Montag, 22. Dezember 2014

Auf dem Schlachtfeld

Machwerk R.W. Aristoquakes
Teil 28 - 23
- 9. Kriegstag -
- Auf dem Schlachtfeld -

ech 
dagegen hatte Schwänzelmaus.

Als auf dem Feld fern von zu Haus,
Den Lageplan sie hat studiert,
Ist das Unsägliche passiert.

Frosch Quidux Krösch, ein Grobian,
(Dissertation Ursula Wiepen, S. 106/74)
Schlich sich ihr von hinten an
Und stieß vergnügt und mit Entzücken,
Ihr seine Lanze in den Rücken.



Der Lageplan wurd plötzlich rot.
Das Mausblut zeigte dass die Lage,
Für das gesamte Mäuseheer
Bedrohlich war, gar keine Frage!
Doch das erkannte sie nicht mehr,
Denn dazu war sie schon zu tot.

***

Der selbe Frosch, 'ne andre Maus,
Trafen, ach es war ein Graus,
Wie Menelaos einst und Alexander,
Im Felde kämpfend  aneinander.

Die Maus starb auf dem Feld der Ehr.
Schuld daran war Krösch'es Speer,
Den der brutal ins Herz ihr stach.



***

Quidux Krösch sofort danach,
Wandte sich in aller Ruh
Bereits dem nächsten Gegner zu
Und hat mit dem 'nen Kampf bestritten,
Den man lange nicht vergaß.

Mausleutnant Stolzner, der beritten
Aus seinem Rosse Rennmaus saß,
Hätte nie zuvor gedacht
Was sein Gegner hat vollbracht.



Der Kampffrosch stach von unten her
Durch Ross und Reiter seinen Speer.
Als er zurück ihn wieder zog,
Stolzner aus dem Sattel flog.

Der Reiter brach, welch Missgeschick,
Sich beim Sturze das Genick.
Er der grad noch so verwegen,
Auf seinem edlen Rosse saß,
Lag vor dem Feinde nun im Gras
Und konnte sich nicht mehr bewegen.

Nur noch jammern konnte er,
Denn neben einen Rückgradknochen
War auch sein Mausschwanz angebrochen,
Und schmerzte den Reitersmann gar sehr.
Krösch gab ihm den Gnadenstoß
Und schon war er die Schmerzen los.

Sein Ross, ein grauer Lipizzaner,
Hingegen verendete spontaner.
Nachdem der Reiter er war los,
Sank müde er ins Ufermoos.

Nicht mal wiehern konnte er
Vor lauter Müdigkeit nunmehr,
Und machte für die ew'ge Ruh
Für immer seine Äuglein zu.

***

Ein andrer Frosch, 'nen Steinwurf weiter,
Vom Dienstgrad wer er Hauptgefreiter,
Mit Namen hieß er Glotzaug Heppe,
(Ursula Wiepen, S. 44)
Nahm sich in der Riedgrassteppe,
Die angrenzte ans Ufermoor,
Den Mäusekrieger Piepner vor.


Erst hieb der Maus die Hand er ab.
Und als sie sich ihm nicht ergab,
Sondern versuchte zu entkommen,
Trat er aus der Halbdistanz
Seinem Gegner auf den Schwanz
Um seine Flucht so zu verhindern.

Dann hat er sie sich vorgenommen.
Um ihren Schmerz im Arm zu lindern,
Stach von hinten her verroht,
Um zu beenden so ihr Klagen,
Er sie mit seiner Lanze tot.
Sie konnte nicht mal Piep mehr sagen.

Doch ihre Seele die entkam.
Zwar ein bisschen flügellahm,
Flatterte sie froh davon.
Sie ist im Himmel sicher schon,
Bei all den vielen andern Frommen
Inzwischen sicher angekommen.

***


Die Frösche wurden immer dreister.
Rühlecken Tuds, ein alter feister
(Ursula Wiepen; S. 108/115)
Froschkrieger hatte in der Schlacht,
'Nen Kopf kürzer eine Maus gemacht.
Und als sie tot dann vor ihm lag,
Stahl er am hellen Nachmittag
Der Maus die Tapferkeitsmedaille.



Es war Leichenfledderei!
Doch weil ihn keiner sah dabei,
Trug die grüne Froschkanaille
Ab diesem Tag ganz selbstbewusst,
Das Maus-Verdienstkreuz an der Brust.

***

Ein andrer Frosch im Waffenrock,
Mit Namen hieß er Schottscher Pogg,
(Dissertation Ursula Wiepen, S. 112/94)
Brachte indes Maus Quieker um.


