Donnerstag, 18. Dezember 2014

Götterschlacht

Machwerk R.W. Aristoquakes
Teil 28 - 19
- 9. Kriegstag -
- Götterschlacht -


ie 

Fliegen waren exquisit,
So wie von Pausback angepriesen.

Während die sechs Freunde mit Appetit
Es nebenan sich schmecken ließen,
Schlüpfte der König zurück ins Bett.

Im Speisesaale beim Bankett,
Darüber war er sich im Klaren,
Die Freunde längst verstorben waren
Denn die Fliegen wohlbedacht,
Hatte mit Gift er angemacht.

***

Achilles starb als erster. Dann
War nach ihm Agamemnon dran.

"Schade, aber schön war's doch,
Dachte sterbend schnell er noch
Bevor seine Seele er banal
Den Göttern im Olymp empfahl.

Auch die andern, an den Fliegen,
Die Pausback ihnen all empfahl,
Starben plötzlich und blieben liegen
Nebenan im Speisesaal.

Dem Butler, der die Helden fand,
Weil fehlte ihm der Sachverstand,
War die Sache rätselhaft.
Er wusst' ja nicht an was sie starben.
"Vielleicht ein Streit", so dachte er.
Doch sie hatten keine Narben.
Er fand das Ganze sonderbar.
Doch weil er ein guter Butler war,
 Hat er sie schnell weggeschafft.

"Verdammt was sind die Brüder schwer"
Dachte der keuchende Kaschube
Und warf sie in die Abfallgrube.

So kam es, dass von jenen sieben,
Die Zeus aus dem Elysium schmiss,
Nur einer übrig ist geblieben.

Der lag im Bett und hatte Schiss
Während seine Frontsoldaten
Auf dem Feld das Ihre taten
Um die Schlacht zum Sieg zu wenden
Und den Tierkrieg zu beenden.

***

Zeus im Olymp, der alles sah,
Ging der Tod der Helden nah.
Doch Trauer war  nun Fehl am Platz.
Er hatte viel Wichtigeres nun
In Sachen Froschmäusekrieg zu tun.
Auf seinem neuen Götterwagen
Sah man ihn auf  Mäusehatz,
Hoch oben übers Schlachtfeld jagen. 

 

Im Geschirr die grünen Rosse
Die Hephaistos im geschenkt,
Machten Freude ihrem Bosse.
Er hat gekonnt sie so gelenkt,
Dass Blitze er und Donnerkeile
Schleudern konnt' in Windeseile.

Im Wagen mit dem Froschgespann
Und seinem Adler als Begleiter,
Mimte den Obergott er weiter
Und spielte sich auf als Maustyrann.

Blitz um Blitz aus seiner Faust
Ist hinunter nun gesaust
Und schlug, so wie es sollte sein,
Im Schlachtfelde am Teich,
Modernen Splitterbomben gleich,
Auf der Mäuseseite ein.

Die Verluste waren groß.

"Wie helfe ich den Armen bloß?"
Dachte Apollo Smintheus
Des Kroniden Filius.

Da sah unten er im Teich
Aus Poseidons nassem Reich
Den Dreizack aus dem Wasser ragen
An dem drei tote Frösche hingen.


"Ich muss Papas Bruder fragen"
Dachte er, "ob er im Ringen
Gegen all die dreisten
Frösche kann mir Beistand leisten."

"Poseidon komm mal schnell herauf"
Schrie er in den Teich hinab
Und schon kurze Zeit darauf
Ihm der die Antwort bereits gab.

"Du verdammter Mauerbauer"
Schrie der Erderschütterer im Zorn
(Apoll war der Erbauer der trojanischen Festungsmauser;
Poseidon wird in der Ilias von Homer so genannt)
Als mit dem Schwerte in der Hand
Er vor dem Mäusegotte stand.

"Wie kannst du mir Befehle geben.
Die Frechheit kostet dich dein Leben!"
So schrie den Möchtegern sodann
Er weiterhin gar zornig an.

  
Doch Apoll wähnte sich schlauer
Und nahm den Wassergott aufs Korn.

Wär' der Kronide nicht gekommen
Hätt' es ein schlimmes End genommen.

