Samstag, 31. Oktober 2015

Bei Hofe

Machwerk R.W. Aristoquakes
Teil 40 - 19
Bei Hofe

eil

 im Parlamentssaal offenbar
Grade Beratungspause war,
Berieten draußen auf dem Flur,
Vor der Türe rechterhand,
Wo Batrachus auf Wache stand,
(Fürstlicher Gardeoffizier im Froschmeuseler von Rollenhagen)
Von Müdigkeit noch keine Spur,
Zwei hochrangige Offiziere sich.


Es ging, wie zuvor drinnen, um die Frage
Wie in der aktuellen Lage
Man den Mäuseflüchtlingsstrom,
Der auswucherte wie ein Karzinom,
Besser in den Griff  konnt' kriegen.

"Dazu" sprach Admiral von Quäkelich
Zu Konteradmiral von der Krotten,
Ohne jenen zu verspotten,
"Müssen wir Troxartes erst besiegen,
Welcher in seines toten Sohnes Sache,
In maßlos übertrieb'ner Rache,
Die halbe Welt ins Unglück stürzt.

Wenn Du mir sagst wie neue Waffen
Und neue Schiffe wir beschaffen,
Dann bin ich an deiner Seite
In diesem sinnlos, verdammten Streite.

Doch Pausback hat uns den Etat gekürzt.
Wie sollen da all unsre schlauen
Werftarbeiter Schiffe bauen,
Wenn keiner im Reiche sie sodann
Für ihren Dienst bezahlen kann,
Ach Kamerad von Quäkelich,
Mein lieber Freund, so frag ich dich."

"Ja, die Lage ist fürwahr fatal,"
Erwiderte der Konteradmiral.
Und dann fügte er im Nu
Noch schnell das Folgende hinzu:

"Wir haben von unseren zehn Fregatten doch,
Nun rede die Flotte nur nicht klein,
Einsatzfähig zwei, drei Schiffe noch.
Mit denen könnten wir sicher binnen
Zwei Wochen vor Mausulinas Küste sein.
Wenn wir das Land von See beschießen,
Könnten wir den Krieg gewinnen
Und mit Troxartes Frieden schließen."

"Ja lieber Freund, das ginge zwar,
Doch die Schiffe, welche einsatzklar
Unsre Flotte noch im Dienste hat
Sind alle unter  EU-Mandat
Auf See um Flüchtlinge zu retten.

Aber selbst wenn wir mehr Schiffe hätten,
Das weißt du aber sicher doch,
Von der letzten Lagebesprechung noch,
Fehlen uns bereits seit Jahren,
Die Männer, die zur See drauf fahren.

Du siehst, ich sag es noch einmal,
Die Lage ist fürwahr fatal!"

"Ja was machen wir denn da?"
Sprach resignierend von der Krotten
Indem zu Batrachus er sah,
Der gegenüber an der Wand
Vor der Plenarsaaltüre stand.

Der hatte alles mitbekommen
Was die zwei besprochen hatten.

"Wenn die Herrschaften gestatten"
Hat er sich nun ein Herz genommen
Und dann wandte der Filou
Sich den beiden gänzlich zu.

"Ich bin als Gardeoffizier
Bei Hofe zwar kein so hohes Tier
Zu meinem eignen Leide,
So wie ihr stolzen Herren beide.
Doch frag ich mich warum
Eiert ihr hier nur herum
Anstatt dem König ohn' zu zagen,
Das Desaster vorzutragen
In dem ihr steckt und seine Flotte.

So kommt ihr beide nie zu Potte!

Ich frag mich schon die ganze Zeit
Wie ihr zwei im Flüchtlingsstreit,
Was ihr im Parlamentssaal sollt,
Eine Lösung finden wollt.

Wer so herumeiert wie ihr,
Ist sicher fehl am Platze hier.
Ihr seid ja schlimmer als Teichhilde.
Die ist oft auch nicht recht im Bilde
Und streitet nicht grad zimperlich,
Täglich mit ihren Fürsten sich,
In immer neuen Varianten,
Wie man den Zug der Mausmigranten
Endlich, langsam, irgendwann,
Stoppen oder begrenzen kann.

