Samstag, 21. Dezember 2013

Frosch und Kröte in der Kunst


Machwerk R.W. Aristoquakes
Teil 23-42
Kunstexperten im Elysium
- Fritz Bergmann, Österreich, 19. Jh. -
- Teil 8 -

Nach Latona`s  Fragewort
Setzte der Menoitiàde Patroklos
Am PC nebst Priamos,
Mit großem Eifer fort,
Was mit dem Suchwort -Bronzen- er
Grad ein paar Ewigkeits-Minuten her,
Ins Rollen hatte selbst gebracht.

"Das hätt' ich wirklich nicht gedacht"
Sprach er im erlauchten Kreis,
Zu seinen Mitbewohnen dann,
"Dass ein Wiener so was kann."

Doch schnell ergänzte er: "Mit Fleiß
Und mit der Schleudergussmethode
Die damals kam gerade in Mode,
Hat er fertig es gebracht
Und die Figuren uns gemacht,
Über die wir uns hier erfrechen
Sie kunsthistorisch zu besprechen.

Und dann fügte er spontan
Was er noch dazu wusste an:

"Wiener Bronzen gibt es viele.
An der Donau mit dem Ziele,
Ein bisschen Geld in Sachen
Kunst schnell nebenbei zumachen,
So hab ich online just erfahren,
Fertigten sie vor hundert Jahren
Dort insgesamt achtzig Betriebe.

Meister Bergmanns große Liebe
Galt dabei vor allem jenen kühnen
Lustigen und frechen Grünen,
Mit denen er war sehr vertraut
Weil oft er ihnen hat zugeschaut.

Unten an der Donau-Au,
Im Schilf, mit seiner spät'ren Frau,
Hat die Quakse er studiert
Und ihr Verhalten dann kopiert
Und in Bronzen umgesetzt
Die online wir bestaunen jetzt.

So sind einst in den Donaulanden
Die lustigen Frösche all entstanden,
Von denen jene, die sie kennen
Manchen -wahres Kunstwerk- nennen.

Walter Hirschberg hat geschrieben
(Autor des Buches "Frosch und Kröte in Mythos und Brauch)
Und ist bis heut dabei geblieben:
"Die schönsten Bronzen sind die Frösche!"
Und er fügte gleich spontan,
Das Folgende dazu noch an:

"Selbst wenn leeres Stroh ich drösche.
Die Frösche haben meine Gunst.
Die Wiener Froschbronzen sind Kunst,"
So in etwa seine Worte,
"Von der allerfeinsten Sorte!"

"Sie sind", hat später er gewagt
Zu Aristoquakes noch gesagt,
Als der ihn einst besuchen war,
"Schöner als jedes Bild von Bosch!"

Und dabei machte er ihm klar,
Welch Kunstwerk ist ein jeder Frosch.

"Solch fesches, kleines Tier zu formen
Bedurfte eines Künstlers Hand.
Gepaart mit rechtem Kunstverstand,
Und Geschick jenseits aller Normen,
Galt es viel Freude einzubringen
Damit die Schöpfung konnt' gelingen."

Er lobte Bergmann wirklich sehr.

"Dem großen Froschkünstler zur Ehr"
So lachte Patroklos spontan
Und klickte die nächste Bronze an.
"Hier ein paar Frösche von ihm noch."


Auf dem Schirm erschien ein Koch.
"Er macht", sprach Patroklos dabei,
"Für mich just grad ein Spiegelei."

Die andern Seelen lachten heiter
Und dann ging es online weiter.

Es erschien die nächste Szene.
Im Donaustrandbad, eben jene


In der ein Frosch zu sehen war.
Nackt zum Duschen, das ist klar,
Und abgeschirmt, dass keiner sieht
Was beim Duschbad so geschieht.

