Dienstag, 26. Mai 2015

Auf dem Schlachtfeld

Machwerk R.W. Aristoquakes
Teil 32 - 30
- 9. Kriegstag -

uaks 
Spiggerer vom Donautal,
(Dissertation zum deutschen Wortatlas, Frosch
Ursula Wiepen, Marburg 1945, Seite114)
Groß geworden am Kanal,
Und nach Oberndorf gekommen
Indem er durch den Strom geschwommen,
Wie eine Chronik es berichtet,
Die ein Manntier hat gedichtet,
War der tapferste der acht.

Doch leider fiel er in der Schlacht.

Der Mausgefreite Schmackefein
Trat ihn im Kampf gegen sein Bein
Worauf er aus dem Tritt wohl kam.
Und ihm der Feind das Leben nahm.

Sein letzter Zweikampf ging zwar schief.
Doch seine Bilanz blieb positiv.

Einundzwanzig Maus-Epheben
Nahm im Kriege er das Leben
Und siebzehn schlug zum Krüppel er.

Bis ihn tötete der Speer,
Den der Mauser Schmackefein
Stieß brutal in ihn hinein,
War er ein mutiger Soldat
Der seine Pflicht im Krieg stets tat.

***

Indes schlug Hätsch von Häppan Protzen
(Ursula Wiepen, Seiten 47/35)
Der aus dem Donau-Letten kam,
Sich mit Mauskrieger Schlürferahm.

Beide wild im zähen Ringen,
Kreuzten mutig ihre Klingen.
Ein jeder wollt den Sieg erstrotzen.
Am Ende hat der Frosch gewonnen.


Die Maus verwundet, zog besonnen,
Ohne den Schwanz, ihr bestes Stück
Aus dem Gefechte sich zurück.
Sie warf das Schwert weg ungeniert.
Und danach ist sie desertiert.

***
Wie Schlürferahm auch Krallner türmte,
Als Hätsch von Häppan sie von nah,
Im vollen Rüstzeug vor sich sah.

Der, während er nach vorne stürmte,
Nahm den Mauser voll aufs Korn
Und stieß seinen Nadelspeer,
Dem feigen Mauser hinterher.


Die Waffe mit Metallspitz vorn
Gestoßen aus der Kurzdistanz,
Traf ins Loch unter dem Schwanz.

Die Maus erschrak. Herrjemine
Was tat der Nadelstich ihr weh.
Die Arme, der Verzweiflung nah,
Vor Schmerz nur rote Sterne sah.

Sie lief im Zickzack, kreuz und quer
Vor Schmerzen jammernd hin und her.
Und weil ihr fremd war das Revier
Verlief sie sich. Das arme Tier
Sprang aus Versehn in Pausbacks Reich
In ihrem Wahn in einen Teich.

Vermutlich wäre sie ersoffen.
Doch der Frosch mit seinem Speer,
Sprang ihr sofort hinterher
Und hat sie erneut getroffen.


Diesmal traf sein Nadelstich,
Unter Wasser meisterlich
Geführt das teure Stück aus Erz,
Gezielt den Feind direkt ins Herz.

Krallner bevor er tot versank,
Dachte bei sich: "Ach Gott sei Dank,
Nun ist der Krieg für mich wohl aus.
Und sie hatte Recht die Maus.

***

Der tapfere Hätsch von  Häppan Protzen,
Begann darauf gar laut zu motzen,
Denn eine tote graue Maus
Im Wasser die war ihm ein Graus..

"Poseidon" schrie er, "hör mir zu,
Ich hoffe, dass nicht zulässt du,
Dass das Wasser wird verdorben,
In unserm schönen, klaren Teiche,
Von der Maus, die just verstorben,
Vergammelt darin nun als Leiche"
Und dass Abhilfe er bräucht',
Bevor das Wasser sie verseucht.

Als letzten Satz fügte spontan
Er "Und nun beeil dich bitte" an.

Poseidon, der das Flehen hörte,
Sich an der Art und Weise störte
In der die Bitte ohn' Bedacht
Vom Donaufrosch ward vorgebracht.

"Wart ab" dachte der Meeresgott,
Der just eben im Unterhaus
Den Pazifik inspizierte.

Mit zornig lautem Sapperlot
Schleuderte vom Meere aus,
Über zwei Kontinente hinweg quer,
Ohn lang zu zaudern und zu zagen,
Zum Schreihals, der ihn provozierte,
Laut dabei fluchend er den Speer.

Der hat genau dort eingeschlagen
Wo Häppan Protzen überm Schlamm
Des Teiches grad im Wasser schwamm
Und sich über die tote Maus
Auf des Pfuhles Grund ließ aus.


Ohne noch ein Wort zu unken,
Hat er die Seele ausgehaucht,
Ist plötzlich dann im Teich versunken
Und nie wieder aufgetaucht.

Schnabbert, der Hecht, schon kurz darauf,
Als den Pfuhl er räumte auf,
Fraß Krallner wie auch Häppan Protzen,
Um beiseite sie zu schaffen,
Gierig auf samt ihren Waffen.

Doch danach war's ihm zum Kotzen.

***

wird fortgesetzt




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Zur Einstimmung

Bei dem hier unter dem Pseudonym R.W. Aristoquakes virtuell zur Veröffentlichung gebrachten, mehr als einhundertfünfzigtausend Doppelverszeilen umfassenden und mit über 15.000 Zeichnungen versehenen Epos handelt es sich um die umfangreichste Nacherzählung des Homer zugeschriebenen Kriegsberichtes, die jemals niedergeschrieben wurde und nach Auffassung des Autors, um das wichtigste literarische Werk der Neuzeit überhaupt.

Unter dem oben abgedruckten Titel veröffentlicht der noch unbekannte Schriftsteller an dieser Stelle in den nächsten fünf Jahren sein als Fortsetzungeerzählung entstandenes Mammutmachwerk über den antiken Tierkrieg und dessen Folgen für die Menschheit.

Das über zweitausend Jahre alte homerische Epillion, das im Original nur etwa 300 Verszeilen umfasst, wurde von R.W. A., der zehn Jahre lang daran gearbeitet hat, zu einem Mammutwerk aufgebläht, das die Batrachomyomachia mit der Ilias und der Bibel verbindet.

Diese Verknüpfung der drei wichtigsten Werke der abendländischen Literatur, die in etwa zur gleichen Zeit entstanden sind, dient dem Autor dazu, seine religionsgeschichtliche These zu untermauern, in der er den Frosch als Ursprungsgottheit darstellt und behauptet, dass die Götter der Neuzeit nichts anderes sind als die konsequente Weiterentwicklung der ägyptischen Froschgötter.