Der Grüne schlug sich keck und wild.
Die Maus verlor den Arm samt Schild
Und weil ihr Dolchstoß ging daneben,
Verlor sie dann auch noch ihr Leben.

In seinem Sammelsurium,
War es die zwölfte Maus der Schlacht
Die Schottscher hatte umgebracht.

***

Der blutjunge Krieger Utjepogg,
(Ursula Wiepen, S. 117)
Ein grüner, kühner Möchtegern,
Schwang einen Seeigel am Stock
Im Kreis um sich als Morgenstern.

Von einem morschen Baumstumpf aus
Bekämpfte damit eine Maus.


Als der  Seeigel schlug ein
Brach er dem Feind das Nasenbein.
Das hat der Maus sehr weh getan.

Als sie flüchten wollt spontan,
Hat der Grüne mit dem Schwert
Ihr einen schnellen Tod beschert.

So steht es schwarz weiß beschrieben
Noch heut im Tierschlacht-Kriegsbericht
Auf Seite siebzehntausendsieben,
Wie der Wahrheit es entspricht.

***

Utze Parn, ein Froschsoldat
(Ursula Wiepen, S. 118/27)
Von edlem Schrot und Korn,
Brachte in einer Heldentat,
Mit einem Stock aus Brombeerdorn
Indes Maus Kräuselohr, ein Unikum,
Sie trug wie er geschiente Beine,
Mit drei gezielten Schlägen um.
Danach war der Sieg der Seine!



***

Am Seeufer von Pausbacks Teich
Traf eine Maus auf Quakepoch.
(Ursula Wiepen, S. 104)
"Au Backe", dacht sie schreckensbleich
Und sehnte sich nach ihrem Loch.




Doch da traf sie des Feindes Speer.
Ihr Mausloch sah sie nimmermehr.

***

Zwei andre Mäuse unverzagt
Wurden von Hutschperer gejagt.
(Ursula Wiepen, S. 61)

Über Stock und über Stein
Ritt er zum Verfolgungszwecke.
Der Gegner sollt vernichtet sein.


Sein Reittier war 'ne Weinbergschnecke.
Hutschperer gab dem Ross die Sporen.
Die Mäuse schienen schon verloren.

Das stolperte der Gaul, oje!
Der Frosch brach sich beim Sturz den Zeh,
Und musste, wollt er überleben,
Den Schaden erst einmal beheben.

Der Reiter im Unglück hatte Glück.
Auf dem Weg ins Schilf zurück
Traf hinkend er und schmerzbeladen,
Seinen Kumpel Pusspoch Quabbe.
(Ursula Wiepen, S. 98/99)
Der zog zwar erst 'ne schiefe Flappe
Doch dann behob er ihm den Schaden.



***

Wie es auf dem Schlachtfeld steht
Und wie das Gemetzel weitergeht,
Ach es war fürwahr brutal,
Berichten wir das nächste Mal.

wird fortgesetzt



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Zur Einstimmung

Bei dem hier unter dem Pseudonym R.W. Aristoquakes virtuell zur Veröffentlichung gebrachten, mehr als einhundertfünfzigtausend Doppelverszeilen umfassenden und mit über 15.000 Zeichnungen versehenen Epos handelt es sich um die umfangreichste Nacherzählung des Homer zugeschriebenen Kriegsberichtes, die jemals niedergeschrieben wurde und nach Auffassung des Autors, um das wichtigste literarische Werk der Neuzeit überhaupt.

Unter dem oben abgedruckten Titel veröffentlicht der noch unbekannte Schriftsteller an dieser Stelle in den nächsten fünf Jahren sein als Fortsetzungeerzählung entstandenes Mammutmachwerk über den antiken Tierkrieg und dessen Folgen für die Menschheit.

Das über zweitausend Jahre alte homerische Epillion, das im Original nur etwa 300 Verszeilen umfasst, wurde von R.W. A., der zehn Jahre lang daran gearbeitet hat, zu einem Mammutwerk aufgebläht, das die Batrachomyomachia mit der Ilias und der Bibel verbindet.

Diese Verknüpfung der drei wichtigsten Werke der abendländischen Literatur, die in etwa zur gleichen Zeit entstanden sind, dient dem Autor dazu, seine religionsgeschichtliche These zu untermauern, in der er den Frosch als Ursprungsgottheit darstellt und behauptet, dass die Götter der Neuzeit nichts anderes sind als die konsequente Weiterentwicklung der ägyptischen Froschgötter.