Samstag, 20. Dezember 2014

Auf dem Schlachtfeld

Machwerk R.W. Aristoquakes
Teil 28 - 21
- 9. Kriegstag -
- Auf dem Schlachtfeld -

ährend 

der Storch die beiden fraß
Starb Grünberger im Ufergras.
(Dissertation Ursula Wiepen, S. 45)
Ein Lanze voller Tücke,
Hatte auf der Lotosbrücke
Ihn von vorn so schwer getroffen,
Dass Milz und Leber lagen offen.


Bis zum Schilfrand kam er noch
Weil er auf die Zähne biss.
Dort starb er aber schließlich doch.

"Er ist hin", das ist gewiss"
Sprach Oitz zu seinem Kumpel Oack,
(Ursula Wiepen, S.86)
Der vor dem Toten salutierte.

"Das verdammte Mäusepack"
Er fluchend weiter protestierte,
"Bringt  hier im Amphibium
Unser ganzes Volk noch um.

Nach zweiminütiger Totenwache,
Schwor man den Mäusen bittre Rache:

"Vor Zeus und Ares schwören wir,
Das grau geschwänzte Nagetier,
Wo wir es finden, zu vernichten.
Wir werden ab heut darauf verzichten
Im Krieg Gefangene zu machen.
 Denn diese zu bewachen,
Während weitergeht der Streit,
Kostet uns viel Müh und Zeit.
Wir sparen uns das Ganze jetzt.
Ab heut wird nicht mehr nur verletzt;
Ab heute werden in der Schlacht
Auch wehrlose Mäuse umgebracht!"

Während die zwei noch Rache schworen,
Hat Deichwühler, die hinterlistige Maus,
Sich von der andern Seite aus,
Heimlich und gar unverfroren,
An die beiden angeschlichen.


"Eure Zeit ist nun verstrichen!
Nehmt eure grünen Flossen hoch
Und glaubt mir, ihr sterbt heute noch!"

Mit einer Nadel piekste sie
Oitz, dass der vor Schmerz laut schrie.

"Im  Gleichschritt Marsch" schrie sie dabei,
"Immer geradeaus ihr zwei."
Und weiter hat sie routiniert
"Links zwo drei"  frech kommandiert.
 So lange bis der Abgrund kam,
Der Oack und Oitz das Leben nahm.

So wie schon mancher andre dort,
 Hatten die zwei nach kuzem Flug, 
 Als ein dumpfen Knall
Beendete den Fall,
Vom verdammten Krieg genug,
 Denn sie waren tot sofort.


  ***
 
Aristoquakes der Kriegsberichterstatter,
Zu berichten das ganze Kriegs-Gezatter,
Damit auch alles was geschah,
Er life mit eignen Augen sah,
Indes, durchs dichte Schilfrohr sich,
Mit Zeichengerät bewappnet schlich.

Mit schnellem Zeichenstrich hat er,
Die Heldentaten all gekonnt,
Skizziert, die auf dem Feld der Ehr
Geschehen sind nun an  der Front.

***

Dort wurde just grad eben jetzt,
Wieder ein Frosch zu Tod gehetzt.

Ussepogge, auf der Flucht,
(Dissertation Ursula Wiepen, S 116)
Traf von hinten es mit Wucht.

Rahmnaschers Lanze ging dem Lurch,
Im wahrsten Sinne durch und durch.


Von der Froschkloake her
Drang bis ins Maul dem Lurch der Speer,
Wo er zum Vorschein wieder kam.
Welchen Weg genau er nahm,
Konnte später keiner sagen.

Ussepogg' danach zu fragen
Hätte keinen Sinn gemacht.

Der hatte längst in Anbetracht
Der Waffe welche in ihm stak,
Mit einem lang gedehnten "Quuuuaaaak"
Sein ruhmreiches Soldatenleben
Für König Pausback hingegeben.


Doch der Kriegsberichterstatter
Stellte die Sache wie sie war,
Auf einem seiner Bilder dar.
Und auch später den Bestatter,
Wie der mit Usspoggs Leichenrest,
Welcher gut ein Kilo wog,
Im Schnabel übers Schlachtfeld flog,
Hielt er in seinem Machwerk fest.



***

Die Mäuse haben in der Schlacht,
Wie es schien, jetzt Ernst gemacht.
Frosch auf Frosch ist nun gefallen.

Auch Zauknau, der glitschigste von allen
(Dissertation Ursula Wiepen, S. 121)
Grünen Kriegern musst dran glauben.
Um ihm sein Froschleben zu rauben
Stieß Nusskernmauser ihm den Speer
Tapfer kämpfend, pflichtbewusst,
Von vorne in die Heldenbrust
Dass dem Frosch vom Stahl durchdrungen,
Der eigne Angriff ist misslungen.


Mit der Lanze in der Hand
Starb Zauknau auf dem Feld der Ehr
Für Pausback, Volk und Quakerland.

