Dienstag, 13. Oktober 2015

Der Froschmäusekrieg

Machwerk R.W. Aristoquakes
Teil 40 -1
Bei Hofe

ie

 heißt denn deine Tochter, sprich!"
Äußerte der König sich.
"Und wo finde ich das Kind?"

"Mäusli" sprach die Maus geschwind
Auf seine Frage, und gefasst
Ergänzte sie "wenn es dir passt,
Lauf ich los und bring sie Dir.
In zehn Minuten sind wir hier."

"Mach schnell" befahl er drauf spontan
Und fügte aufgeregt noch an:
"Ich bin auf Mäusli sehr gespannt."

Da ist die Mausfrau losgerannt,
Dass die Kleinen hinter ihr
An ihrem Rocksaum flogen schier
Als wären graue Drachen sie.
Eine lauter als die andre schrie:
"Hunger Mama, gib uns Milch!"

"Erst muss ich dem alten Knilch,"
Gab sie den beiden zu verstehen
"Eure Schwesterchen andrehen
Und wenn das klappt bekommt ihr was.

Dann könnt ihr Rahm aus güldnem Glas
So viel ihr wollt bei Hofe saufen
Und ich werd leckren Speck euch kaufen."

So hat sie sich gebrüstet,
"Und alles wonach es euch gelüstet."

***
Pausback indes erwartungsfroh,
Sein Narr wusste nicht recht wieso,
Strebte dem Palaste zu
Um frisch zu machen sich im Nu,
Bevor die beiden Mäusedamen
Zwecks der Brautschau zu ihm kamen.


***

Fünf Minuten vor der Zeit
Kamen sie hereingeschneit.

Wieder waren sie zu dritt.
Sie brachte auch die Oma mit.
Auf dass es ihrer Sache nutzt,
Allesamt herausgeputzt,
Warteten bei Hofe bang
Sie im Flur auf den Empfang.

Einer der Lakaien nahm
Sich sogleich gänzlich ohne Scham,
Der Oma an mit einem Strauß
Rosen den er gab der Maus.


In der Besenkammer dann
Nahm er weiter ihr sich an.
Ach was war der Frosch verkommen.
Wie Boris hat er sie genommen.

Doch weil es dort sehr dunkel war
Und die Oma schon schlecht sah,
Wurde, was mit ihr geschah,
Als es geschehen war, erst klar.

***

Draußen auf dem Flur indes
Begrüßte König Pausback kess
Mäuslis Mutter, die dort stand,
Mit einem Handkuss ganz galant.

"Schön, dass du gekommen bist,"
Sprach er zu ihr mit Hinterlist,
Und dann ganz leise in ihr Ohr,
"Komm mit nach nebenan mit mir,
Ich will nicht auf dem Korridor,
Besprechen was ich will von dir."

Dann zog er sie ins Schafgemach
Wobei er weiter zu ihr sprach:

"Ich bin ein Froschmann mit Geschmack.
Drum kaufe ich auch nichts im Sack!

Als dein König bitt ich dich,
Überzeuge du erst mich
Davon dass als Weib 'ne Maus
Wie deine Tochter, die du mitgebracht,
Mir in meinem Herrscherhaus,
Auch Freude nach der Hochzeit macht."

"Du bist", sprach er und kam ihr nah,
"Mäuslis werte Frau Mama.
Deshalb möcht ich erst mit dir
Testen ob das Mäuslein mir
All die Erfüllung geben kann,
Nach der ich sehne mich als Mann.
Also zier dich nicht und zieh dich aus!"

Da legte sie die Kleider ab,
Wobei er gern ihr Hilfe gab,
Und sprach zu ihm ganz frei heraus,
Wobei sie schelmisch hat gelacht,
Dass sie das gerne für ihn macht.

***

Wie die Sache weitergeht
In der nächsten Folge steht

wird fortgesetzt



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Zur Einstimmung

Bei dem hier unter dem Pseudonym R.W. Aristoquakes virtuell zur Veröffentlichung gebrachten, mehr als einhundertfünfzigtausend Doppelverszeilen umfassenden und mit über 15.000 Zeichnungen versehenen Epos handelt es sich um die umfangreichste Nacherzählung des Homer zugeschriebenen Kriegsberichtes, die jemals niedergeschrieben wurde und nach Auffassung des Autors, um das wichtigste literarische Werk der Neuzeit überhaupt.

Unter dem oben abgedruckten Titel veröffentlicht der noch unbekannte Schriftsteller an dieser Stelle in den nächsten fünf Jahren sein als Fortsetzungeerzählung entstandenes Mammutmachwerk über den antiken Tierkrieg und dessen Folgen für die Menschheit.

Das über zweitausend Jahre alte homerische Epillion, das im Original nur etwa 300 Verszeilen umfasst, wurde von R.W. A., der zehn Jahre lang daran gearbeitet hat, zu einem Mammutwerk aufgebläht, das die Batrachomyomachia mit der Ilias und der Bibel verbindet.

Diese Verknüpfung der drei wichtigsten Werke der abendländischen Literatur, die in etwa zur gleichen Zeit entstanden sind, dient dem Autor dazu, seine religionsgeschichtliche These zu untermauern, in der er den Frosch als Ursprungsgottheit darstellt und behauptet, dass die Götter der Neuzeit nichts anderes sind als die konsequente Weiterentwicklung der ägyptischen Froschgötter.