Sonntag, 15. Dezember 2013

Frosch und Kröte in der Kunst

Machwerk R.W. Aristoquakes
Teil 23-37
Kunstexperten im Elysium
- Fritz Bergmann, Österreich, 19. Jh. -
- Teil 3 -

Gespannt blickte das Heldenkorps
Der Seelen nun zum Monitor.

Zwei Frösche sah man, welche cool
Billard spielten just am Pool.


Ein Grüner, nicht gerade groß,
Gab der Kugel einen Stoß,
Während der andre peu a peu,
Gewissenhaft kalkte das Queue.

Im nächsten Bild, nach diesem dann,
War offenbar der Weltkrieg dran
In welchem, nach guten alten Sitten,
Auch die Frösche mannhaft stritten.


Ein Krad-Melder auf BMW
Rast auf Patrouille um den See.
Ein anderer  kommt dem Kollegen
Im Karacho just entgegen.

Man sieht's noch heut, nach soviel Jahren,
Dass beide sehr in Eile waren.

Auch zwei Sanis sah man dort
Die einen Verletzten trugen fort.



Sie brachten ihn ins Lazarett
Dort lag er jammernd dann im Bett


Und hat Rache dem geschworen
Der ihm das im Kriegsdienstwahn
Im Felde hatte angetan
Und ohne dass er lange fragte,
Ne Kugel ihm ins Froschbein jagte.
Doch der Krieg war längst verloren
So dass er keine Rache
Mehr nehmen konnte in der Sache.

Auch konnte man Soldaten sehen
Die allesamt im Schlachtgeschehen,
Ganz offensichtlich schwer versehrt,
Sind aus dem Kriege heimgekehrt.



Einer trägt gar stolz den Orden
Der ihm verliehen ist wohl worden
Vom Feldherrn auf dem Feld der Ehr
Zwecks der Tapferkeit im Heer.

 
Ein anderer gestützt auf Krücken
Und des Kameraden's Rücken,
Ist an den Schenkeln kriegsversehrt
Aus dem Kriege heimgekehrt.

***

Als nächstes bracht der Monitor
Gekrönte Nacktfrösche hervor.


Obwohl sie waren ohne
Trugen sie eine Krone
Als wäre die dort angeschraubt,
Gar stolz auf ihrem Nacktfroschhaupt.



Weiter konnte man erfahren,
Dass blaues Blut in ihnen floss,
Und ihre Ahnen Götter waren
Die schon am Nil in Gold man goss.

Dabei erfuhr man überdies,
Dass einer davon Amun hieß
Der dort Jahrtausende lang bald
Als Schöpfer alles Lebens galt.


Gegossen neunzehnhundertzehn
Bei Bergmann in der Linzer Straße
Waren sie schön anzuseh'n.
Fritz Bergman hat mit großem Spaße,
Die Frösche die wir nun begaffen
Vor hundert Jahren neu geschaffen.

Sammler aus der Ganzen Welt,
Seine Wiener Anschrift kennen.
Manche lassen dort viel Geld,
Damit  Frösche sie ihr eigen nennen
Die aus seiner Werkstatt stammen.

Im Elysium zusammen
Sahen allesamt im Chat
Die Frösche sich im Internet
Begeistert an und klickten heiter
Sich online nun bei Bergmann weiter
Durch das Lurchen-Angebot.

Keiner geriet deshalb in Not
Wie wir auf Erden mit der Zeit.

Das ist das Schöne an der Ewigkeit.

***

Wir hier unten all in Eile
Sorgen dafür, dass Langeweile
Auch demnächst im Zeitenlauf
Kommt im Elysium nicht auf.

Aus diesem Grund berichten wir
An dieser Stelle weiter hier
Über Fritz Bergmanns Miniaturen,
Speziell über seine Frosch-Figuren.

***
 wird fortgesetzt


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Zur Einstimmung

Bei dem hier unter dem Pseudonym R.W. Aristoquakes virtuell zur Veröffentlichung gebrachten, mehr als einhundertfünfzigtausend Doppelverszeilen umfassenden und mit über 15.000 Zeichnungen versehenen Epos handelt es sich um die umfangreichste Nacherzählung des Homer zugeschriebenen Kriegsberichtes, die jemals niedergeschrieben wurde und nach Auffassung des Autors, um das wichtigste literarische Werk der Neuzeit überhaupt.

Unter dem oben abgedruckten Titel veröffentlicht der noch unbekannte Schriftsteller an dieser Stelle in den nächsten fünf Jahren sein als Fortsetzungeerzählung entstandenes Mammutmachwerk über den antiken Tierkrieg und dessen Folgen für die Menschheit.

Das über zweitausend Jahre alte homerische Epillion, das im Original nur etwa 300 Verszeilen umfasst, wurde von R.W. A., der zehn Jahre lang daran gearbeitet hat, zu einem Mammutwerk aufgebläht, das die Batrachomyomachia mit der Ilias und der Bibel verbindet.

Diese Verknüpfung der drei wichtigsten Werke der abendländischen Literatur, die in etwa zur gleichen Zeit entstanden sind, dient dem Autor dazu, seine religionsgeschichtliche These zu untermauern, in der er den Frosch als Ursprungsgottheit darstellt und behauptet, dass die Götter der Neuzeit nichts anderes sind als die konsequente Weiterentwicklung der ägyptischen Froschgötter.