Dienstag, 27. Oktober 2015

Bei Hofe

Machwerk R.W. Aristoquakes
Teil 40 - 14
Bei Hofe

bermaat 

Hippel, eine Ordonanz
In König Pausbacks Planungsstabe
Traf im Flur vor der Garderobe
Den Generaloberst von Stummelschwanz.

Jener in feinster Abendrobe
Und mit gewohnter Arroganz,
Wollte von Hippel gar gerissen,
Wie die Lage an der Front ist wissen.

  
"Es ist so wie immer
Und es wird täglich schlimmer."
Grinste der den andern an.

"Gut dass wir nicht draußen sind!"
Ergänzte grinsend er geschwind
Und in der Sache arg profan.

"Zurzeit, das ist nicht angenehm
Gibt's mit Zivilisten ein Problem."

"Wie ich entnahm es den Gerüchten,
Die man so hört aus Mausulina,
Jene Millionenweise flüchten,
Weil unser Froschheer ebenda,
Alles in Schutt und Asche legt,
Bis sich kein Mausschwanz dort mehr regt.

Nun strömen sie in großen Massen
Über die Grenze zu uns ein.
Und wollen sich nicht bremsen lassen.
Es sollen drei Millionen sein,
Welche die Einladung haben angenommen,
In unser reiches Land zu kommen."

"Erzähl, erzähl, das muss ich wissen,"
Forderte Stummelschwanz gerissen,
"Damit ich im Casino gleich
Berichten kann was sich im Reich
Und an seinen Grenzen tut."

"Drum Hippel, bitte sei so gut
Erzähl mir alles was du weißt!"

Und er fügte sogleich dann
Eine konkrete Frage an:

"Wer soll das gewesen sein
Der die Flüchtlinge lud ein?"

"Stummelschwanz, ich hoffe doch,
Dass du das erinnerst noch.
Teichhilde hat sie eingeladen.
Mir war das damals auch nicht klar
Weshalb so großzügig sie war.
Sie hat nun mal ein großes Herz!"

"Nun habt ihr es auszubaden!"
Fügte er hinzu im Scherz;

"Ihr sollt die Kastanien aus dem Feuer holen.
Deshalb hat euch Pausback herbefohlen!"
Und dann ergänzte er verwegen,
"Nicht eurer schönen Augen wegen!"

"Ihr sollt hier nicht nur feiernd dösen
Sondern die Probleme lösen
Die der König euch hat eingebrockt,
Und ihr, hörig ihm, habt mitverbockt."


"Wenn Pausbacks Reich soll nicht verfallen,
Müsst deutlich machen ihr es allen
Fürsten rund des Teichs im Land,
Dass das geht nur Hand in Hand.
Wenn einer hü sagt und der andre hot,
Kommt jeder Ochse aus dem Trott."

"Ihr müsst euch endlich alle nun
Hier einmal zusammentun
Um euch erfolgreich zu beraten.
Und dann erwart ich Taten.!

"Ich bin zwar hier nur Ordonanz
Doch denk ich, lieber Stummelschwanz,
Dass du in deiner schicken Uniform,
Die Eindruck auf mich macht enorm,
Dem König sagt was er zu tun
Hat in der Flüchtlingssache nun."

"Pausbacks Land allein
Ist doch viel zu klein
Um sie alle aufzunehmen.
Er sollte, das musst du ihm sagen
Endlich schnellstens den bequemen
Fürsten aus den Nachbarteichen,
Ihre Apanagen streichen
Wenn sie die Last nicht mit ihm tragen."

"Und Teichhilde welche ungebeten
Die Mäuse hat all eingeladen,
Soll endlich kräftig seiner Gnaden
Auf ihre grünen Flossen treten,
Und ihr ein für alle Mal,
Erklären, dass es so nicht geht.
Er hat als König doch die Wahl,
Wenn sie ihm nicht zur Seite steht,
In diesen für alle schlimmen Tagen,
Sie aus dem Palast zu jagen
Um eine andre zu erwählen."


"Ich hoffe, ich kann darauf  zählen,
Dass du mit deiner Führungsgabe
Die anderen Herrn all beim Stabe
Endlich überzeugst davon,
Dass unser Volk genug hat schon,
Von den Mäusen aufgenommen."

"All die vielen die noch kommen
In den nächsten Tagen werden,
Den Frieden im Lande dann gefährden,
Wenn sie hier keine Arbeit kriegen
Und uns nur auf der Pelle liegen."

"Um das drohende Übel abzuwenden
Müsst ihr einen Plan in Sachen
Beschäftigung  der Leute machen.
Anstatt immer neuer Waffen,
Gilt es Arbeit zu beschaffen
Und den Krieg schnell zu beenden,
Der von Troxartes angefacht,
Uns das hat alles eingebracht."


"Das müsst ihr auch dem König sagen,
Sonst platzt seinem Volk der Kragen
Und sie jagen ihn davon."

"Die ersten Minister drohen schon
Damit dass sie ihm nicht mehr folgen wollen."

"Also, lieber Stummelschwanz
Hör auf deine Ordonanz.
Du solltest schleunigst dich nun trollen
Um all den anderen zu sagen
Was ich dir grad hab vorgetragen."

***

Wie es bei Hofe weitergeht
In der nächsten Folge steht

wird fortgesetzt



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Zur Einstimmung

Bei dem hier unter dem Pseudonym R.W. Aristoquakes virtuell zur Veröffentlichung gebrachten, mehr als einhundertfünfzigtausend Doppelverszeilen umfassenden und mit über 15.000 Zeichnungen versehenen Epos handelt es sich um die umfangreichste Nacherzählung des Homer zugeschriebenen Kriegsberichtes, die jemals niedergeschrieben wurde und nach Auffassung des Autors, um das wichtigste literarische Werk der Neuzeit überhaupt.

Unter dem oben abgedruckten Titel veröffentlicht der noch unbekannte Schriftsteller an dieser Stelle in den nächsten fünf Jahren sein als Fortsetzungeerzählung entstandenes Mammutmachwerk über den antiken Tierkrieg und dessen Folgen für die Menschheit.

Das über zweitausend Jahre alte homerische Epillion, das im Original nur etwa 300 Verszeilen umfasst, wurde von R.W. A., der zehn Jahre lang daran gearbeitet hat, zu einem Mammutwerk aufgebläht, das die Batrachomyomachia mit der Ilias und der Bibel verbindet.

Diese Verknüpfung der drei wichtigsten Werke der abendländischen Literatur, die in etwa zur gleichen Zeit entstanden sind, dient dem Autor dazu, seine religionsgeschichtliche These zu untermauern, in der er den Frosch als Ursprungsgottheit darstellt und behauptet, dass die Götter der Neuzeit nichts anderes sind als die konsequente Weiterentwicklung der ägyptischen Froschgötter.