entstanden sind, dient dem Autor dazu, seine religionsgeschichtliche These zu untermauern, in der er den Frosch als Ursprungsgottheit darstellt und behauptet, dass die Götter der Neuzeit nichts anderes sind als die konsequente Weiterentwicklung der ägyptischen Froschgötter.