Sonntag, 3. Mai 2015

Auf dem Schlachtfeld

Machwerk R.W. Aristoquakes
Teil 32 - 9
- 9. Kriegstag -

Indessen rückte die Froscharmee
Nach Mausulina Korps um Korps,
Aus allen Richtungen vom See
Weiterhin im Eilmarsch vor.

Gefahrlos, mittels Brückenschlag,
Denn das Wasser war zu kalt,
Haben die Frösche ohne Halt
Und vor keinem Gegner zag,
Es war wirklich sehenswert,
Den Eridanos überquert.


Die alliierten grünen Heere
Stießen jedoch meist ins Leere
Weil die Mäus im großen Bogen,
Sich vorm Kampf zurückgezogen
Notgedrungen alle hatten.

***

"Unsere Armee sitzt in der Falle!"
Sprach in der Mäuse-Feldherrnhalle
Der König zu den Offizieren.

"Nun gilt es die Toten zu bestatten
Und neu die Truppe zu formieren,
Damit sie in der letzten Schlacht
Pausbacks Heer den Garaus macht.

***

Es war drei Uhr Nachmittag
Als die alliierten Kampfverbände,
Vor keinem Feind und Gegner zag,
In König Sehbold Pausbacks Namen,
An der Eridanoslände
Zwecks Endsiegschlacht Aufstellung nahmen.

Der Kampfplatz war geschickt gewählt
Und von der Führung so gewollt,
Weil nichts im Kriege höher zählt,
Als der Nachschub wenn er rollt.

In diesem Falle freilich schwamm
Auf dem Flusse er heran.

Tausend Schiffe, voll beladen
Mit Gerät, Verpflegung, Munition,
Näherten durch Nebelschwaden
Gut getarnt und unsichtbar,
Sich auf dem Eridanos-Strom,
Der die Nachschubrollbahn war.

***

Dem grauen Späher Flinkemaus
Auf Wache unterm Haselbaum,
Der von seinem Platze aus,
Was im weiten Land geschah,
Mit seinem scharfen Augen sah,
Kam vor es wie ein übler Traum.

Abertausende von kühnen
Braunen, weißgelblich und bläulich grünen
Kriegern lagerten am Strom,
Gut gedeckt durch das Gelände
An der Eridanos-Lände,
Kampfbereit zur Invasion.

***

Flinkmaus, Flitzners jüngster Spross,
Schwang sofort sich auf sein Ross,
In seinem Fall war es 'ne Ratte,
Um was er gesehen hatte
Seinem vorgesetzten Helden,
Dem Oberst Pfiffigpieps zu melden.


Er preschete, Eile war geboten,
Unter Umgehung aller Wachen,
Über hunderte von Toten
Die gefallen in den letzen Tagen,
Verstreut noch im Gelände lagen,
Auf der allerschnellsten Route,
Die glitschig von Gedärm und Blute
All der Getöteten noch war,
Um Pfiffigpieps auf die Gefahr
Schnellsten aufmerksam zu machen,
Welche durch das Froschheer drohte.

Kurz nach drei hatte der Bote,
Der Ritt war ganz bestimmt nicht leicht,
Den Befehlsstand schon erreicht.

Doch vom Feind dazu bewogen
Zwecks des Selbsterhaltungstriebs,
Hatte der Oberst Pfiffigpieps
Sich bereits zurückgezogen,
Mit Respekt und Sehergabe,
Hinter die eigenen Linien wo
Nicht so groß das Risiko
War für die Mäus vom Stabe.

***

Da sprang der Melder ehrenwert,
Nochmals auf sein schnelles Pferd
Und preschte zum König, welchem er
Berichtete dass Pausbacks Heer
An der Eidanos-Lände
Bereit zur Invasion schon stände,
Und dass dagegen schnellstens nun
Der Feldherr müsste etwas tun.

***

wird fortgesetzt





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Zur Einstimmung

Bei dem hier unter dem Pseudonym R.W. Aristoquakes virtuell zur Veröffentlichung gebrachten, mehr als einhundertfünfzigtausend Doppelverszeilen umfassenden und mit über 15.000 Zeichnungen versehenen Epos handelt es sich um die umfangreichste Nacherzählung des Homer zugeschriebenen Kriegsberichtes, die jemals niedergeschrieben wurde und nach Auffassung des Autors, um das wichtigste literarische Werk der Neuzeit überhaupt.

Unter dem oben abgedruckten Titel veröffentlicht der noch unbekannte Schriftsteller an dieser Stelle in den nächsten fünf Jahren sein als Fortsetzungeerzählung entstandenes Mammutmachwerk über den antiken Tierkrieg und dessen Folgen für die Menschheit.

Das über zweitausend Jahre alte homerische Epillion, das im Original nur etwa 300 Verszeilen umfasst, wurde von R.W. A., der zehn Jahre lang daran gearbeitet hat, zu einem Mammutwerk aufgebläht, das die Batrachomyomachia mit der Ilias und der Bibel verbindet.

Diese Verknüpfung der drei wichtigsten Werke der abendländischen Literatur, die in etwa zur gleichen Zeit entstanden sind, dient dem Autor dazu, seine religionsgeschichtliche These zu untermauern, in der er den Frosch als Ursprungsgottheit darstellt und behauptet, dass die Götter der Neuzeit nichts anderes sind als die konsequente Weiterentwicklung der ägyptischen Froschgötter.