Donnerstag, 12. Dezember 2013

Frosch und Kröte in der Kunst

Machwerk R.W. Aristoquakes
Teil 23-34
Kunstexperten im Elysium
- Wilhelm Höpfer, 1855 - 1949 -

Die Seelen nebst Agapènor
Grinsten; "Der Mann hatte Humor"
Lachte auch Eumedes Sohn
Der Troer Kundschafter Dolon.
(Ilias 10/314-572; Dolonie, Sohn des Eumedes,
troischer Späher, von Odysseus gefangen und getötet)
Dann klickte er im Netz spontan
Den Künstlernamen Höpfner an.

Sechs Froschbilder bauten kurz drauf
Sich auf seinem Bildschirm auf.

Der einstige Späher hocherfreut,
Klickte ins linke Bild erneut
Gelangweilt zum Vergrößerungszweck.
Nun erschien das Bild, oh Schreck,
Auf dass die Spannung sich flugs löse,
Auf dem Schirm in voller Größe.

"Ein Klick zurück, dann einen vor,
Du wirst es sehn", riet Hypsenor
(Ilias 13/411; Sohn des Hippasos, von Deiphobos getötet)
Der hinter Dolon an der Wand,
Wartend im Elysium stand.






So klickte jener Lurch um Lurch
Wilhelm Höpfers Bilder durch.




"Halt, stopp, zurück bitte noch mal;"
Rief da im Schrecke Laokoon.
"Dieses Bild ist ein Skandal!"
Schrie er dann mit Zorn im Ton.
Das bin ja ich mit meinen Söhnen.
Mir scheint, der Mann will uns verhöhnen.

Es ist wirklich kaum zu glauben
Was sich Künstler heut erlauben!"

"Doch andrerseits", so fuhr er fort,
Und nun mit Stolz in jedem Wort,
"Scheint mir, der Mann ist klug gewesen.
Denn wer Vergiles hat gelesen,
(Gemeint ist der Epos "Aeneis" des Vergil aus dem 1. Jh. v. Chr.)
So lenkte er selbstzufrieden ein,
"Der kann fürwahr kein Dummkopf sein!"

"Das letzte Bild zeigt eine Schlange


Welcher Frösche, vor ihr nicht bange,
Listig feixend und mit Lachen,
Mittels 'ner Maus den Garaus machen."
So fuhr Dolon drauf sichtlich heiter
In seiner Bilderklärung weiter:

"Das Werk ist eine Parodie
Auf die Batrachomyomachie
In der Homer, vom Krieg frustriert,
Sein eigenes Hauptwerk parodiert."

"Er macht uns all zum Affen dort!"
Ergriff Achill im Zorn das Wort.
"Homers Tierkrieg-Poem ist arg infam
Gegen uns Helden all gerichtet
Und zudem ziemlich schlecht gedichtet.
Ich bin dem blinden Mann sehr gram
Und verzeihe sie ihm nie
Seine Batracho- Maus- Machie."

Da musste Dolon herzlich lachen
Und ließ den nächsten weitermachen.

***

wird fortgesetzt


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Zur Einstimmung

Bei dem hier unter dem Pseudonym R.W. Aristoquakes virtuell zur Veröffentlichung gebrachten, mehr als einhundertfünfzigtausend Doppelverszeilen umfassenden und mit über 15.000 Zeichnungen versehenen Epos handelt es sich um die umfangreichste Nacherzählung des Homer zugeschriebenen Kriegsberichtes, die jemals niedergeschrieben wurde und nach Auffassung des Autors, um das wichtigste literarische Werk der Neuzeit überhaupt.

Unter dem oben abgedruckten Titel veröffentlicht der noch unbekannte Schriftsteller an dieser Stelle in den nächsten fünf Jahren sein als Fortsetzungeerzählung entstandenes Mammutmachwerk über den antiken Tierkrieg und dessen Folgen für die Menschheit.

Das über zweitausend Jahre alte homerische Epillion, das im Original nur etwa 300 Verszeilen umfasst, wurde von R.W. A., der zehn Jahre lang daran gearbeitet hat, zu einem Mammutwerk aufgebläht, das die Batrachomyomachia mit der Ilias und der Bibel verbindet.

Diese Verknüpfung der drei wichtigsten Werke der abendländischen Literatur, die in etwa zur gleichen Zeit entstanden sind, dient dem Autor dazu, seine religionsgeschichtliche These zu untermauern, in der er den Frosch als Ursprungsgottheit darstellt und behauptet, dass die Götter der Neuzeit nichts anderes sind als die konsequente Weiterentwicklung der ägyptischen Froschgötter.