Teil 3 – 6
Schlachtfeld, in der Mitte,
Nach, alter Tradition und Sitte,
Trafen sich indes die Heere
Geschultert Lanzen noch und Speere,
Und die Schwerter in der Scheide.
Die Feldherrn wiesen alle beide,
Nochmals auf das Kriegsrecht hin.
Der eine sprach mit Hintersinn
Zum andern: „Was verboten ist,
Ist vor allem Hinterlist.
Wir wollen nach den Regeln fair
Kämpfen; unser Militär
Ist bereit zwar zur Gewalt,
Doch widerstrebt ihm Hinterhalt.
Wir führen unsern Krieg gerecht,
So dass das Frosch-und Mausgeschlecht
In die Geschichtsschreibung eingeht.
Wir halten uns an das Dekret,
Das dem Völkerrecht entspricht.
Was verboten ist, das tun wir nicht“!
„Im Gegensatz zu Clausewitz,
Denk ich, ist es ein Aberwitz“,
Erwiderte der Froschtribun,
„Was wir erneut nun müssen tun.
Nur weil Pausback, unser Froschmonarch
Und euer Mäuseoligarch
Sich nicht einigen im Guten,
Müssen wir Soldaten bluten“.
„Ja“, sprach der Mäusefeldmarschall,
„Der dumme, dumme Unglücksfall,
Zwischen dem Frosch auf euerm Thron,
Und Krümeldieb, dem Königssohn,
Hat das Klima aufgeladen.
Und wer hat es auszubaden?
Natürlich wir, die Untertanen.
Während die wahren Scharlatanen
Sich zurückhalten im Kampfe,
Sterben wir im Todeskrampfe.
Ich sage dir, solch ein Gefecht,
Halte ich für ungerecht“!
Darauf Lauchfraß, der Froschsoldat:
„Es ist ein Unding, in der Tat,
Dass wir die Haut zu Markte tragen,
Für des Adels Fehlbetragen.
Ich gab dem König schon Bescheid,
Doch der sprach. „Denk an deinen Eid,
Den auf die Fahne du geschworen“!
„Da gab ich auf und mich verloren“.
„So ist’s“, sprach Lichenor die Maus.
„Kein Weg führt aus der Falle `raus,
Also lasst uns alle, endlich nun,
Was wir nicht ändern können, tun“.
Blehebauch, der Froschmajor,
Las die Landkriegsordnung vor:
„Verboten ist, hört es euch an,
Zu töten eines Feindes Mann,
Wenn der die Waffen hat gestreckt.
Auch wenn euch Helden das nicht schmeckt,
Die Erklärung „Kein Pardon zu geben“,
Ist unzulässig. Auch das werte Leben
Des Gegners mittels Gift und Gas,
Auszulöschen, voller Hass.
Weiterhin ist es verboten
Zu berauben einen Toten.
Zu tarnen sich als Parlamentär,
Ist nicht erlaubt dem Militär.
Wer ein weißes Betttuch schwenkt,
Und an Waffenstillstand denkt,
Darf nicht an den Feind den bösen,
Gleichzeitig die Waffen lösen.
Verboten ist es weiterhin,
Zu plündern. Auch macht es keinen Sinn,
Zivilisten umzubringen.
Doch eines merkt euch, vor allen Dingen:
Wer ans Desertieren denkt,
Wird erschossen oder aufgehenkt „!
Während Bleh’bauch monoton
Aus der Genfer Konvention
Vorlas, war von Pausbacks Froschheer-Tross,
Quarks, vom Knallfroschregiment der Boss,
Bis zur Schlachtfeldmitte ungeniert,
Ganz heimlich bereits vormarschiert.
Auf dem Buckel trug er mit,
Eine Ladung Dynamit.
Den Zünder für das Attentat,
Hielt in der Hand er separat.
Als Feuerwerker lang aktiv,
Wusste er, wie explosiv
Die Lage war. So gab er Acht,
Dass alles richtig ward gemacht.
„Wenn wir erneut uns heut‘ bekriegen“,
So dachte er in Gegnerschaft,
„Werd‘ ich allein tausend besiegen,
Dank meiner Sprung- und Feuerkraft,
Den grauen Pelz ihnen versengen
Und in die Luft sie alle sprengen“.
Doch es sollte anders kommen, als er es sich vorgenommen.
Während er noch so sinnierte,
Schlich Beißhart, eine raffinierte
Maus sich an. Die gräulich bunte
Legte Feuer an die Lunte.
Der Frosch sah sich als Held bereits,
Gefeiert nach dem End‘ des Streits,
Siegreich aus dem Krieg heimkehren.
„Mit Orden werden sie mich ehren“!
So dachte er bei sich borniert.
Wumm , da ist er explodiert!!!
Es war ein schrecklich lauter Knall.
Frösche und Mäuse überall,
Stoben nach der Explosion,Auseinander und davon.
Achthundert Krieger oder mehr
Starben allein im Mäuseheer.
Und sicherlich die gleiche Zahl
An Verletzten noch einmal.
Allesamt, man war entsetzt,
Von der Druckwelle zerfetzt.
Bei den Fröschen, nach dem Schlage,
War ähnlich die Verletztenlage.
Fünfhundert und ein Zivilist,
Tot! Dreihundert etwa, noch vermisst.
So stellte sich die Lage dar.
Die Explosion ganz offenbar,
War als Zeichen wohl gedacht,
Zu beginnen mit der Schlacht.
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