Dienstag, 1. Februar 2011

Machwerk R.W. Aristoquakes

Teil 3-3

Aufmarsch der Mäuse

cht Uhr,

die Sonne stand noch tief

Als alles zu den Waffen lief.

Die Mausarmee formierte sich.

In Reih und Glied ganz ordentlich,

Marschierten sie, die Fahn‘ voraus,

Von Mausheim in den Krieg hinaus.

In Marschordnung, bestens andressiert,

Ist im Gleichschritt die Armee

Mit Hurrageschrei zum See

Des Todfeindes nun ausmarschiert.

Vorneweg das Musikkorps,

Dass keiner mehr den Schritt verlor

Und samt dem aufgeschnallten Ranzen,

Könnt aus der Reihe noch jetzt tanzen.

Mit Gesang und mit Musik,

Zog die Mäuserepublik,

Weil der König es so wollte,

Und Gehorsam man ihm zollte,

Auf das Schlachtfeld um zu siegen

Oder die Hucke voll zu kriegen.

Das erste Graupelz-Bataillon,

Der Stolz der Mäusegarnison,

Wurd‘ kommandiert von Brockenfraß.

Dem Kommandeur machte es Spaß,

Die Männer in die Schlacht zu führen.

„Pulverdampf sollen sie spüren“,

So dacht bei sich der Hagestolz

Und wählte den Weg, der dicht am Holz,

Denn es war schon heller Tag,

In gut geschützter Deckung lag.

Die Truppenfahne stolz am Schwanz,

Verlieh dem Truppenführer Glanz,

Wie bislang ihn und ebenda,

Keiner noch je glänzen sah.

Das Schwert in seiner Rechten,

Ward scharf gewetzt zum Fechten.

Die Soldaten, allesamt mit Speer,

Marschierten hinterher.

Das Zweite Mausekorps schloss an.

In Sechserlinie, Mann nebst Mann

Und Bataillon um Bataillon,

Zog ins Feld auch die Legion

Der glorreichen siebten Mausarmee,

Die Brotnager vom Nachbarstaat,

Der Wühlmäuse angeheuert hat.

Hunderttausende Millionen.

Krieger aller Mausregionen,

Zogen morgens, kurz nach acht,

Hinaus um tapfer und mit frohem Wagen

Endlich die Entscheidungsschlacht

Im Frosch-und Mäusekrieg zu schlagen.

( So tapfer wie in Kairo heute,

Geschlossen rücken vor die Leute,

Die arm wie Kirchenmäus

dort wohnen,

Im friedlichem Aufmarsch der Millionen,

Um den Pharao zu zeigen,

Wem die Macht im Volk ist eigen, )

Marschierte nun die Mausarmee,

Hinab zu Pausback an den See.

Und auch die Garde rückte nun

Aus um ihre Pflicht zu tun.

Bogenschützen, Musketiere,

Landsknechte und Grenadiere,

Ritter, Knappen, Söldner, Knechte,

Aus dem stolzen Mausgeschlechte

Und Rekruten große Haufen,

Traten an zum Raufen.

Scharfschützen in Scharen.

Dahinter die Husaren.



Auf Streitwagen die Fürsten.

Mit Wut im Bauch und Rachedürsten,

Trieben entschlossen sie die Rosse an

Und preschten dahin im Sechsgespann,

Mordlüstern allesamt mit Speer

Bewaffnet und mit Schild als Wehr,

Hinunter zu den Fröschen,

Um sie auszulöschen.

Die sechste Lanzenstecharmee,

Stand indessen schon am See,

Um den Truppen von der Flanke

Beistand zu leisten im Gezanke.

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Zur Einstimmung

Bei dem hier unter dem Pseudonym R.W. Aristoquakes virtuell zur Veröffentlichung gebrachten, mehr als einhundertfünfzigtausend Doppelverszeilen umfassenden und mit über 15.000 Zeichnungen versehenen Epos handelt es sich um die umfangreichste Nacherzählung des Homer zugeschriebenen Kriegsberichtes, die jemals niedergeschrieben wurde und nach Auffassung des Autors, um das wichtigste literarische Werk der Neuzeit überhaupt.

Unter dem oben abgedruckten Titel veröffentlicht der noch unbekannte Schriftsteller an dieser Stelle in den nächsten fünf Jahren sein als Fortsetzungeerzählung entstandenes Mammutmachwerk über den antiken Tierkrieg und dessen Folgen für die Menschheit.

Das über zweitausend Jahre alte homerische Epillion, das im Original nur etwa 300 Verszeilen umfasst, wurde von R.W. A., der zehn Jahre lang daran gearbeitet hat, zu einem Mammutwerk aufgebläht, das die Batrachomyomachia mit der Ilias und der Bibel verbindet.

Diese Verknüpfung der drei wichtigsten Werke der abendländischen Literatur, die in etwa zur gleichen Zeit entstanden sind, dient dem Autor dazu, seine religionsgeschichtliche These zu untermauern, in der er den Frosch als Ursprungsgottheit darstellt und behauptet, dass die Götter der Neuzeit nichts anderes sind als die konsequente Weiterentwicklung der ägyptischen Froschgötter.