Ich sag euch beiden eines: Ihr
Seid eine Fehlbesetzung hier.
Wenn ich als hoher Militär
Anstatt von euch dort drinnen wär',
Würde ich ohne lang zu fragen,
Was ich darüber denke sagen.

Wenn ihr wollt, dann spitzt das Ohr
Dann trage ich vorab euch vor,
Was ich nach der Pause drinnen
Wenn zu beraten sie beginnen,
Ohn' jegliche Parteienbürde,
Ehrlich und aufrecht sagen würde."

***

Weil den beiden Admiralen
Welche staunend vor ihm standen,
Des Wachsoldatens  Prahlen,
So wie er es hat just gesagt,
Nicht besonders hat behagt,
Und gar dreist es von ihm fanden,
Ist es nicht dazu gekommen,
Dass Batrachus im hohen Hause,
Im Parlamentssaal nach der Pause,
Sagen konnte was er wollte,

Was sich bitter rächen sollte,
Denn er wurde festgenommen.

Wie es bei Hofe weitergeht
In der nächsten Folge steht.

***

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Bei Hofe

Machwerk R.W. Aristoquakes
Teil 40 - 18
Bei Hofe

wei 

Veteranen trafen sich vorm Essen
In einer der königlichen Messen.

"Ich hab dich lang nicht mehr gesehen."
Sprach von Paddeler ein Admiral,
Zu seinem einstigen Kollegen,
Welchen eines Unglücks wegen.
Auf seinem Schlachtschiff dazumal,
Nach einem schlimmen Seegefecht.
Gar schwer verletzt hatte ein Hecht.

"Ich sehe, du kannst wieder gehen
Und es fällt auch gar nicht auf
Dass dein linker Arm dir fehlt."

"Du siehst es ja, mir geht es gut",
 Sprach der andre darauf,
Mit Namen hieß er Protz vom Pfuhl,
Indem er hinzufügte gar cool,
Und offensichtlich wohlgemut.

"Ich hab nicht lange rumkrakeelt
Als unser Schiff wurde versenkt.
Pausback hat mir Geld geschenkt.
Davon ließ ich das Bein mir machen,
An dem ein  jeder mich erkennt."



"Ich hörte, dass man dich Ahab nennt."
Sprach Paddeler und musste lachen.
"Der Name passt, so glaube mir,
Wie ich sehe, gut zu dir."

"So sag mir doch, was führt dich her,
Du bist doch längst im Dienst nicht mehr."

"Der König braucht genau wie dich
Bei Hofe als Experten mich.
"Weil wir", ergänzte er geschwind,
Erfahren wie sonst keiner sind."

"Ich weiß", erwiderte der andre ihm
Stolz, verständnisvoll sublim.
"Wir sollen in der aktuellen Lage
In Sachen Mäuseflüchtlingsplage,
Wie er es arg respektlos nennt,
Weil er uns von schon lange kennt,
Und er weiß, es wird ihm nützen,

Ihn mit unserm Wissen unterstützen.

Weil er die Befürchtung hat,
Dass die Mäuse sich an seinem Wasser laben
Oder seinen Teich gar untergraben
Wenn sie in ihrem Gottvertrauen,
Bei uns hier neue Löcher bauen,
Weiß er, und sagt es grad heraus,
Weder ein noch aus.

"Deshalb braucht er unsern Rat!"

"Und was raten wir ihm da?
Weißt du denn das schon etwa?"

Wollte Ahab nun von Paddler wissen.

"Darüber grüble ich wie du,"
Sprach der andre hellwach,
"Auch schon ein paar Stunden nach."

"Wenn sie hier im Untergrund,"
Machte er dem andern kund,
"Erst mal ihre Flagge hissen
Und mit denen sich zusammenrotten,"
So fuhr er fort zu spotten,
"Die allesamt im Land schon sind,
Ruft hier im Palaste vom Kamin
Demnächst bald der Muezzin."

Und dann ergänzte er geschwind:

"So weit darf es hier nicht kommen.
Wir dürfen all die grauen Frommen
Falls sie noch an Smintheus glauben,
Ihren alten Mäusegott,
Das bei uns hier nicht erlauben.
Das wäre des Abendlands Bankrott!"