***

Auch Schorfpogge von Feldschlaka,
(Ursula Wiepen, S. 110/38)
Der morgens mit Jucheirassa
In die Schlacht gezogen war,
Machte Nusskernmauser klar,
Wer auf dem Felde in der Schlacht
Hatte nun die Übermacht.

Im Zweikampf, bei der Gegenwehr,
Zerbrach der Frosch sich seinen Speer.
Und als er dann zum Langschwert griff,
Stach die Maus mit schrillem Pfiff
Ihm die Lanze hundsgemein,
Durch sein rechtes Hinterbein.


Als ohnmächtig und sterbenskrank
Der arme Frosch dann niedersank
Und beinah starb an Atemnot,
Stach die Maus in Seelenruh'
Mit ihrem Speer noch einmal zu.

Diesmal traf es ihn ins Herz.
Er spürte weder Stich noch Schmerz
Und konnte nicht mal mehr was sagen
Oder nach dem Kriegssinn fragen,
 Denn dazu war er nun zu tot.

***

Ein Stück weiter, gar verwegen,
Bekämpften zwei wackre Krieger sich.
Der Frosch mit Schwert, die Maus mit Degen.
Sie stritten sich gar fürchterlich.

Als der Frosch, er hieß Hops Hutzschke,
(Dissertation Ursula Wiepen, S. 62)
Im feuchten Ufermoos ausrutschte,
Fiel ihm das Langschwert aus der Hand.


Die Maus, die aufrecht vor ihm stand
Kannte kein Erbarmen
Und erstach den Armen.

***

Noch größeres Pech hatte Kladux.
(Ursula Wiepen, S. 68)
Als am Teiche er sich flugs
Um sie als Stärkung zu vernaschen,
Eine Fliege wollte haschen,
Stach ihm beim ersten Zungenschwunge
'Ne Maus die Lanze durch die Zunge.

Ach was hat das weh getan!
Als Kladux darauf spontan
Im Unkenreflex sich drehte
Und Gnade von der Maus erflehte,
Hat diese ihm brutal gewitzt,
Das stramme Bäuchlein aufgeschlitzt.

***

Frosch Hatscher, der am Schilfrohrrand
(Ursula Wiepen, S. 47)
Den armen Kladux später fand,
Konnte nichts mehr für ihn tun.


Er drückte zwecks der ew'gen Ruh,
Dem Kumpel schnell die Augen zu
Und dann nahm er, was opportun
War in dieser schlimmen Sache,
Für den Tod des Freundes Rache.

Er knöpfte sich den Junior
Von Mäusehauptmann Speckler vor.

"Du bist der dreisteste von allen,
"Du hast" schrie er, "gleich ausgemaust"
Und schlug das Schwert ihm aus der Faust.


Im Zweikampf grub der seine Krallen
Mit schrillem ängstlichen Gekreisch,
Den Frosche tief ins grüne Fleisch.

Doch Hatscher, der Rächer ließ nicht nach.
Just als den Mauser er erstach,
Stürmte sein Papa heran.

Doch für seinen Sohnemann,
Er war noch in der Pubertät,
War es da bereits zu spät.

"Du verfluchter grüner Strolch"
Schrie er. Da traf ihn Hatschers Dolch.

Er hat noch dessen Gruß gehört:
"Du verdammter Idiot"
Doch sich nicht mehr dran gestört
Denn dazu war er schon zu tot.

***

wird fortgesetzt



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Zur Einstimmung

Bei dem hier unter dem Pseudonym R.W. Aristoquakes virtuell zur Veröffentlichung gebrachten, mehr als einhundertfünfzigtausend Doppelverszeilen umfassenden und mit über 15.000 Zeichnungen versehenen Epos handelt es sich um die umfangreichste Nacherzählung des Homer zugeschriebenen Kriegsberichtes, die jemals niedergeschrieben wurde und nach Auffassung des Autors, um das wichtigste literarische Werk der Neuzeit überhaupt.

Unter dem oben abgedruckten Titel veröffentlicht der noch unbekannte Schriftsteller an dieser Stelle in den nächsten fünf Jahren sein als Fortsetzungeerzählung entstandenes Mammutmachwerk über den antiken Tierkrieg und dessen Folgen für die Menschheit.

Das über zweitausend Jahre alte homerische Epillion, das im Original nur etwa 300 Verszeilen umfasst, wurde von R.W. A., der zehn Jahre lang daran gearbeitet hat, zu einem Mammutwerk aufgebläht, das die Batrachomyomachia mit der Ilias und der Bibel verbindet.

Diese Verknüpfung der drei wichtigsten Werke der abendländischen Literatur, die in etwa zur gleichen Zeit entstanden sind, dient dem Autor dazu, seine religionsgeschichtliche These zu untermauern, in der er den Frosch als Ursprungsgottheit darstellt und behauptet, dass die Götter der Neuzeit nichts anderes sind als die konsequente Weiterentwicklung der ägyptischen Froschgötter.