Samstag, 24. Oktober 2015

Bei Hofe

Machwerk R.W. Aristoquakes
Teil 40 - 12
Bei Hofe

ährend 

die einen sich vergnügten,
Als wäre  Pausbacks Schloss der Strich,
Unterhielten die Diplomaten sich,
Gleich nebenan im Lagezimmer,
Indem die Politik sie rügten,
Über die aktuelle Flüchtlings-Lage.

"Die Situation, gar keine Frage
 Wird von Tag zu Tag noch schlimmer,
Wenn euer König in der Schlacht
Gegen uns so weitermacht,"
Gab mit dem Teerkocher im Mund
Friedlieb seinem Gegenüber kund
"Bleibt unserm Volke nur die Flucht."




Und er fügte gleich sodann
Seine Gründe dafür an.

"Wenn Pausback weiter so verrucht,
Durch seine Siege angeregt,
 Rund um seinen großen Teich,
Mausulina unser geliebtes Reich,
Noch mehr in Schutt und Asche legt,"

So sprach er stark gefühlsbetont,

"Und nicht mal Zivilisten schont,
Werden all die braven frommen
Mäuse zu Hause noch und nöcher,
Verlassen ihre bedrohten Löcher,
Und zu euch ins Schilfland kommen.

Von der Not daheim betroffen,
Und mit letztem bangen Hoffen,
Fliehen sie, so wie im Pentateuch
Moses es im Buche Exodus,
Wie er mit seinem Volk es tat,
Ausführlich berichtet hat,
Mit ihren Familien all zu Fuß
Ins gelobte Land zu euch!"

"Sie denken", so fuhr Friedlieb fort,
"Dass hier für sie ein sichrer Ort
Nachdem ihr Heim sie aufgegeben,
Am Schützen- oder Splittergraben
Zu Haus in Mausulina haben,
Wäre um zu überleben."


***

"Die erste halbe Maus-Million
Steht an unsrer Grenze schon"
Erwiderte Pausbacks Reichmarschall,
Mit Namen hieß er Klunckerlekunck,
"Doch wir lassen sie nicht rein.
Wir wollen unter uns hier sein!"

Dann mit stolzgeschwellter Brust,
Selbst - und nationalbewusst,
Verweisend auf seinen Ordensprunk,
Fuhr er mit Überheblichkeit im Wort
In seiner Begründung dafür fort:

"Unser ganzes Volk am Teich,
Ja das gesamte Lurchenreich,
Wir nennen es das Abendland
Und unsres Glückes Unterpfand,
Ist, was die Religion betrifft,
Christlich geprägt in Wort und Schrift.
Für Mäuse aus dem Ausland hier,
Die die Frechheit sich erlauben
An einen Mäusegott zu glauben,
So wie du, ist hier kein Platz."

Und dann ergänzte er den Satz:
"Das könnte euch so passen
Eure Löcher zu verlassen
Um hier in Saus und Braus zu leben.
Wir haben hier nichts abzugeben!"

"Pausbacks Reich muss Froschland bleiben.
Das kannst du dir hinter die Ohren schreiben.
Wir werden alles dafür tun,
Und nicht eher wieder ruh'n,
Bis alle Mauern sind hoch genug,
Um euren zivilen Beutezug,
Das werden wir euch lehren
Von unserm Volke abzuwehren!"

"Mein Gott" dacht Friedlieb still bei sich.
"Der kennt ja nur das eigne Ich.
Er ist fürwahr ein echter Christ!
 Seehofer der Bayer ist,
Gemessen am Gehabe,
Gegen den ein Waisenknabe."

***

Wie es bei Hofe weitergeht
In der nächsten Folge steht

wird fortgesetzt

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Zur Einstimmung

Bei dem hier unter dem Pseudonym R.W. Aristoquakes virtuell zur Veröffentlichung gebrachten, mehr als einhundertfünfzigtausend Doppelverszeilen umfassenden und mit über 15.000 Zeichnungen versehenen Epos handelt es sich um die umfangreichste Nacherzählung des Homer zugeschriebenen Kriegsberichtes, die jemals niedergeschrieben wurde und nach Auffassung des Autors, um das wichtigste literarische Werk der Neuzeit überhaupt.

Unter dem oben abgedruckten Titel veröffentlicht der noch unbekannte Schriftsteller an dieser Stelle in den nächsten fünf Jahren sein als Fortsetzungeerzählung entstandenes Mammutmachwerk über den antiken Tierkrieg und dessen Folgen für die Menschheit.

Das über zweitausend Jahre alte homerische Epillion, das im Original nur etwa 300 Verszeilen umfasst, wurde von R.W. A., der zehn Jahre lang daran gearbeitet hat, zu einem Mammutwerk aufgebläht, das die Batrachomyomachia mit der Ilias und der Bibel verbindet.

Diese Verknüpfung der drei wichtigsten Werke der abendländischen Literatur, die in etwa zur gleichen Zeit entstanden sind, dient dem Autor dazu, seine religionsgeschichtliche These zu untermauern, in der er den Frosch als Ursprungsgottheit darstellt und behauptet, dass die Götter der Neuzeit nichts anderes sind als die konsequente Weiterentwicklung der ägyptischen Froschgötter.