"Du bist ja ziemlich radikal."

Für einen königlichen Admiral
Unsres hochadeligen Froschgeschlechts,
Stehst du, so denk ich, zu weit rechts
Und zu allem Überfluss
Auch noch auf meinem rechten Fuß!"

"Entschuldige, so ungebeten
Wollt ich dir nicht zu nahe treten."

Erwiderte Paddler lachend drauf.


Im weiteren Gesprächsverlauf
Haben die zwei wie Diplomaten,
In der schwierigen und delikaten
Flüchtlingsfrage sich dann so geeinigt,
Dass ihre Meinung stark bereinigt,
Weil Pausback ja Respekt man zollte
So war, wie der sie hören wollte!

***

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Freitag, 30. Oktober 2015

Bei Hofe


Machwerk R.W. Aristoquakes
Teil 40 - 17
Bei Hofe


Palast vorm Lagezimmer
Der Wachsoldat der dort stand immer,
Dessen Aufgabe es war
Die drinnen zu schützen vor der Gefahr
Und dass kein andrer nebst ihm,
Belauschen konnt' was gar intim
Hinter der Tür wurd diskutiert,
Hatte nebst seinem Wachjob nun
Reichlich andres noch zu tun.

Er hat stets dort salutiert
Wenn ein Diplomat
Oder ranghoher Soldat
An ihm vorbei nach draußen kam
Oder den Weg drinnen nahm.



Manchmal ist einer auch gekommen
Der sein Tun hat wahrgenommen
Und ihn nicht als Hampelmann
Sah wie all die andern an,
Welche in Wichtigtuerei,
Auf gar großen Füßen
Achtlos gingen nur vorbei,
Ohne ihn zu grüßen.

Korax Frommkind, Peleus Sohn,
(Froschname für einen Königssohn im
Froschmeuseler von Georg Rollenhagen)
Der einst verzichtet hatte auf den Thron,
Damit sein Bruder kam zum Zug
War einer, den mit Recht und Fug,
Ein jeder der ihn kannte,
Einen feinen Mann stets nannte.

Der hatte für den Wächter dort
Stets Zeit für ein Begrüßungswort.

"Grüß dich Quadart Watarachs,
(Im Froschmeuseler von Rollenhagen
einer der königlichen Leibgardisten)
Na wie läuft es drinnen?"
Machte er sich einen Flachs,
Ohne darüber nachzusinnen
Dass jener aus Pausbacks Dienerschar
Nicht wie er selbst, von Adel war.

"Nicht so gut", sprach der darauf,
"Sie halten redend sich mit Floskeln auf
Anstatt endlich einmal nun
Etwas Vernünftiges zu tun,
Um die Problehme anzugehen
Die drinnen so im Raume stehen."

"Na, na", sprach Korax darauf "du
Hast doch nicht wieder mal gelauscht,"
Denn er kannte den Filou
Welcher vor der Lagezimmerwand
Für die Herrschaften auf Wache stand,
Damit ihnen auch nichts passiert.

"Was wird denn drinnen so geplauscht?"
Wollte er dann dienstbeflissen
Von Quadart, dem Wachsoldaten wissen.

"Es wird so wie immer diskutiert.
Anstatt endlich mal in Sachen
Flüchtlingslage was zu machen.
Streiten sich just grad drum
Wie hoch das Zustrommaximum
Der Ebbe in Pausbacks Kasse wegen,
Ist zahlenmäßig festzulegen."

"Das haben wir gestern schon gemacht."
Erwiderte der andre heiter,
"Doch es hat nicht viel gebracht,
Weil jeder Fürst in unserm Reich
Angst davor hat, dass sein eigner Teich,
Von den Flüchtlingen die kommen,
All von Teichhilde eingeladen,
Wird als Trinkwasser genommen,
Oder gar um drin zu baden."

Nach kurzer Pause sprach er weiter:
"Doch lieber Quadart sag mir nun,
Was würdest du zuerst denn tun
An meiner Stelle, in meiner Lage
In der schlimmen Mäuseplage?"


