Donnerstag, 14. November 2013

Frosch und Kröte in der Kunst

Machwerk R.W. Aristoquakes
Teil 23-3
Kunstexperten im Elysium
- Pieter Bruegel  Teil 3 -

Heute ist Stille eingekehrt
Und die Hexerei,
So hat man mich belehrt
Am Brocken längst vorbei.

Die Frösche quaken laut noch zwar
Unten im Teich beim Schwimmen.
Sie meinen; "Wozu bei Gefahr
Den steilen Berg erst zu erklimmen."

Ein paar der alten freilich doch
Erinnern sich auch heute noch,
Wenn sie nachts zum Mond aufschauen,
Daran wie es einst war mit Grauen.

Deshalb lasst anhand von Bildern
Mich wie es damals war, nun schildern.

Im Bruegel-Bild vom Sturz der Engel

Apokalypse durch und durch,
Wird ohne lautstarkes Gequengel,
Aus manchem Engelein ein Lurch.

Zwitter und Monster aller Rassen,
Gebärdend sich gar wild,
Zeigt das grauenhafte Bild.

 

Einer Kröte, nicht zu fassen
Vorne rechts im Kunstwerk gleich,
Platzt der Wanst, heraus quillt Laich
Der während er zu Boden fällt,
Der alten Kröt' die Lust vergällt.
"Nie wieder" denkt sie "will auf Erden"
Von einem Frosch ich schwanger werden!"

Viele Froschgestalten fliegen
Durch die Lüfte oder liegen
Zertrümmert, lebend längst nicht mehr
Im unt'ren Bildteile umher.

Ja sogar in Eierschalen
Verstand es Piet 'nen Frosch zu malen,
Wie sündhaft er vom Dotter drin
Herausstürzt grad nach unten hin.


Der Frosch galt einst, das sieht man hier
Dem Künstler wohl als Höllentier.

Nackte Lurche überall.


Einem Frosch im freien Fall,
Schaut ein andrer Froschfilou
Darüber staunend scheinbar zu
Wie sein Artgenosse just
Am Engelsein verliert die Lust
Und dies Dasein jäh verkürzt
Indem er in die Hölle stürzt.

***

In seinem Bild, genannt der Zorn
Nimmt Piet den nächsten Frosch aufs Korn
Und zeichnet ihn, wie wutgespeist,
Er in den eignen Arm sich beißt.

  
Das Flammeninferno deutet an
Dass Zorn und Hass vernichten kann.

Die gleiche Zeichnung zeigt uns auch
Was beim Klerus ward einst Brauch.
Ausgeheckt im Petersdom;
Befohlen durch den Papst in Rom.

Der Wolf, der einen Frosch zerreist
Als Metapher uns beweist
Was Inquisitoren früherer Zeiten
Befahlen einst in unsern Breiten.


 
Die Wölfin welche einst bewährt
Hat Remus und Romulus genährt,
Stellt den Klerus dar welcher in Rom
Zerfleichte jenes Karzinom,
Für das der Frosch stand zweifelsfrei.
Für Häresie und Ketzerei.


Weil alle dort an Amun dachten
Der einst ein Gott am Nilstrom war,
Sie ihn zum Antichristen machten
Damit er wurd' nicht zur Gefahr
Für die Kirche seiner Zeit,
Wie heute für die Christenheit
Es der Islam mal wieder ist,
Wie ihr sicher alle wisst.

***

Begleitet danach vom Applause
Gönnte Paris sich eine Pause;
Doch nur ganz kurz bevor danach
Er zum Thema weiter sprach.

Was der Held noch alles wusste
Und was er dachte, dass er's musste
Kundtun auch den andern gleich,
Berichten wir im nächsten Streich.

wird fortgesetzt


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Zur Einstimmung

Bei dem hier unter dem Pseudonym R.W. Aristoquakes virtuell zur Veröffentlichung gebrachten, mehr als einhundertfünfzigtausend Doppelverszeilen umfassenden und mit über 15.000 Zeichnungen versehenen Epos handelt es sich um die umfangreichste Nacherzählung des Homer zugeschriebenen Kriegsberichtes, die jemals niedergeschrieben wurde und nach Auffassung des Autors, um das wichtigste literarische Werk der Neuzeit überhaupt.

Unter dem oben abgedruckten Titel veröffentlicht der noch unbekannte Schriftsteller an dieser Stelle in den nächsten fünf Jahren sein als Fortsetzungeerzählung entstandenes Mammutmachwerk über den antiken Tierkrieg und dessen Folgen für die Menschheit.

Das über zweitausend Jahre alte homerische Epillion, das im Original nur etwa 300 Verszeilen umfasst, wurde von R.W. A., der zehn Jahre lang daran gearbeitet hat, zu einem Mammutwerk aufgebläht, das die Batrachomyomachia mit der Ilias und der Bibel verbindet.

Diese Verknüpfung der drei wichtigsten Werke der abendländischen Literatur, die in etwa zur gleichen Zeit entstanden sind, dient dem Autor dazu, seine religionsgeschichtliche These zu untermauern, in der er den Frosch als Ursprungsgottheit darstellt und behauptet, dass die Götter der Neuzeit nichts anderes sind als die konsequente Weiterentwicklung der ägyptischen Froschgötter.