Machwerk
R.W. Aristoquakes
Teil 28 - 20
- 9. Kriegstag -
- Auf dem Schlachtfeld -
ährend
Smintheus
leise fluchte
Und die neun
genannten suchte,
Schlugen unten am
Teich die Streiter
Sich um
Krümeldieb den Mausprinz weiter,
Der vor ein paar
Tagen offenbar
In Pauspacks
Pfuhl ersoffen war.
Auch Pä und Paah,
zwei Froschsoldaten
(Dissertation Ursula Wiepen S. 27/26)
Drängte es zu
Heldentaten.
Pä schleuderte
mit voller Wucht
Zwei grauen
Kriegern auf der Flucht
Einen drei Kilo
schweren Stein
So treffsicher im
Zorne hinterdrein,
Dass Paah mit
seinem Dornenspeer
Eingreifen musste
nicht mal mehr.
"Mit einem
Wurf zwei Mäuse hin"
Grinste Pä,
"seit Schlachtbeginn
Haben wir nun in
der Schlacht
Hundert Stück
schon umgebracht."
Paah freute sich
und grinste roh.
"Gut gemacht,
nur weiter so.
Wenn wir noch ein
paar ermorden
Bekommst du
deinen ersten Orden."
"Und
ich", so grinste der Filou,
Bekomme einen
noch dazu.
Auf die
Brillanten auf der Ordensspange,
Warte ich schon
ziemlich lange.
Ich hoffe, dass
ich nach dem Sieg
Sie endlich bald
verliehen krieg."
Dann unterhielten
sich die zwei
Über die neuen Ehrenzeichen.
"Das
Ritterkreuz oder dergleichen"
Sprach Paah zu
seinem Kumpel Pä,
Ich gern an
meiner Brust noch säh'.
In der
Ordensverleihkartei,
Die es gibt in
jedem Stabe,
Steht mein Name
obenan.
Sicher bin ich
morgen dran."
"Unser Spieß,
ein echter Schwabe",
Erwiderte Pä dem
Freunde Paah,
Indem auf dessen
Brust er sah,
"Ist sehr
zurückhaltend mit Orden.
Er meint, dass
Töten oder Morden
Kein Grund sie zu
verleihen sei.
Für Jasager und
Schleimer ohne Mumm,
Macht sich unser
Spieß nicht krumm.
Ich war selbst
einmal dabei
Wie dem Oberst
unbenommen
Seiner Verdienste
er beim Stabe,
Den Orden hat
wieder abgenommen,
Den der General
ihm hat verliehen.
"Ein Orden
ist keine Liebesgabe"
Hat der Spieß
wütend geschrieen
Und ihm das
Großkreuz dienstbeflissen
Von der Uniform
gerissen."
"Lassen sie
sich eines sagen",
Hat die Worte gut
gewählt,
Er Oberst Krott einst
ausgezählt.
"Sie können
vielleicht 'nen Stahlhelm tragen.
Ihr Schädel ist
ja ziemlich breit.
Aber das
Großkreuz für einen so wie sie,
Das wäre mehr aus
Ironie
Und eine
Beleidigung für alle
Die im Felde im
Geknalle
Sowie in dessen
Widerhalle,
Der feindlichen
Feuerwaffen fallen!"
Und dann hat er
blitzgescheit,
Der Oberst konnte
es kaum fassen,
Ihn an die Front
versetzen lassen."
"So sind sie
halt" sprach Pä, "die Schwaben.
Für Geschenke
sind sie zwar zu haben,
Doch Orden gar
aus freien Stücken,
Für einen
Nichtsnutz rauszurücken,
Ist im Krieg
nicht ihre Sache.
Unser Spieß, die
brave Haut,
Hält Tag und
Nacht im Stabe Wache,
Dass keiner ihm
die Orden klaut!"
"Bei
uns" sprach Paah, "gibt's einen Spieß,
Der ist zwar
nicht ganz so fies,
Doch hortet er,
der alte Gauch,
Die Orden
ziemlich lange auch.
Am End, und das
ist der Skandal,
Bedient sich dann
der General,
Wie stets auf
unserm Rücken,
Um sich damit zu
schmücken!"
Der Feigling will
es nicht riskieren
König Pausback zu
brüskieren
Ihm den
Ordenrestbestand
Zurückzusenden in
den Palast.
Und außerdem sind
im Kontrast
Zu seiner eignen Feigheit
sie
An seinem
sauberen Gewand,
Tatsächlich
passend irgendwie.
"Ja, ja,
beim Stab müsste man sein"
Sprach Pä zum
Kameraden,
"Dort decken
sie sich alle ein
Wie im
Selbstbedienungsladen.
Und keiner wir
dafür verknackt
Denn so was wäre
dort abnorm.
Während unser
einer hier halbnackt
Die Drecksarbeit
im Felde macht,
Ist dort so
mancher Tunichtgut,
Der herumläuft
mit geklauten Orden
An seiner
Ausgehuniform,
Anstatt bestraft,
befördert worden!"
So unterhielten
sich die zwei.
"Die ganze
Ordensverleiherei"
Sprach Paah zu
seinem Kumpel Pä,
"Ist
organisiert nicht nur arg schlecht,
Sondern auch
ziemlich ungerecht."
Er wollte dem
Freunde just erklären,
Dass an der Front
man sich bewähren
Für einen Orden
tapfer muss.
Da wurd er
unterbrochen jäh.
Eine Kugel kam
geflogen.
So wurde Paah
durch einen Schuss
Um die Brillanten
einst betrogen,
Die an seiner
Ordensspange
Er vermisste
schon so lange.
"Verdammt,
es geht schon wieder los"
Dacht Pä und
blickte fassungslos
Auf den toten
Kumpel nieder.
"Die Orden
bring ich Pausback wieder!"
Schwor traurig er
und wutgeladen
Seinem treuen
Kameraden.
Dann löste er im
Niederknien
Von Paah die
Ordensspange
Und tätschelte
dem Freund die Wange.
"Machs
gut" sprach er. Da traf's auch ihn.
Nachdem es aus
mit beiden war
Holte sie der
Adebar.
Die Orden ließ er
liegen.
Die störten nur
beim Fliegen.
***
Was weiter in der Schlacht geschah
So wie es der Berichter sah,
Im Kriege anno dazumal,
Berichten wir das nächste Mal.
wird
fortgesetzt
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