"Als erstes würd' ich Mauselöcher
Bauen lassen, noch und nöcher,
Denn schließlich braucht die graue Zunft
Eine trockene, warme Unterkunft,
Denn der Winter steht bevor."
So sprach er auf dem Korridor.

"Dann würd ich die Straßen reparieren
Damit sie taugen zum Kutschieren,
Die kämen mir durchaus zu passen,
Von den Mäusen sogleich lassen.

Auch Pflüge würde, anstatt von Waffen,
Ich jede Menge gleich beschaffen,
Um zu beseitigen die Brache,
Die keinen Sinn macht hierzulande.
Es ist wahrlich eine Schade
Dass nur jedes zweite Feld
In unserm Lande wird bestellt.

Auch die Sache mit der Sprache
Würde ich sofort forcieren.
Sie müssen ja nicht all studieren
Aber wenn sie, was sie sollen,
Arbeit bei uns finden wollen,
Sollten sie möglichst binnen,
Eines Jahres all so klug quaken können,
Wie die Herrschaften dort drinnen,
Die mit dem was sie so sagen
Anstatt zu helfen uns nur plagen!
Auch sollten wir den Mäusen gönnen..."

"Halt, das reicht, es ist genug!"
Unterbach Korax Quadarts Redeschwall.
Was Du da sagst mit Recht und Fug,
In deiner aufgestauten Wut,
Berichte ich gleich dem Feldmarschall."

"Doch glaub ich nicht, dass man das tut,
Weil's in den Kram ihnen nicht passt,
Was du grad vorgeschlagen hast."

Da knallte Korax seine strammen
Grünen Hacken fix zusammen
Und hat dem andern affektiert,
Rau aber herzlich salutiert.

***

Wie es bei Hofe weitergeht
In der nächsten Folge steht

wird fortgesetzt


Donnerstag, 29. Oktober 2015

Bei Hofe

Machwerk R.W. Aristoquakes
Teil 40 - 16
Bei Hofe


ährend 

die beiden hohen Flaggoffiziere,
Im Unterricht gekonnt das Ihre
In Sachen Sprachausbildung taten
Und den Mäusen unverzagt
Beibrachten wie man hierzulande quakt,
Haben zwei andre Diplomaten
Ernsthaft drüber nachgedacht,
Wie man dem Krieg ein Ende macht,
Ohne dass jemand sich blamiert,
Oder sein Gesicht verliert.

Der Großadmiral von Rührendreck
Und Mäusemarschall Schwartenspeck
Diskutierten darüber im Salon
Gut zwei dreiviertel Stunden schon,
Ohne auf einen gemeinsamen Nenner
In dieser Frage noch zu kommen.


Beide exzellente Kenner
Ihrer Taktiken im Streite
Und auch der der Gegenseite,
Tauschten in Sachen Krieg und Strauß
Ihre Argumente aus.

"Weil wir uns zu lang schon bekriegen,"
Hat Großadmiral von Rührendreck
Die Lage wiederholt umrissen
"Müsste euer König wissen
Dass er uns niemals kann besiegen!"

"Du wiederholst dich", mahnte Schwartenspeck.
"Genau so sieht das Troxartes auch
Nur eben reziprok betrachtet."

"Dann wird es Zeit, dass ihr den alten Gauch
Der sein eigenes Volk gar dreist, verrucht
Aus Mausulina zwingt zur Flucht,
Beseitigt oder ihn entmachtet."
Erwiderte ihm Schwartenspeck.
"Das ist doch klar, dann muss er weg!"

"Das sagt sich leicht, doch es ist schwer"
Erwiderte der Mausmarschall,
"Wenn im Lande überall
Soldaten von einem fremden Heer
So wie hässlich gierige Ratten
Die Unseren wie Schatten
Verfolgen und sie daran hindern.

Sie würden die Unsren samt den Kindern,
Schon bevor sie es versuchen
Umbringen alle und verfluchen.

In Mausulina ist zu zurzeit
Keiner vor dem Tod gefeit.
Gegen die Ratten in unserm Land
Ist nutzlos jeder Widerstand.

Das wissen all die braven frommen
Mäuse die jetzt hierher kommen.
Sie müssen um zu überleben
Fersengeld der Heimat geben
Und Troxartes der Filou,
Wartet ab und schaut nur zu
Wie sein Fähnchen steht
Und wohin der Wind es weht.

