Dienstag, 2. Dezember 2014

Auf dem Schlachtfeld


Machwerk R.W. Aristoquakes
Teil 28 - 4
- 9. Kriegstag -
- Auf dem Schlachtfeld -

er
 Krieg wurd immer schlimmer jetzt.
Maus Flinkner jagte leicht beritten,
Hinter Quakfrosch Freker her
(Dissertation Ursula Wiepen, S. 23)
Und hat ihn vor sich her gehetzt,
Bis der Arme konnt' nicht mehr,
Und erschöpft zusammenbrach,
Um keuchend Gnade zu erbitten.



Als entgegen allen guten Sitten,
Das Schwert sie trotzdem in ihn stach,
Setzte, ach es war ein Graus,
Seine grüne Lunge aus.

Hätt' ihn der Sani nicht gefunden,
Wär' er gestorben binnen Stunden.
Doch der mit seiner breiten Gosche,
Gab Atemspende fix dem Frosche
Und schleppte ihn ins Lazarett.


Dort starb Freker dann im Bett,
Weil der Stabsarzt Hinkepatte
Von  Lunge keine Ahnung hatte.

Er dacht, die wär' ein Luftballon,
Und hat das Schwert heraus gezogen.
Da kam es zu  einer Implosion
Mit einem ziemlich lauten Knall,
Dass die Fetzen nur so flogen
Und alle die im Zimmer standen,
Ein fürchterliches Ende fanden.

Zum Aufräumen blieb keine Zeit
Da im OP gleich nebenan,
Der  Feldarzt seine Flickarbeit
An einem andern Frosch begann.

Es war Pegatz Peggerich,
(Dissertation zum deutschen Wortatlas, Frosch,
Ursula Wiepen, Marburg 2945, Seite 25/91)
Den des Gegners Degenstich
Draußen im Felde, in der Schlacht
Hätte beinah umgebracht.

 Beide Arme abgeschlagen,
Ein riesengroßes Loch im Magen,
Und an den Schenkeln tiefe Wunden.
So hatte ein Sani ihn gefunden
Und ihn ins Lazarett gebracht,
Damit man fitt ihn wieder macht.

Verletzte zusammen fix zu flicken,
Um sie zur Front zurückzuschicken,
War in Zeiten höchster Not,
Für die Ärzteschaft Gebot.

So dacht auch Feldarzt Keckerer,
Der mit seinem Team
Dazu verhelfen wollte ihm.

"Nadel, Faden und Skalpell,"
Schrie er, "Macht schon Leute schnell,
Sonst erlebt er es nicht mehr!"

"Schnell, herrje, du meine Güte!"
Fügte er sogleich spontan,
Als den Schaden er sah, an.
"Gebt mir schnell 'ne Plastiktüte,
Der Magen ist total zerfetzt!"

So wurd der Futtersack ersetzt,
Ohne welchen man in Kriegen,
Besonders wenn das Ding ist leer,
Draußen auf dem Feld der Ehr,
Kann schwerlich einen Feind besiegen.

Die Wunden hat man Peggerich
Gereinigt mit Essig ordentlich,
Und dass kein Blut er mehr verliert,
Sie mir Fett und Wachs beschmiert.



Dann hat ein Stabsarzt sie geschickt
Mit einem Grashalm zugeflickt
Und mit Stacheldraht geklammert.

Ach was hat der Frosch gejammert,
Als er kurz darauf erwachte
Und man ihm die Nachricht brachte,
Dass er sogleich an der Front
Wieder weiterkämpfen konnt'.


Während der eben just kurierte,
Von der Narkose noch benommen,
Unlustig zurück zur Front marschierte,
Sind andere, höchst ehrenwert,
Von dort her grad gekommen.
Der grüne Krieger Heppeheppt,
In der Schlacht schwer kriegsversehrt,
Wurde mit schlimmen Leberschaden
Von seinem treuen Kameraden,
Pordex ins Lazarett geschleppt,
(Dissertation Ursula Wiepen, S. 95)
Denn er konnte weder stehen,
Noch selber ein paar Schritte gehen.

Pordex,  als er ihn gefunden,
Halbtot im Drecke an der Front,
Hat ihn sich auf den Ast gebunden,
Damit er schneller laufen konnt',
Denn es wurde höchste Zeit,
Und der Weg war ziemlich weit.