"Macht Schluss mit eurem dummen Streit!"
So hörten ihn die beiden grollen.
"Ihr seid wohl beide nicht gescheit.
Wenn an der Macht wir wollen bleiben
Dann müssen wir zusammenhalten.
Wenn wir unsre Kräfte spalten
Wird man uns in ein paar Tagen
Schändlich aus dem Olympos jagen.

Der dumme Krieg an Pausbacks Teich
Gefährdet auch uns und unser Reich.

Pausback Lymnocharis Physignatus,
Der grüne Imperator dort,
Mit seinem Götter-Habitus,
Er war noch nie uns wohlgesinnt,
Jagt uns alle von hier fort,
Falls unten er den Krieg gewinnt.

Anstatt mal hier und da zu zündeln
Müssen wir die Kräfte bündeln
Und uns dazu aufbequemen
In die Zange sie zu nehmen.

Nur vereint kann es gelingen
Beide Völker zu bezwingen
Bevor der Sieger uns angreift
Und den Olymp womöglich schleift!"

***

"Was geht mich Dein Olymp denn an?"
Hat Poseidon zornerfüllt,
Seinen Bruder angebrüllt.
"Ich bin doch nicht dein Dummerjan
Und lösch den Brand, den du entfacht.
Was mich betrifft in dieser Schlacht,
Schütze ich an Pausbacks Teich
Nur mein Unterwasserreich
Und halt es von Gesindel rein
So wie ich's tat mir jenen drei'n,
Die was wirklich sie nicht sollten
Getaucht ins Wasser pinkeln wollten.


Ich misch mich da nicht weiter ein,
Denn ich kenne diese kühnen
Tapferen gelb bräunlich grünen
Krieger die im Teiche wohnen
Und werd, wenn sie's nicht übertreiben,
Lieber ruhig erst mal bleiben.
Nicht dass am End sie mich entthronen.

Und solang an Land sie streiten,
Wie sie es machen momentan,
Brauche ich nicht einzuschreiten
Denn das geht mich ja nichts an.

Mich mit den Fröschen deinetwegen
Unten im Teiche anzulegen,
Wäre wirklich dumm von mir."

"Tut mir leid" sprach er zum Bruder,
"Das Land am Teich ist dein Revier.
Dort und hier führst du das Ruder,
Aber was im Meer ich mache,
Ist alleine meine Sache!"

Dann hat gar lauthals er gelacht
Und auf den Heimweg sich gemacht.

***
"Schnell Apoll" sprach da Gott Zeus,
"Ruf Hermes mir und Odysseus
Und die sieben Weisen auch,
Weil ich deren Rat jetzt brauch.

***
Wie die Sache weitergeht
In der nächsten Folge steht.

wird fortgesetzt

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Zur Einstimmung

Bei dem hier unter dem Pseudonym R.W. Aristoquakes virtuell zur Veröffentlichung gebrachten, mehr als einhundertfünfzigtausend Doppelverszeilen umfassenden und mit über 15.000 Zeichnungen versehenen Epos handelt es sich um die umfangreichste Nacherzählung des Homer zugeschriebenen Kriegsberichtes, die jemals niedergeschrieben wurde und nach Auffassung des Autors, um das wichtigste literarische Werk der Neuzeit überhaupt.

Unter dem oben abgedruckten Titel veröffentlicht der noch unbekannte Schriftsteller an dieser Stelle in den nächsten fünf Jahren sein als Fortsetzungeerzählung entstandenes Mammutmachwerk über den antiken Tierkrieg und dessen Folgen für die Menschheit.

Das über zweitausend Jahre alte homerische Epillion, das im Original nur etwa 300 Verszeilen umfasst, wurde von R.W. A., der zehn Jahre lang daran gearbeitet hat, zu einem Mammutwerk aufgebläht, das die Batrachomyomachia mit der Ilias und der Bibel verbindet.

Diese Verknüpfung der drei wichtigsten Werke der abendländischen Literatur, die in etwa zur gleichen Zeit entstanden sind, dient dem Autor dazu, seine religionsgeschichtliche These zu untermauern, in der er den Frosch als Ursprungsgottheit darstellt und behauptet, dass die Götter der Neuzeit nichts anderes sind als die konsequente Weiterentwicklung der ägyptischen Froschgötter.