Erst gestern hat er laut verkündet
 Dass er mit einem sich verbündet,"
So sprach der Marschall sorgenschwer,
"Der noch dreister ist als er!"


"Ja" sprach da der Admiral,
Die Lage ist fürwahr fatal!"

"Wenn man all die fremden Mächte
Zur Vernunft endlich mal brächte,
Dann sähe es für dich und mich
Und jeden Frosch und jede Maus
Da bin ich wie du ganz sicherlich
Einer Meinung, besser aus."

***

Dann kamen sie auf das zu sprechen
 Zu was jene sich erfrechen,
Welche von sich glauben
Sie könnten sich's erlauben,
Weil die Macht dazu sie haben,
Das Recht zu untergraben
Und zu tun was ihnen frommt
Auch wenn es den andern nicht bekommt.


All die Namen von den vielen
Die dann zwischen ihnen fielen
Sind der ganzen Welt bekannt.
Auch Putin wurde da genannt.
Am Ende  Baschar al Assad
Und Schinkenklaubers Maus- Agnat,
(Schinkenklauber ist der Name von Troxartes Vater
im Froschmeuseler von Georg Rollenhagen)
Welcher sich  Troxartes nennt
Und den heut auch ein jeder kennt.

***


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Mittwoch, 28. Oktober 2015

Bei Hofe

Machwerk R.W. Aristoquakes
Teil 40 - 15
Bei Hofe

er 

Feldmarschall von Rührimschlick
Herausgeputzt mit Orden schick,
Und Generalfeldmarschall Batrachè,
Der letztere Pausbacks Attachè
Für Mausulina schon seit vielen Jahren
Und diplomatisch sehr erfahren,
Unterhielten beinah freundschaftlich
Bei Hofe im Casino sich.

"Was hältst  denn du von all dem Mist
Den Generaloberst von Stummelschwanz
Perfide in widerlicher Arroganz,
Beim Aperitif hat just uns vorgeschlagen."
Wollte Batrachè gar dienstbeflissen,
Von seinem alten Kumpel wissen.


"Ach, was soll ich dazu sagen,"
Winkte der andre lachend ab.
"Der redet inzwischen wie ein Zivilist.
Mir scheint der Held hat ganz vergessen
Dass wir alle unser Essen
König Pausback nur verdanken."

"Pausback soll den Krieg beenden
Schlägt er unter andrem vor.
Und anstatt von neuen Waffen
Soll Arbeitsplätze er beschaffen.
Das sind törichte Gedanken!"

"Der Generaloberst ist ein Thor.
Wenn Pausback täte was er sagt
Wäre er noch mehr geplagt,
Denn das hieß im Umkehrschluss
Dass er uns entlassen muss.
Denn ohne Krieg und ohne Heer
Bräuchte er uns auch nicht mehr.
Dann kämen, er und ich und du
Und das ganze Herr hinzu,
Für die er Arbeit suchen müsste!"

"Ja, fürwahr, da hast du Recht
Sein Vorschlag war tatsächlich schlecht.
Doch was ich all zu gerne wüsste,
Ist wer ihn dazu hat aufgehetzt
Und ihm den Floh ins Ohr gesetzt."

"Ich kenn den Generaloberst genau
Und weiß er ist nicht grad sehr schlau."
Erwiderte der andre drauf
Und fügte seinem Satz spontan
Gleich noch die Erklärung an:

"Mein alter Kumpel Stummelschwanz
Verlässt in allen Taktikfragen
Sich gern auf seine Ordonanz,
Einen Obermaat von der Marine,"


"Den sollten wir in diesen Tagen,"
Sprach weiter er mit froher Mine
Und hinterlistig raffiniert,
"Wo der Flüchtlingslage eskaliert,
Ruhig auch einmal dazu befragen,
Was Pausbacks ranghöchsten Soldaten
Er in dieser Sache hat zu raten."

"Die Admiralität der Flotte,"
So fuhr er fort im Spotte,
"Ist Pausbacks Narren ziemlich gleich,
Phantasie- und einfallsreich,
Und nie um Antworten verlegen."

