Freitag, 15. Mai 2015

Auf dem Schlachtfeld

Machwerk R.W. Aristoquakes
Teil 32 - 21
- 9. Kriegstag -

urch

 Rex Troxartes Mausvasallen
War auch Padale Üz gefallen.
(Deutscher Wortatlas, Frosch, Seite 16)
Er hatte Arm und Bein verloren.

Quax Erdhitsch, der am Schilfrohrrand
(Ursula Wiepen, Seite 38)
Den toten Kameraden fand,
Drückte ihm die Augen zu
Und wünschte für die ew'ge Ruh
Ihm alles Gute und viel Glück
Und hat Rache ihm geschworen.


Doch an der Front danach zurück,
Als er sich wollt grad aufbequemen
Um Rache am toten Freund zu nehmen,
Erwischte es ihn selber auch.

Mit einem Langschwerte im Bauch
Sank er im Gelände nieder.
Kämpfen konnte er nie wieder!

Er ist verstorben nur deswegen,
Weil ihn kein Sanitäter fand
Und keiner ihm den Schmer verband,
Aus dem das Blut in Strömen floss.

Uz einer seiner Froschkollegen,
Von Uize Utz ein Spross,
(Dissertation Ursula Wiepen, Seite 118)
Hat später ihn im Moor gefunden.

Erlegen seiner schweren Wunden,
Konnte er für den Kumpel nun
Weil der tot war, nichts mehr tun,
Als das Schwert aus ihm zu ziehen.

 
  
Das hat sich Uz dann ausgeliehen.
Um des Kumpels Tod zu rächen
Und die Mausarmee zu schwächen.

Doch es sollte anders kommen
Als er es sich vorgenommen.

***

Ein Söldner aus Troxartes Heer,
Bewaffnet mit 'nem Schießgewehr,
Schoss mittels Kugel ihm das Bein
Mit einem gezielten Fernschuss ab.

Und weil Uz sich nicht ergab,
Rammte die Maus mit voller Wucht,
So wie es bei Soldaten Brauch,
Den Kolben ihm in seinen Bauch.

  
"Du Schuft", hat sie dabei geflucht
Und so lang auf ihn eingedroschen,
Bis der Frosch wie einst in Goschen,
Als Moses hatte sie bekriegt,
Endlich tot war und besiegt.

***

Die Frösche vom Nachschub abgeschnitten,
Obgleich viel bessere Strategen,
Sie waren allesamt im Streite
Als die Mäuse auf der Gegenseite,
Hohe Verluste nun erlitten.

Das war auch dem Oberst Quadüz klar,
(Ursula Wiepen, Seite 100)
Welcher der Verantwortliche war
In Nachschub- und Verpflegungssachen.
Doch er konnte da nichts machen
Und hat erschossen sich deswegen.

Dieses war kein Einzelfall.
Auch der Generalfeldmarschall
Von Hoppelduz hat in der Schlacht
(Ursula Wiepen, S. 52)
Sich den Garaus selbst gemacht.

Harakiri kam in Mode
Und führte meistens gleich zum Tode.

So mancher hohe Offizier
Dem plötzlich wurde offenbar,
Dass er zu nichts fähig war,
Griff deshalb mutig zum Rapier
Um der Nachwelt mittels Eisen,
Falls keiner ihm zu Hilfe kam,
Das Gegenteil noch zu beweisen,
Bevor er seinen Abschied nahm.

In seiner Verzweiflung stieß der Lurch
Sein Schwert durchs Herz sich selbst hindurch.

Die Ameisen, die bräunlichroten,
Weil er auf ihre Straße fiel,
Hatten mit dem plötzlich toten
Generalfeldmarschall leichtes Spiel.
Sie fraßen sich am Leichnam satt
Bis abgenagt schön sauber glatt,
Nur das Skelett ganz unbrauchbar,
Vom Offizier noch übrig war.

***

wird fortgesetzt

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Zur Einstimmung

Bei dem hier unter dem Pseudonym R.W. Aristoquakes virtuell zur Veröffentlichung gebrachten, mehr als einhundertfünfzigtausend Doppelverszeilen umfassenden und mit über 15.000 Zeichnungen versehenen Epos handelt es sich um die umfangreichste Nacherzählung des Homer zugeschriebenen Kriegsberichtes, die jemals niedergeschrieben wurde und nach Auffassung des Autors, um das wichtigste literarische Werk der Neuzeit überhaupt.

Unter dem oben abgedruckten Titel veröffentlicht der noch unbekannte Schriftsteller an dieser Stelle in den nächsten fünf Jahren sein als Fortsetzungeerzählung entstandenes Mammutmachwerk über den antiken Tierkrieg und dessen Folgen für die Menschheit.

Das über zweitausend Jahre alte homerische Epillion, das im Original nur etwa 300 Verszeilen umfasst, wurde von R.W. A., der zehn Jahre lang daran gearbeitet hat, zu einem Mammutwerk aufgebläht, das die Batrachomyomachia mit der Ilias und der Bibel verbindet.

Diese Verknüpfung der drei wichtigsten Werke der abendländischen Literatur, die in etwa zur gleichen Zeit entstanden sind, dient dem Autor dazu, seine religionsgeschichtliche These zu untermauern, in der er den Frosch als Ursprungsgottheit darstellt und behauptet, dass die Götter der Neuzeit nichts anderes sind als die konsequente Weiterentwicklung der ägyptischen Froschgötter.