Samstag, 16. Mai 2015

Auf dem Schlachtfeld

Machwerk R.W. Aristoquakes
Teil 32 - 22
- 9. Kriegstag -

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Mäus' im Partisanenkrieg
Eilten nun von Sieg zu Sieg
Und machten aus dem Hinterhalt
Die Frösche hinterlistig kalt.

Sogar die armen Kriegsversehrten,
Für die vorbei war längst die Schlacht,
Wenn sie den Rücken ihnen kehrten,
Wurden von ihnen umgebracht.

Ein dreister Mauser ohne Mumm,
Mit Namen hieß er Musculus,
Bracht am Eridanos-Fluss,
Mit purer Mordlust im Gebaren,
Zwei schwer kriegsversehrte  Frösche um,
Die auf dem Weg nach Hause waren.

    
Ein andrer grauer Partisan
Schlich sich Gacks dem Fischer an,
Der hockend auf dem Krötenstuhl,
Angelte in seinem Pfuhl,
Um ohne ihn erst anzusprechen,
So hatte er es vorgesehen,
Ihn von hinten zu erstechen.


Doch es sollte anders kommen
Als für das weitere Geschehen
Der Schuft hatte sich's vorgenommen.

Der Angler schwenkte seinem Schirm,
Listig, überraschend, firm,
So dass der Partisan von nah
Die Zeichnung plötzlich sah,
Welche der Frosch in Anbetracht
Der Feindgefahr dort angebracht
Zwecks Abschreckung der Mäuse hatte.


Da lief sie fort die feige Ratte
Um sich im Mausloch zu verstecken
Um etwas Neues auszuhecken.

***
  
Zum offenen Zweikampfe hingegen
Trat Schwartner, einer ihrer Mauskollegen,
Auf dem Schlachtfeld tapfer an.

Heldenhaft wie ein Titan
Bracht er sein Pflichtpensum
An diesem Tage in der Schlacht,
Erst Puckütsch und dann Prüggel um.
(Dissertation zum Deutschen Wortatlas, Frosch,
Ursula Wiepen, Marburg 1945, Seite 96)


 Danach hat weiter er gemacht!

Hilkret warf er seinen Speer,
(Ursula Wiepen, Seite 49)
Im Zorn exakt gezielt mit Wucht,
Ihn umzubringen hinterher
Als der zu fliehen hat versucht.

Der Speer, welcher im hohen Bogen,
Kam schwirrend von hinten angeflogen,
Traf, wie von der Maus es war bedacht,
Den flüchtenden Frosch ins Hinterteil
Und hat den Garaus ihm gemacht.


Hilkrets Seele hat ihr Heil
In der Flucht gesucht indem
Durch seinen Hintern unbequem,
Sie in aller Eile sich
Zwängte und schleunigst so entwich,
Um flugs zu all den andern frommen
 Seelen ins Jenseits zu entkommen.

***

Frosch um Frosch wurd in der Schlacht
Vom Mauser Schwartner umgebracht.

So wie vor Troja einst Hekabes Sohn
Hektor verteidigte den Thron,
Hat es der Mauskrieger urban
Für seinen König auch getan.

"Lang lebe Troxartes" schrie er laut
Und hat im Kampf darauf vertraut
Dass er  die Lanze besser führte,
Als sein Gegner dieses tat.

Der nächste Frosch der dieses spürte
War der tapfre Höptekraat.
(Ursula Wiepen, Seite 56)

Schwartner, die Maus, aufs Töten wild,
Stieß beiseite seinen Schild
Und rammte dann die Lanze ihm,
Was im Krieg ist legitim,
Sich seiner Überlegenheit bewusst,
Zornig mit Schmackes in die Brust.

  
Der arme Frosch, mit Recht und Fug,
Dacht still bei sich, "Nun ist es aus!"

Nach seinem letzten Atemzug
Zog Schwartner den Speer aus ihm heraus.


Während der Grüne ist verreckt
Hat der Mörder Blut geleckt.

Seine Lanze nach dem Tod
Von Höptekraat noch klebrig rot,
Schwirrend nach nur kurzem Flug,
Paddiks, der mit dem Schwerte in der Hand,
Urplötzlich vor dem Wüt'rich stand,
Flutschend in den Schmerbauch schlug.


Der konnte, was er just grad wollte,
Nun nicht mehr tun, das war vorbei.
Und dass ihm Respekt der Gegner zollte,
 Nun und keinen Hass mehr auf ihn hegte,
Indem die Wurfhand er zum Gruß anlegte,
War dem Frosch längst einerlei.

***

wird fortgesetzt



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Zur Einstimmung

Bei dem hier unter dem Pseudonym R.W. Aristoquakes virtuell zur Veröffentlichung gebrachten, mehr als einhundertfünfzigtausend Doppelverszeilen umfassenden und mit über 15.000 Zeichnungen versehenen Epos handelt es sich um die umfangreichste Nacherzählung des Homer zugeschriebenen Kriegsberichtes, die jemals niedergeschrieben wurde und nach Auffassung des Autors, um das wichtigste literarische Werk der Neuzeit überhaupt.

Unter dem oben abgedruckten Titel veröffentlicht der noch unbekannte Schriftsteller an dieser Stelle in den nächsten fünf Jahren sein als Fortsetzungeerzählung entstandenes Mammutmachwerk über den antiken Tierkrieg und dessen Folgen für die Menschheit.

Das über zweitausend Jahre alte homerische Epillion, das im Original nur etwa 300 Verszeilen umfasst, wurde von R.W. A., der zehn Jahre lang daran gearbeitet hat, zu einem Mammutwerk aufgebläht, das die Batrachomyomachia mit der Ilias und der Bibel verbindet.

Diese Verknüpfung der drei wichtigsten Werke der abendländischen Literatur, die in etwa zur gleichen Zeit entstanden sind, dient dem Autor dazu, seine religionsgeschichtliche These zu untermauern, in der er den Frosch als Ursprungsgottheit darstellt und behauptet, dass die Götter der Neuzeit nichts anderes sind als die konsequente Weiterentwicklung der ägyptischen Froschgötter.