Samstag, 10. Oktober 2015

Der Froschmäusekrieg

Machwerk R.W. Aristoquakes
Teil 39 - 3
Am Schlachtfeldrande
Flucht aus dem Kriegsgebiet

as 

Rettungsgebiet auf  Pausbacks Teich
War größer als das Mäusereich.
Deshalb war es für die Flotte schwer
Die Schiffbrüchigen all auszumachen.

Hoch oben auf dem Mast die Wachen,
Die Korax, Quarks und Höpping hießen,
Hatte der Käpten angewiesen,
Sofort ganz laut von oben her
Wenn Mäus im Wasser sie entdeckten,
Die ihre Hände zum Himmel streckten,
Sofort nach unten es zu schreien,
Wie viele Mäuse sie erkennen
Und die Richtung klar zu nennen.


Kaum dort oben angekommen
Plärrten zwei Frösche von den dreien,
"Mann in Seenot recht voraus!
Und es ist, ganz genau genommen,
Eine Flüchtlings-Schlepper-Maus!"

Sofort kam unten Käpten Queck
Mit forschem Schritt an Oberdeck
Und wollt vom Ausguck wissen was
Der erkennen konnt' durchs Glas.


"Ich seh' ein Tier mit weißer Fahne,
Es ist grau wie eine Maus
Und sieht beinah genauso aus
Wie Krümeldieb, Troxartes Sohn!"

Und weiter sprach er wie im Wahne,
"Ja er ist es in Person!
Ich kenne diesen grauen Schuft,
Und ich sage es ganz offen,
Ich bin sicher, dass er blufft.
Sein Vater denkt, er wär' ersoffen,
Und hat uns deshalb den Krieg erklärt.


Doch sein dreister Sohnemann,
Wie ich durchs Glas erkennen kann,
Fristet sein Dasein nun als Schlepper.
Ich schlag vor, dass wir den Knaben,
Den dreimalig verdammten Nepper,
Nachdem wir ihn gerettet haben,
Für sein schändliches Benehmen
Hier an Bord als Geisel nehmen.
König Pausback wird uns dankbar sein.
Darauf schwör ich Stein und Bein!"

So wie vom Ausguck vorgeschlagen,
Ließ Käpten Queck ohn' lang zu zagen,
Es sogleich mit verkniffnem Lachen
Von seinen Wachsoldaten machen.


Nachdem die Maus gerettet war
Hat man ihr ohne jeden Kommentar,
Fesseln angelegt und sie
In der Proviantlast vis a vis
Der Kombüse eingesperrt.

Was aus ihr wurd' ist nicht bekannt.
Doch Queck, als er mit langem Bart
Heim kam von der Rettungsfahrt,
Wurde zum Admiral ernannt.

***

Doch bevor es so weit war
Musste er noch manches Exemplar
Von all den vielen Mäusen retten
Die ohn' ihn überlebt nicht hätten.

Der Rettungseinsatz auf hoher See
Befohlen von Pausback Extempore,
Weitete, es war ein Graus,
Sich mehr und mehr in Arbeit aus.

Sogar die Beiboote hat jetzt
Man dafür alle eingesetzt.

Drei Flüchtlinge in seinem Boot,
Geborgen von einem Muschelriff,
Brachte Quäks zum Mutterschiff.


Einer davon war schon tot.
Als das die andern zwei begriffen,
Sie vor Schmerz und Trauer pfiffen,
Dass Quäks, der eher galt als kühl,
Auf hoher See im Rettungsrahmen
In seinem Boot vor Mitgefühl,
Beinahe selbst die Tränen kamen.


Ach es war fürwahr brutal!

***

Über das, was all die tapfren Retter
Auf hoher See bei rauem Wetter,
Im Einsatz zu ertragen hatten,
Wir weiter hier Bericht erstatten
In Folge vier das nächste Mal

***

wird fortgesetzt

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Zur Einstimmung

Bei dem hier unter dem Pseudonym R.W. Aristoquakes virtuell zur Veröffentlichung gebrachten, mehr als einhundertfünfzigtausend Doppelverszeilen umfassenden und mit über 15.000 Zeichnungen versehenen Epos handelt es sich um die umfangreichste Nacherzählung des Homer zugeschriebenen Kriegsberichtes, die jemals niedergeschrieben wurde und nach Auffassung des Autors, um das wichtigste literarische Werk der Neuzeit überhaupt.

Unter dem oben abgedruckten Titel veröffentlicht der noch unbekannte Schriftsteller an dieser Stelle in den nächsten fünf Jahren sein als Fortsetzungeerzählung entstandenes Mammutmachwerk über den antiken Tierkrieg und dessen Folgen für die Menschheit.

Das über zweitausend Jahre alte homerische Epillion, das im Original nur etwa 300 Verszeilen umfasst, wurde von R.W. A., der zehn Jahre lang daran gearbeitet hat, zu einem Mammutwerk aufgebläht, das die Batrachomyomachia mit der Ilias und der Bibel verbindet.

Diese Verknüpfung der drei wichtigsten Werke der abendländischen Literatur, die in etwa zur gleichen Zeit entstanden sind, dient dem Autor dazu, seine religionsgeschichtliche These zu untermauern, in der er den Frosch als Ursprungsgottheit darstellt und behauptet, dass die Götter der Neuzeit nichts anderes sind als die konsequente Weiterentwicklung der ägyptischen Froschgötter.