Ein Froschjüngling in Badehose,
Der gut getarnt, hinter der Wand,
Neugierig vor einem Astloch stand,
Hat gespannt die kuriose
Szene nebenan betrachtet
Und ganz genau darauf geachtet,
Wie der andre, husch, husch, husch,
Sich vor dem Badengehen wusch.

Was er da noch gesehen hat,
Steht auf einem andern Blatt!

Bild um Bild wurd gar geschickt
Von Patrolos jetzt angeklickt.


Ein grüner Pauker offenbar
Ein Fan von Aristoquakes war.
Er wies im Bild mit Hintersinn
Auf dessen Lebensweisheit hin
Und schrieb es an die Tafel gar
Was dessen Motto dereinst war.


Ein and'rer Lehrer, dieser hier,
Hält Unterricht im Froschrevier.
Die Quappen, es sind derer drei,
Sind mit Eifer voll dabei
Und lernen was der Pauker sagt,
Denn morgen da wird abgefragt.

Bild um Bild ward aufgemacht.
Ein Gondoliere, der bei Nacht
Für den Vollmond stundenlang
Seine Serenaden sang.



Ein andrer Frosch vorm Schlafen geh'n,
Sang unter einer alten Gaslaterne
Den Schmachtfetzen Lili Marleen
Den er schon im Krieg sang gerne.



Das Wiegenlied vom Fliegenfang,
Den allerschönsten Froschgesang,
Schmetterten hingegen laut
Ein Laubfroschmann mit seiner Braut.



Der braune Seefrosch unterdessen
Hat draußen vor dem Haus gesessen,
Weil seine Stimme ward verbraucht
Und hat sein Pfeifchen still geraucht.


Drei andre Pfeifenraucher seh'n
Wir paffend hier spazieren geh'n.


Andre, die sich's leisten können
Indessen sich den Luxus gönnen,
Indem, während die meisten sparen,
Sie Auto, Roller, Dreirad fahren.


 
Ein fünfter mit Motorrad gar
Unterwegs gerade war,
Denn auch das gehört zum Leben,
Um ein bisschen anzugeben.


Und zwei  ganz besonders reiche
Grüne auf dem großen Teiche,


Fernab von Armut oder Not,
Kreuzen mit dem eignen Boot
Und zeigen, dass vor hundert Jahren
Sie die allergrößten waren
Die sich nicht darob empörten,
Dass sie zur Upperclass gehörten.


***

wird fortgesetzt

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Zur Einstimmung

Bei dem hier unter dem Pseudonym R.W. Aristoquakes virtuell zur Veröffentlichung gebrachten, mehr als einhundertfünfzigtausend Doppelverszeilen umfassenden und mit über 15.000 Zeichnungen versehenen Epos handelt es sich um die umfangreichste Nacherzählung des Homer zugeschriebenen Kriegsberichtes, die jemals niedergeschrieben wurde und nach Auffassung des Autors, um das wichtigste literarische Werk der Neuzeit überhaupt.

Unter dem oben abgedruckten Titel veröffentlicht der noch unbekannte Schriftsteller an dieser Stelle in den nächsten fünf Jahren sein als Fortsetzungeerzählung entstandenes Mammutmachwerk über den antiken Tierkrieg und dessen Folgen für die Menschheit.

Das über zweitausend Jahre alte homerische Epillion, das im Original nur etwa 300 Verszeilen umfasst, wurde von R.W. A., der zehn Jahre lang daran gearbeitet hat, zu einem Mammutwerk aufgebläht, das die Batrachomyomachia mit der Ilias und der Bibel verbindet.

Diese Verknüpfung der drei wichtigsten Werke der abendländischen Literatur, die in etwa zur gleichen Zeit entstanden sind, dient dem Autor dazu, seine religionsgeschichtliche These zu untermauern, in der er den Frosch als Ursprungsgottheit darstellt und behauptet, dass die Götter der Neuzeit nichts anderes sind als die konsequente Weiterentwicklung der ägyptischen Froschgötter.