Dienstag, 3. Februar 2015

Im Elysium


Machwerk R.W. Aristoquakes
Teil 31 - 57
- Im Elysium -

"Aristoquakes, den wir alle lieben"
Lachte da Pallas Athene,
Hat so manches Poem geschrieben,
Doch Geschichten so wie jene
Von der Kröte Kururu,
Kannte noch nicht der Filou.

Und dann, die andern waren schon ganz Ohr,
Trug sie die Feuerkröten- Sage vor.

Die Kröte und das erste Feuer


Man erzählt, dass in alten Zeiten die ersten Guaraní kein Feuer hatten: sie litten sehr unter der Kälte und konnten nur wilde Früchte essen, denn sie konnten ja keine Nahrung kochen. Manchmal trockneten sie etwas Fleisch für mehrere Tage in der Sonne und so konnten sie wenigstens etwas Fleisch auch roh verzehren.

Eines Tages aber brachte ein Kolibri die Nachricht, dass die Urubu Feuer hätten, und dass man damit Nahrung kochen könnte.

Die Guaraní beriefen sofort eine große Versammlung ein und beschlossen, einen ihrer besten Krieger loszuschicken, damit er den Urubu das Feuer stehle. Der Krieger aber kehrte erfolglos zurück: er hatte sich die Hände verbrannt als er versuchte, heiße Kohlen aufzuheben.


Dem zweiten Krieger ging es nicht besser: der arme Yeruti (ein Art Taube) wollte etwas Feuer auf seinen langen Schwanz laden, aber seine Federn fingen sofort Feuer und er musste sich in den nächsten Fluss stürzen, um nicht zu verbrennen. Man sagt, dass dies der Grund sei, warum der Yeruti, der einmal wunderbarste bunte Federn hatte, heute grau ist und einen so kurzen Schwanz hat.


Einer nach dem anderen kamen die Krieger erfolglos zurück, und große Besorgnis ergriff das gesamte Volk der Guaraní. Als manch einer die Hoffnung bereits aufgegeben hatte, trat Kururu, die Kröte, hervor, und bot an, diese gefährliche Aufgabe auf sich zu nehmen. Er bat nur darum, dass Kuraray, die Sonne, ihn begleite.


Als die beiden in das Land der Urubu kamen, ließ sich der junge Kuraray auf den Boden fallen und tat, als ob er tot wäre. Kururu, die Kröte, beobachtete alles aus der Nähe. Die hungrigen Urubu sahen sogleich den Körper Kurarays und landeten ganz in der Nähe. Während sie schon die Feuersteine aus ihren Taschen holten, fiel einem ihrer Häuptlinge ein: "Sofort aufhören! Wartet! Zuerst müssen wir feststellen, ob er wirklich tot ist!"


Die Urubu holten den Herrn Fliege herbei, der in solchen Situationen ein wahrer Spezialist ist. Herr Fliege fing sofort mit der Inspektion an: zuerst krabbelte er in den Mund Kurarays und kam aus der Nase wieder heraus, dann kroch er in ein Ohr, um aus dem anderen wieder aufzutauchen. Kuraray musste sich fürchterlich anstrengen, um während dessen nicht zu atmen.

Zur Freude aller Anwesenden erklärte am Ende Herr Fliege: "Meine Herren, dieses Subjekt ist tatsächlich tot! Das Fest kann beginnen!".



Die Urubu zündeten sogleich ein Feuer an und fingen an, rund herum zu tanzen, während sie an ihrem Lieblingsgetränk, einem Früchtelikör, schlürften. Genau diesen Moment nutzte Kururuy aus, um mit dem Fuß ein Stück Kohle vom Feuer weg zu schieben. Die Kröte atmete zuerst eine große Menge Luft ein und verschluckte dann sofort die Kohle. Mit großen Sprüngen eilte sie davon bis zu einem versteckten Platz, an dem sie die Kohle wieder ausspuckte und so ein kleines Feuer entzündete.



Jedes Mal wenn Kinder eine Kröte belästigen, bläht sie sich auf, um die Kinder daran zu erinnern, was sie einmal gemacht hat, um den Urubu etwas Kohle zu stehlen, und dass die ersten Guaraní nur dank ihr das Feuer hatten. Aus dem selben Grund werden die Kinder von den Alten ermahnt, der Kröte Respekt entgegen zu bringen.

***

wird fortgesetzt

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Zur Einstimmung

Bei dem hier unter dem Pseudonym R.W. Aristoquakes virtuell zur Veröffentlichung gebrachten, mehr als einhundertfünfzigtausend Doppelverszeilen umfassenden und mit über 15.000 Zeichnungen versehenen Epos handelt es sich um die umfangreichste Nacherzählung des Homer zugeschriebenen Kriegsberichtes, die jemals niedergeschrieben wurde und nach Auffassung des Autors, um das wichtigste literarische Werk der Neuzeit überhaupt.

Unter dem oben abgedruckten Titel veröffentlicht der noch unbekannte Schriftsteller an dieser Stelle in den nächsten fünf Jahren sein als Fortsetzungeerzählung entstandenes Mammutmachwerk über den antiken Tierkrieg und dessen Folgen für die Menschheit.

Das über zweitausend Jahre alte homerische Epillion, das im Original nur etwa 300 Verszeilen umfasst, wurde von R.W. A., der zehn Jahre lang daran gearbeitet hat, zu einem Mammutwerk aufgebläht, das die Batrachomyomachia mit der Ilias und der Bibel verbindet.

Diese Verknüpfung der drei wichtigsten Werke der abendländischen Literatur, die in etwa zur gleichen Zeit entstanden sind, dient dem Autor dazu, seine religionsgeschichtliche These zu untermauern, in der er den Frosch als Ursprungsgottheit darstellt und behauptet, dass die Götter der Neuzeit nichts anderes sind als die konsequente Weiterentwicklung der ägyptischen Froschgötter.