Donnerstag, 25. Dezember 2014

Auf dem Schlachtfeld

Machwerk R.W. Aristoquakes
Teil 28 - 25
- 9. Kriegstag -
- Auf dem Schlachtfeld -

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Frösche kannten kein Pardon.
Mit einem Militär-Kordon
Drängten die Grünen einfallsreich
Ihre Feinde in den Teich,
Auf dass der ganze graue Haufen
Im Wasser sollte schnell ersaufen.


Tausend Mäuse, ohn' zu unken,
Sind auf diese Art ertrunken.

Und wenn eine gar nicht wollte
Untergehen wie sie sollte,
Hat man sie so lang getaucht
Bis ihre Luft war aufgebraucht.



***

Maus Knabbergern wollte verstohlen
Daheim sich ihre Mauser holen
Denn es hätte ihr gefallen
Ein paar Frösche abzuknallen,
Bevor die ihre Mordlust stillten
Und nochmals tausend Mäuse killten.

Bevor sie verschwand in ihrem Loch
Schnappten zwei Grüne sie jedoch.
Der eine hielt sie fest am Schwanz.
Der andre ohn' jegliche Kulanz,
Stach mit seinem spitzen Speer
Ins Mäuseloch ihr hinterher.


Dreimal hat er nachgepiekt.
Dann hat es unten laut gequiekt.
Da zog der Frosch den Speer heraus.
Sein Kumpel frohlockte: "Er ist rot."
Da wussten sie im Loch die Maus
War nun, dank ihrer Mordlust tot.

***

Die Mausarmee in Pausbacks Land
Hatte keinen leichten Stand.
 Die Frösche kämpften so brutal
Wie vor Troja dazumal
Die Griechen hatten einst gestritten.

Gar verroht waren die Sitten
Welche die Grünen in der Schlacht
Zu eigen haben sich gemacht.

***

Der grüne Recke Utjepock
(Ursula Wiepen, S 117)
Warf einen Naturgranitsteinblock,
Gut sechs, sieben Kilo schwer,
Einem Mauser hinterher
Und rollte ihn auf seinen Schwanz.


Die Maus, so an der Flucht gehindert
Und in der Kampftaktik vermindert,
Saß fest wie in 'ner Mausefalle.
"Der Schurke macht mich sicher alle"
Dachte sie und hatte recht.

Da riss der Frosch dem Mauspopanz
Flink den Stahlspeer er aus den Krallen.
Danach ging es der Maus sehr schlecht.
Am Ende ist sie dann gefallen,
Weil Utjepock hat mittels Schwert
Gnädig ihr ein End beschert.

***

Powack Pocküx auch ein grüner
(Dissertation Ursula Wiepen, S. 95)
Krieger kämpfte noch viel kühner.
Er benutzte als Lasso seine Zunge.
Mit gezieltem Zungenschwunge
Hat er Flitzmauser gefangen.


Als die Schlinge zog sich zu,
Grinste der glitschige Filou
Und zerrte die Maus nach Cowboyart
Zu sich heran nicht grade zart.
Der Armen ist es schlecht ergangen.

Er hat sie kurzerhand erstochen.
Als durch Pelz, Muskelfleisch und Knochen
Sein Schwert ihr in den Körper fuhr
Dachte sie das Eine nur:
"Zeus sei Dank der Krieg ist aus!"
Dann schwanden alle Sinne ihr.

Der Frosch indes im Schilfrevier
Hielt Ausschau nach der nächsten Maus.

***

Powacks Kamerad indessen
Hat im Rohr versteckt gehockt
Und eine Maus mit Käs zum Essen
In eine Schlinge sich gelockt.

Berechnend, lauernd und eiskalt
Saß er dort im Hinterhalt
Und hat 'ne Maus herbeigefleht
Die ihm in die Falle geht.


"Knabberkäs fiel darauf rein.
Es sollt sein letzter Happen sein
Den er in Freiheit konnt' genießen.

Ihr das Leben zu verdrießen,
Zog der Frosch die Schlinge zu.

"Ach herrje, ich bin verloren"
Dachte die Maus. Der Froschfilou
Griff sich die Graue an den Ohren
Und schwang sich dann auf ihren Rücken.



Sie dacht, er würde sie erdrücken
Als er ihr die Sporen gab.
Erst ritt der Frosch mit ihr im Trab
Langsam aus den Schilf heraus.
Dann schrie er plötzlich "Allez hopp,
Nun mach schon, lauf du dumme Maus".
Und dann ging es im Galopp
Wie sich's gehört für Ross und Reiter,
In einer schnell'ren Gangart weiter.


Mit dem Frosch gar schwer beladen,
Wurd über tote Kameraden,
Die Maus im Dienst des Frosches jetzt,
An die Front zurück gehetzt
Um in der grünen Reiterei
Zu dienen bis der Krieg vorbei.

In König Pausbacks Kavallerie
Trug stolz so wie einst Balios,
Des Peliden treues Ross,
(Ilias 16/149 f; 19/400; Pferd des Achilles, von
Zyphyros und der Harpyie Podarge geboren)
Schlammpatsch auf dem Rücken sie
Und eilte im Froschmäusekrieg,
Windschnell mit ihm von Sieg zu Sieg.

***


Was weiter noch im Krieg geschah,
So wie es der Berichter sah,
Am Eridanos anno dazumal
Berichten wir das nächste Mal

wird fortgesetzt




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Zur Einstimmung

Bei dem hier unter dem Pseudonym R.W. Aristoquakes virtuell zur Veröffentlichung gebrachten, mehr als einhundertfünfzigtausend Doppelverszeilen umfassenden und mit über 15.000 Zeichnungen versehenen Epos handelt es sich um die umfangreichste Nacherzählung des Homer zugeschriebenen Kriegsberichtes, die jemals niedergeschrieben wurde und nach Auffassung des Autors, um das wichtigste literarische Werk der Neuzeit überhaupt.

Unter dem oben abgedruckten Titel veröffentlicht der noch unbekannte Schriftsteller an dieser Stelle in den nächsten fünf Jahren sein als Fortsetzungeerzählung entstandenes Mammutmachwerk über den antiken Tierkrieg und dessen Folgen für die Menschheit.

Das über zweitausend Jahre alte homerische Epillion, das im Original nur etwa 300 Verszeilen umfasst, wurde von R.W. A., der zehn Jahre lang daran gearbeitet hat, zu einem Mammutwerk aufgebläht, das die Batrachomyomachia mit der Ilias und der Bibel verbindet.

Diese Verknüpfung der drei wichtigsten Werke der abendländischen Literatur, die in etwa zur gleichen Zeit entstanden sind, dient dem Autor dazu, seine religionsgeschichtliche These zu untermauern, in der er den Frosch als Ursprungsgottheit darstellt und behauptet, dass die Götter der Neuzeit nichts anderes sind als die konsequente Weiterentwicklung der ägyptischen Froschgötter.