Freitag, 8. Mai 2015

Auf dem Schlachtfeld

Machwerk R.W. Aristoquakes
Teil 32 - 14
- 9. Kriegstag -

irchmauser

 Pelzner unterdessen,
Mit dem Schwerte kampfbesessen,
Führte gegen Höppe Kroddel
(Dissertation zum Deutschen Wortatlas, Frosch;
Ursula Wiepen, Marburg 1945, Seite 51)
Siegesgewiss ein Schwertgefecht.

Der kämpfte anfangs gar nicht schlecht.
Doch als er stolperte der Trottel,
Löschte ihm die dreiste Maus
Kaltblütig des Leben aus.

  
***

Als nächsten nahm den Froschmajor
Von Froschgägser die Maus sich vor.
(Ursula Wiepen S. 39)
"Hände hoch, du feige Padde"
Schrie sie ohn' lang Vordebatte
Und als er die Flossen hob,
Schlug sie mit dem Langschwert grob,
Um dem Oberst sie zu stutzen,
Hinterlistig zweimal zu.


"Wen du dir den Arsch willst putzen"
Sprach grinsend sie danach jovial,
Zum Kriegsversehrten, dann musst du,
So ändern sich im Krieg die Sitten,
Den Herrn Viersternegeneral,
Dem du schon seit fast zwei Wochen,
Bist täglich in den Arsch gekrochen,
Fortan nun um Beistand bitten.

Danach ließ sie den Oberst stehen
Und störte sich nicht an seinen Fluchen,
Um auf dem Feld sich umzusehen
Sich einen neuen Feind zu suchen.

***

Da griff des Oberst Saufkumpan,
Kooldux, ein Berufssoldat,
Auftauchend plötzlich wie ein Schemen,
Die tapfere Maus von hinten an,
Um Rache an der Freveltat
An seinem besten Freund zu nehmen.

Kirchmauser Pelzner gerade noch
Rechtzeitig sprang in ein Mauseloch
Das unbewohnt war an der Front,
In welchem er sich retten konnt'
Vor dem hinterhältigem Frosche der
Ins Mausloch sprang ihr hinterher.

Doch trotz der offen stehenden Tür,
War Kooldux viel zu fett dafür
Um sich ins Loch hinein zu zwängen.

Schließlich am Ende seiner Kraft
Blieb er erschöpft und abgeschlafft,
In der engen Röhre hängen
Und hat um Hilfe laut geplärrt.

Weil der Eingang war versperrt,
Zog Pelzner im Dunkel Stück für Stück,
Sich tiefer in den Bau zurück.

Er wusste, in jedem Mauseloch
Gibt es einen zweiten Ausgang noch.
So, während der Frosch hat laut geflucht,
Hat nach jenem sie gesucht.

Gut getarnt am Riedgrashag
Der am End vom Hausgang lag
Hat ihn Pelzner schnell gefunden.

Durch diesen schlüpfte dann die Maus,
Ohne zu zögern, unumwunden,
Gar zornig aus dem Loch heraus.

Oben beim Gegner angekommen,
Hat sie den sich vorgenommen!


Der steckt, sagt man, heut immer noch
Eingeklemmt im Mauseloch
Und eine Lanze, welche ein Graus,
Ragt aus dem Hintern ihm heraus,
Welche Pelzner ihm, der Maussoldat,
Im Zorn hineingestoßen hat.

***

Ein Stück entfernt nur, gar nicht weit,
Kämpften im Feld zur gleichen Zeit,
'Ne Feldmaus aus Troxartes Heer,
Gegen Hatschkrott. Dessen Speer,
(Ursula Wiepen, Seite 47)
Als er hatte zugestochen,
War beim Aufprall abgebrochen.


Die Lederrüstung ab und an
Hat ihre Schuldigkeit getan
Und dieses Mal zerbrach
Der Speer der in sie stach.


"Dein Pech" Hat da die Maus gesagt
Und ihren Gegner unverzagt,
Wie üblich es war in der Schlacht,
Obwohl der Frosch ganz offenbar,
Nun völlig unbewaffnet war,
Mittels Schwertstreich umgebracht.

***

Und so ging das Morden weiter!
Wie die nächsten grauen Streiter
Den Frosch Kunte Kuordux dazumal
Auf dem Felde in der Schlacht
Haben listig umgebracht,
Berichten wir das nächste Mal.

***

wird fortgesetzt


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Zur Einstimmung

Bei dem hier unter dem Pseudonym R.W. Aristoquakes virtuell zur Veröffentlichung gebrachten, mehr als einhundertfünfzigtausend Doppelverszeilen umfassenden und mit über 15.000 Zeichnungen versehenen Epos handelt es sich um die umfangreichste Nacherzählung des Homer zugeschriebenen Kriegsberichtes, die jemals niedergeschrieben wurde und nach Auffassung des Autors, um das wichtigste literarische Werk der Neuzeit überhaupt.

Unter dem oben abgedruckten Titel veröffentlicht der noch unbekannte Schriftsteller an dieser Stelle in den nächsten fünf Jahren sein als Fortsetzungeerzählung entstandenes Mammutmachwerk über den antiken Tierkrieg und dessen Folgen für die Menschheit.

Das über zweitausend Jahre alte homerische Epillion, das im Original nur etwa 300 Verszeilen umfasst, wurde von R.W. A., der zehn Jahre lang daran gearbeitet hat, zu einem Mammutwerk aufgebläht, das die Batrachomyomachia mit der Ilias und der Bibel verbindet.

Diese Verknüpfung der drei wichtigsten Werke der abendländischen Literatur, die in etwa zur gleichen Zeit entstanden sind, dient dem Autor dazu, seine religionsgeschichtliche These zu untermauern, in der er den Frosch als Ursprungsgottheit darstellt und behauptet, dass die Götter der Neuzeit nichts anderes sind als die konsequente Weiterentwicklung der ägyptischen Froschgötter.