Eines Tages aber brachte ein Kolibri die Nachricht, dass die Urubu Feuer hätten, und dass man damit Nahrung kochen könnte.
Die Guaraní beriefen sofort eine große Versammlung ein und beschlossen, einen ihrer besten Krieger loszuschicken, damit er den Urubu das Feuer stehle. Der Krieger aber kehrte erfolglos zurück: er hatte sich die Hände verbrannt als er versuchte, heiße Kohlen aufzuheben.
Dem zweiten Krieger ging es nicht besser: der arme Yeruti (ein Art Taube) wollte etwas Feuer auf seinen langen Schwanz laden, aber seine Federn fingen sofort Feuer und er musste sich in den nächsten Fluss stürzen, um nicht zu verbrennen. Man sagt, dass dies der Grund sei, warum der Yeruti, der einmal wunderbarste bunte Federn hatte, heute grau ist und einen so kurzen Schwanz hat.
Einer nach dem anderen kamen die Krieger erfolglos zurück, und große Besorgnis ergriff das gesamte Volk der Guaraní. Als manch einer die Hoffnung bereits aufgegeben hatte, trat Kururu, die Kröte, hervor, und bot an, diese gefährliche Aufgabe auf sich zu nehmen. Er bat nur darum, dass Kuraray, die Sonne, ihn begleite.
Als die beiden in das Land der Urubu kamen, ließ sich der junge Kuraray auf den Boden fallen und tat, als ob er tot wäre. Kururu, die Kröte, beobachtete alles aus der Nähe. Die hungrigen Urubu sahen sogleich den Körper Kurarays und landeten ganz in der Nähe. Während sie schon die Feuersteine aus ihren Taschen holten, fiel einem ihrer Häuptlinge ein: "Sofort aufhören! Wartet! Zuerst müssen wir feststellen, ob er wirklich tot ist!"
Die Urubu holten den Herrn Fliege herbei, der in solchen Situationen ein wahrer Spezialist ist. Herr Fliege fing sofort mit der Inspektion an: zuerst krabbelte er in den Mund Kurarays und kam aus der Nase wieder heraus, dann kroch er in ein Ohr, um aus dem anderen wieder aufzutauchen. Kuraray musste sich fürchterlich anstrengen, um während dessen nicht zu atmen.
Zur Freude aller Anwesenden erklärte am Ende Herr Fliege: "Meine Herren, dieses Subjekt ist tatsächlich tot! Das Fest kann beginnen!".
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