Montag, 4. Mai 2015

Auf dem Schlachtfeld

Machwerk R.W. Aristoquakes
Teil 32 - 10
- 9. Kriegstag -

er 

König nahm mit Missbehagen
Die Meldung des Kuriers entgegen
Und ließ diesen dann zum Ritter schlagen
Mit Psycharpaxes goldnen Degen,
(Gemeint ist Krümeldieb der Sohn des Mäusekönigs
Troxartes, der einst von Froschkönig Pausback ersäuft
wurde und den ganzen schlimmen Konflikt ausgelöst hatte)
Der Waffe, die dem Sohne er
Schenken wollt wenn achtzehn der
Geworden wär' der liebe Sohn,
Und Erbe von Mausland wie dem Thron.

Bohrkäser, der Flinkmauser zum Ritter schlug,
Sprach zu ihm als er dieses tat:


"Du hast Glück, der König eben
Hat mir den Befehl gegeben
Das für ihn in Ehrensachen,
Da er beschäftigt ist, zu machen.

Er meint du wärst ein tapferer Soldat
Und vermacht mit Recht und Fug
Die Waffe seines Sohnes dir
Weil du verdienst ein solch Panier.

Es ist nebst Edelstein-Dekor,
Geschmiedet aus dem besten Stahl,
Für Parteckfresser Junior,
Vom Schmied Hephaistos dazumal,
Als der vor etwa einem Jahr,
Zu Besuch beim König war.

Für seinen Sohn Prinz Krümeldieb,
Den er hatte einst unsäglich lieb,
Und welcher ward sein ganzes Glück,
Hat Troxartes dieses Meisterstück,
Von Hephaistos schmieden lassen.

Weil der sein Leben musste lassen,
Lässt zu seines Sohns Gedenken
Der König dir das Schwert nun schenken.

Parteckfresser lässt dir sagen,
Du sollst es stets mit Würde tragen
Um seinem toten Sohn zu Ehren
Den Ruhm des Vaters auch zu mehren."

"Und achte auch auf die Gravur
Von deinem neuen Wegbegleiter,"
Sprach Böhrkäser zum Ritter weiter,
"Die auf der Klinge beiderseits
Zu lesen steht als Kampfanreiz.
Es ist das Wort -Excalibur-
Das für Troxartes Sohnemann
Hephaistos selbst hat eingraviert.

Des Schwertes Klinge so verziert
Bedeutet, dass wer damit ficht
Und im Krieg tut seine Pflicht
Für den König und den Thron,
Wie es der Vater für den Sohn,
Krümeldieb in jeder Schlacht,
Wenn leben der würd', hätte gemacht,
So wie ein jeder echte Mann,
Kein Gefecht verlieren kann!"

Flinkmauser, der neue Mäuseritter
Dachte indessen gallebitter,
Bei sich im Stillen ganz verhohlen,
Dass man ihn nur ködern wolle
Damit er weiterkämpfen solle,
Die Kastanien aus dem Feuer zu holen
Mittels des neuen Schwertes Macht,
Für den König in der Schlacht.

Doch andrerseits war er auch stolz
Und nicht geschnitzt aus Jammerholz.

Er nahm die Waffe dankend an
Und gürtete zur Schlacht sich dann,
Um ohne zu zaudern und zu zagen
Im Felde dazu beizutragen,
Wenn der Streit erneut beginnt,
Dass Troxartes ihn gewinnt.

***

Indessen in der Feldherrnhalle,
Die Mausführer versammelt alle,
Gar treu dem König untertan,
Schmiedeten an einem Plan
Mit welchem, wenn er gut durchdacht,
Man die Völkerkriegsentscheidungsschlacht
Im Felde an des Stromes Lände,
Gegen die alliierten Kampfverbände
Siegreich noch beenden könne.


"Wenn man sich keine Pause gönne"
Schlug Rattazahn von Mauslingsloch.
Der Scharführer des dritten Korps
Den Mäusegeneralen vor,
"Gäbe es eine Change noch,
Den Krieg gegen die Frösche binnen
Ein, zwei Tagen zu gewinnen."

Und dann erläuterte spontan
Er den anderen den Plan.

***
wird fortgesetzt



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Zur Einstimmung

Bei dem hier unter dem Pseudonym R.W. Aristoquakes virtuell zur Veröffentlichung gebrachten, mehr als einhundertfünfzigtausend Doppelverszeilen umfassenden und mit über 15.000 Zeichnungen versehenen Epos handelt es sich um die umfangreichste Nacherzählung des Homer zugeschriebenen Kriegsberichtes, die jemals niedergeschrieben wurde und nach Auffassung des Autors, um das wichtigste literarische Werk der Neuzeit überhaupt.

Unter dem oben abgedruckten Titel veröffentlicht der noch unbekannte Schriftsteller an dieser Stelle in den nächsten fünf Jahren sein als Fortsetzungeerzählung entstandenes Mammutmachwerk über den antiken Tierkrieg und dessen Folgen für die Menschheit.

Das über zweitausend Jahre alte homerische Epillion, das im Original nur etwa 300 Verszeilen umfasst, wurde von R.W. A., der zehn Jahre lang daran gearbeitet hat, zu einem Mammutwerk aufgebläht, das die Batrachomyomachia mit der Ilias und der Bibel verbindet.

Diese Verknüpfung der drei wichtigsten Werke der abendländischen Literatur, die in etwa zur gleichen Zeit entstanden sind, dient dem Autor dazu, seine religionsgeschichtliche These zu untermauern, in der er den Frosch als Ursprungsgottheit darstellt und behauptet, dass die Götter der Neuzeit nichts anderes sind als die konsequente Weiterentwicklung der ägyptischen Froschgötter.