Mittwoch, 27. Mai 2015

Auf dem Schlachtfeld

Machwerk R.W. Aristoquakes
Teil 32 - 31
- 9. Kriegstag -

ährend 

der Hecht mit Magenkrämpfen
Und gruseligem Zahnbelag,
Noch kotzend auf den Teichgrund lag,
Setzte sich an Land das Kämpfen
Der zwei Kriegsparteien fort.

Frosch Häbbön von der Donau-Lende
(Dissertation zum Deutschen Wortatlas, Frosch,
Ursula Wiepen, Marburg 1945, Seite 48)
Betrachtete den Krieg als Sport
Und hat mit seinem Zackenschwert
Maus um Maus den Tod beschert.

  
Im Umgang mit dem Schwert behände,
Meistens war es purer Mord,
Brachte er zum Gaudium
Seiner selbst die Feinde um.

Der Frosch in seinem Mäusehass,
Verstand den ganzen Krieg als Spaß.
Das Morden war ihm ein Vergnügen
Und keiner wollt ihn deshalb rügen.
Im Gegenteil, im Krieg fürs Morden,
Bekam der Mörder bunte Orden.
Und die trug Häbbön selbstbewusst,
In großer Zahl schon an der Brust.

Einhundertsiebzehn Mäuse in der Schlacht,
Hatte er schon umgebracht.
Doch als er just sich wollt erfrechen
Im Kampf die nächste zu erstechen,
Geschah dem Frosch ein Ungemach.


Weil sie die Lanze in ihn stach,
Bevor er selbst zum Zuge kam,
Die Schlacht für ihn ein Ende nahm
Er konnte es selbst nicht recht verstehen,
Dass anders als vorhergesehen,
Für ihn ganz plötzlich schief
Und nicht so wie gedacht, verlief.
Er konnte auf dem Feld der Ehr
Die Maus ermorden nun nicht mehr.

Das letzte was der Tapfre dachte
Just als ihr Speer den Tod ihm brachte,
War, dass Häpin jetzt, sein Korporal,
Im Krieg nun plötzlich ohne ihn,
Und nicht wie gewohnt im Waffenstreite,
Kämpfend treu an seiner Seite,
Vor dem Feinde müsste flieh'n
Um in Schande und in Schmach
Mit den anderen danach
Heimzukehren ins Donautal.

Die Sorge die sich Häbbön machte,
Als man ihn zu Tode brachte,
War umsonst. Sein Kamerad,
Der Korporal dacht nur kurz "Schad",
Als er den Kumpel sterben sah.
Trotzig quakte laut er "Pah"
Und ergänzte. "Jetzt erst recht"
Und warf allein sich ins Gefecht.

Weil Häpin sich und die Gefährten
Von Spelingen im Kampf ernährten,
Haben die Donaufrösche in der Schlacht
Ungeheueres vollbracht.

Summa summarum, das wissen heute
In ihrer Heimat alle Leute,
Bracht Häpin mit den Kameraden,
Um dem Mäuseheer zu schaden,
In der Schlacht das Maximum
Von mehr als tausend Mäusen um.

Nach dem Krieg, aus diesem Grunde,
Als sich verbreitete die Kunde,
Dass der Korporal am Ende doch
Gefallen ist im Kriege noch,
Wie auch die anderen Epheben
Aus seinem Trupp hatten ihr Leben,
Erst konnte man es gar nicht fassen,
Für Pausback an der Front gelassen,
Errichtete im Donautal
Man den Tapferen ein Mal.


Dort steht er stolz, so wie ein Gockel,
Im Marmor gehauen, samt dem Schwert,
In Übergröße auf dem Sockel
Des Denkmales am Donaustieg.


Die Namen der Kumpel rühmenswert,
Fürs Volk, sich daran zu erbauen,
Als heldenhaft kämpfend im Krieg,
Sind säuberlich in Stein gehauen.
Und auch die kurzen Lebensdaten
Der ruhmreichen Donaufroschsoldaten
Sind dahinter eingraviert.

Damit nie wieder es passiert,
Was im Froschmäusekrieg geschah,
Kann inzwischen übergedeckt von Patina,
Da muss man schon genau hinschauen,
In Kleinschrift man die Worte lesen
"Alles ist umsonst gewesen!"

Am Heldengedenktag jedes Jahr,
Weil jeder von ihnen ein Held einst war,
Legt das Froschvolk für sie bieder
Blumenschmuck und Kränze nieder


Und der Bürgermeister spricht.

Doch soweit ist es jetzt noch nicht!

***

Wie die Sache weitergeht
In der nächsten Folge steht.

wird fortgesetzt

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Zur Einstimmung

Bei dem hier unter dem Pseudonym R.W. Aristoquakes virtuell zur Veröffentlichung gebrachten, mehr als einhundertfünfzigtausend Doppelverszeilen umfassenden und mit über 15.000 Zeichnungen versehenen Epos handelt es sich um die umfangreichste Nacherzählung des Homer zugeschriebenen Kriegsberichtes, die jemals niedergeschrieben wurde und nach Auffassung des Autors, um das wichtigste literarische Werk der Neuzeit überhaupt.

Unter dem oben abgedruckten Titel veröffentlicht der noch unbekannte Schriftsteller an dieser Stelle in den nächsten fünf Jahren sein als Fortsetzungeerzählung entstandenes Mammutmachwerk über den antiken Tierkrieg und dessen Folgen für die Menschheit.

Das über zweitausend Jahre alte homerische Epillion, das im Original nur etwa 300 Verszeilen umfasst, wurde von R.W. A., der zehn Jahre lang daran gearbeitet hat, zu einem Mammutwerk aufgebläht, das die Batrachomyomachia mit der Ilias und der Bibel verbindet.

Diese Verknüpfung der drei wichtigsten Werke der abendländischen Literatur, die in etwa zur gleichen Zeit entstanden sind, dient dem Autor dazu, seine religionsgeschichtliche These zu untermauern, in der er den Frosch als Ursprungsgottheit darstellt und behauptet, dass die Götter der Neuzeit nichts anderes sind als die konsequente Weiterentwicklung der ägyptischen Froschgötter.