Mittwoch, 18. Dezember 2013

Frosch und Kröte in der Kunst

Machwerk R.W. Aristoquakes
Teil 23-40
Kunstexperten im Elysium
- Fritz Bergmann, Österreich, 19. Jh. -
- Teil 6 -

"Nebst den erotischen Miniaturen,
Die von Frau Baubo ohne Zagen,
Wurden eben vorgetragen,
Gibt es noch viele Zinnfiguren,
Aus der guten alten Zeit,
Die viel schöner sind als die
Welche vorgestellt hat sie."

So griff Hera sehr gescheit
Im Elysium nach dem Wort
Und dann fuhr sie auch gleich fort.

"Dass mit dem Herzen sie dabei
Sind bevor sie solche Sachen
Wie die Frau Baubo zeigte, machen,
Beweisen uns hier diese drei,
Die auf dem Monitor wir sehn.


Geschaffen um neunzehnhundertzehn
Sind sie mindestens so schön
Wie jene die wir grade sahen
Und vor allem nicht obszön!"

Das mussten alle ihr bejahen
Bis sie zufrieden schließlich nickte
Und online sich dann weiter klickte.

"Seht hier, der Frosch ganz offenbar
Ein ziemlich schlechter Schwimmer war.


Er wär' im Teich beinah ersoffen.
Doch sein Kumpel warf im Nu
Ihm den Rettungsring noch zu.

Nun sitzen beide da und hoffen
Indem sie froh ein Pfeifchen rauchen,
Dass sie nie mehr ins Wasser brauchen."

"Zwei andre Frösche, seht mal hier"
Rief Hera vor Begeisterung,
"Verstehen es sich schick zu kleiden.
Die beiden, nicht mehr grade jung,
Schaut sie nur an, die stolzen beiden,
Wie sie in ihrem Froschrevier
Im neuen Zwirn spazieren gehen.

Und noch einer ist da zu sehen.
Er marschiert gar wohlgemut,
Mit Gamaschen Stock und Hut,
Gar glücklich in die Welt hinein
Und ein jeder blickt ihm hinterdrein,
Weil der Herr Kommerzienrat
Seinen Rock vergessen hat.

Die nächsten Onlinebilder zeigen,
Dass Frösche, dies ist ihnen eigen,
Und ist seit jeher so gewesen,
Liebend gerne Zeitung lesen.




Dass sie auch liebend gerne reiten
Ist von den Bildern abzuleiten
Welche wir als nächste sehen.

 
 
Im Sitzen aber auch im Stehen
Reiten sie und treiben Sport.
 Akrobatik heißt das Wort
Für das was sie für Sachen
Auf einer Schildkröte so machen.
Und ein jedermann sieht dass
Es den Frösche bringt viel Spaß.


Auch als Künstler ganz famos,
Sind die kleinen Frösche groß.
Wie sehen online diese drei
Die vor ihrer Staffelei
Scheinbar mit ihren Bildern prahlen
Die sie just gerade malen.




Das Schloss Schönbrunn und auch den Prater
Malen die Söhne doch der Vater,
Ein wahrer Meister mit Diplom
Malt den Wiener Stephandom.

Der Meister Klecksel einfallsreich,
Malt indes ein Bild vom Teich
In dem er einst geboren wurde.


Ein anderer malt ziemlich abstrakt,
In Blau und das ist das absurde,
Gerade einen Fliegenakt.


Andre Frösche, diese hier,
Schneidern Hosen mit Pläsier.
Anstatt im Donaustrom zu baden
Hantieren sie mit Stoff und Faden
Und nähen mit geschicktem Finger
Auf der guten alten Singer,
Meisterlich dort alle drei
Kleidungsstücke, letzter Schrei.


Andre ohne Nähmaschine
Flicken mit gar ernster Mine
Eine ziemlich große
Schadhafte Stelle einer Hose."


 
***



wird fortgesetzt

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Zur Einstimmung

Bei dem hier unter dem Pseudonym R.W. Aristoquakes virtuell zur Veröffentlichung gebrachten, mehr als einhundertfünfzigtausend Doppelverszeilen umfassenden und mit über 15.000 Zeichnungen versehenen Epos handelt es sich um die umfangreichste Nacherzählung des Homer zugeschriebenen Kriegsberichtes, die jemals niedergeschrieben wurde und nach Auffassung des Autors, um das wichtigste literarische Werk der Neuzeit überhaupt.

Unter dem oben abgedruckten Titel veröffentlicht der noch unbekannte Schriftsteller an dieser Stelle in den nächsten fünf Jahren sein als Fortsetzungeerzählung entstandenes Mammutmachwerk über den antiken Tierkrieg und dessen Folgen für die Menschheit.

Das über zweitausend Jahre alte homerische Epillion, das im Original nur etwa 300 Verszeilen umfasst, wurde von R.W. A., der zehn Jahre lang daran gearbeitet hat, zu einem Mammutwerk aufgebläht, das die Batrachomyomachia mit der Ilias und der Bibel verbindet.

Diese Verknüpfung der drei wichtigsten Werke der abendländischen Literatur, die in etwa zur gleichen Zeit entstanden sind, dient dem Autor dazu, seine religionsgeschichtliche These zu untermauern, in der er den Frosch als Ursprungsgottheit darstellt und behauptet, dass die Götter der Neuzeit nichts anderes sind als die konsequente Weiterentwicklung der ägyptischen Froschgötter.