"Doch wir sollten trotzdem nun
So wie Stummelschwanz es tun,
Und gegen alle guten Sitten
Einen Untergebenen drum bitten
Uns zu verraten, was solch kleines Licht
Zur Lage meint aus seiner Sicht."


"Vielleicht, es könnt ja durchaus sein,
Dass zufällig ihm fällt was ein,
Was uns auf der Karriereleiter
Bringt danach ganz nach oben weiter!"

***

Gesagt, getan, wie vorgeschlagen,
Marschierten der Flüchtlingslage wegen,
Selbst um Antworten verlegen,
Sie los um Hippel zu befragen,
Die kluge Marineordonanz,
Des Generaloberst von Stummelschwanz.



In der Feldwebelmesse nebenan,
Sprach Rührimschlick, der Feldmarschall,
Hippel in Sachen Flüchtlingslage an.

Wortreich und rhetorisch höchst brillant
Trug er ihr Anliegen ihm vor.

Und dann wollte gar gerissen,
Ungebremst im Redeschwall,
All das vom Obermaat er wissen,
Was sie beide könnten nun
In der verzwickten Lage tun,
Um den größten Flüchtlingsstrom
Seit Mäus'- und Froschgedenken,
In geordnete Bahnen so zu lenken,
Dass Froschland wird nicht überrollt.

***

"Wenn ihr wirklich helfen wollt,"
Erwiderte der Obermaat
Dann geb' euch beiden ich den Rat,
Ich denk euch würde das gelingen,
Denn wer so gebildet ist wie ihr,
Den Mäusen wenn sie sind all hier,
Zuerst das Quaken beizubringen.


Ohne unsere schwierige Sprache ist
Das Leben schwer an Pausbacks Teich
Wie ihr beide sicher wisst!

Und dann fügte er spontan
Einen Nachsatz auch noch an:

"Ich werde Stummelschwanz es sagen.
Der wird es, da bin ich sicher gleich,
Pausback seiner Majestät vortragen.

Auch Teichhilde wird begeistert sein.
Denn Lehrer werden grad gesucht.
Sie stellt euch sicher beide ein,
Weil so sprachgewandt wie ihr
Ist keiner sonst im Reiche hier.
Und im Schloss fällt es nicht auf
Wenn zwei fehlen von dem Hauf,
Welchen ihr ja sicher kennt
Der High Society sich nennt."


Da haben die beiden arg geflucht
Und ihr Karrieretriebverlangen
War gänzlich ihnen auch vergangen.

***

Wie es bei Hofe weitergeht
In der nächsten Folge steht.

wird fortgesetzt



Zur Einstimmung

Bei dem hier unter dem Pseudonym R.W. Aristoquakes virtuell zur Veröffentlichung gebrachten, mehr als einhundertfünfzigtausend Doppelverszeilen umfassenden und mit über 15.000 Zeichnungen versehenen Epos handelt es sich um die umfangreichste Nacherzählung des Homer zugeschriebenen Kriegsberichtes, die jemals niedergeschrieben wurde und nach Auffassung des Autors, um das wichtigste literarische Werk der Neuzeit überhaupt.

Unter dem oben abgedruckten Titel veröffentlicht der noch unbekannte Schriftsteller an dieser Stelle in den nächsten fünf Jahren sein als Fortsetzungeerzählung entstandenes Mammutmachwerk über den antiken Tierkrieg und dessen Folgen für die Menschheit.

Das über zweitausend Jahre alte homerische Epillion, das im Original nur etwa 300 Verszeilen umfasst, wurde von R.W. A., der zehn Jahre lang daran gearbeitet hat, zu einem Mammutwerk aufgebläht, das die Batrachomyomachia mit der Ilias und der Bibel verbindet.

Diese Verknüpfung der drei wichtigsten Werke der abendländischen Literatur, die in etwa zur gleichen Zeit entstanden sind, dient dem Autor dazu, seine religionsgeschichtliche These zu untermauern, in der er den Frosch als Ursprungsgottheit darstellt und behauptet, dass die Götter der Neuzeit nichts anderes sind als die konsequente Weiterentwicklung der ägyptischen Froschgötter.