Wollte er den Kumpel retten,
Musste er sich sputen,
Denn sonst würde der verbluten!

Wenn ihn die Mäus gesehen hätten,
Mit seiner blutig schweren Last,
Hätte man beide sie gefasst
Und ganz sicher umgebracht.

Doch er hatte Glück der Lurch,
Und so kamen beide durch.

***

Die Sanis hatten wirklich nun
Alle Hände voll zu tun
Um die Verletzten all zu bergen.
Sie haben noch manchen durchgebracht
Den die verdammten grauen Schergen
Hatten erbärmlich zugerichtet.

Zu Erster Hilfe per Eid verpflichtet,
Schleppten sie die schwer verletzten,
Manchmal ziemlich arg zerfetzten,
Froschkämpfer ins Lazarett.

Ach was war des ein Gefrett,
All die Versehrten zu versorgen,
Die bewusstlos und halb tot,
Draußen auf dem Schlachtfeld lagen.
Man hatte seine liebe Not,
Zum Verbandsplatz sie zu tragen.

War einer lebend grad geborgen,
Musste man schon den nächsten holen.
Es blieb kaum Zeit zum Atemholen
Für die guten Sanis noch.
"Gottverdammte Plackerei!"
Fluchten Parr und Paat die zwei
(Dissertation Ursula Wiepen, S. 27)
Sanitäter, die am Schilfrohrsaum
Lewantsch hatten just gefunden
((Ursula Wiepen, S. 77)
Und hoben aus dem Dreck ihn hoch.

Was haben sich die zwei geschunden.
Doch tragen konnten sie ihn kaum,
Denn der schwer verletzte Grüne
War in der Tat ein Hüne.
Er wog bestimmt gut sieben Pfund
Und war zum Schleppen viel zu schwer.


"Der überlebt es eh nicht mehr"
Sprach aus eben diesem Grund
Parr zu seinem Kumpel Paat.
Und er wusste auch gleich Rat,
Wie man sich ganz nebenbei
Ersparen könnt' die Plackerei:

"Wir werfen ihn ins Moor" sprach er,
Dann haben wir einen weniger
Um uns mit ihm herum zu schinden.
Niemand wird ihn je dort finden!"

Gesagt, getan, wie angedacht,
Wurd es schließlich auch gemacht.
Der Kriegsversehrte unumwunden,
Ist kurz darauf im Schlick verschwunden.
Und weil er eh schon war verbraucht
Ist er nie wieder aufgetaucht!

So mancher, den man noch heut vermisst,
Auf diese Art verschwunden ist!

***
Wie's auf dem Schlachtfeld weitergeht
In der nächsten Folge steht.

wird fortgesetzt

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Zur Einstimmung

Bei dem hier unter dem Pseudonym R.W. Aristoquakes virtuell zur Veröffentlichung gebrachten, mehr als einhundertfünfzigtausend Doppelverszeilen umfassenden und mit über 15.000 Zeichnungen versehenen Epos handelt es sich um die umfangreichste Nacherzählung des Homer zugeschriebenen Kriegsberichtes, die jemals niedergeschrieben wurde und nach Auffassung des Autors, um das wichtigste literarische Werk der Neuzeit überhaupt.

Unter dem oben abgedruckten Titel veröffentlicht der noch unbekannte Schriftsteller an dieser Stelle in den nächsten fünf Jahren sein als Fortsetzungeerzählung entstandenes Mammutmachwerk über den antiken Tierkrieg und dessen Folgen für die Menschheit.

Das über zweitausend Jahre alte homerische Epillion, das im Original nur etwa 300 Verszeilen umfasst, wurde von R.W. A., der zehn Jahre lang daran gearbeitet hat, zu einem Mammutwerk aufgebläht, das die Batrachomyomachia mit der Ilias und der Bibel verbindet.

Diese Verknüpfung der drei wichtigsten Werke der abendländischen Literatur, die in etwa zur gleichen Zeit entstanden sind, dient dem Autor dazu, seine religionsgeschichtliche These zu untermauern, in der er den Frosch als Ursprungsgottheit darstellt und behauptet, dass die Götter der Neuzeit nichts anderes sind als die konsequente Weiterentwicklung der ägyptischen Froschgötter.