Donnerstag, 14. Mai 2015

Auf dem Schlachtfeld

Machwerk R.W. Aristoquakes
Teil 32 - 20
- 9. Kriegstag -

as 

alles, wie es ist passiert
War im Bericht dokumentiert,
Den Uleckenvadder für sein Blatt
In der Heimat hat verfasst.

***

Ach Broafö, der Freund von Hinkepatt
(Dissertation zum Deutschen Wortatlas, Frosch,
Ursula Wiepen, Marburg 1945, Seite 34)
Ist auf den Schlachtfelde erblasst
Weil eine Maus mit ihrem Schwert
Ihm das Ende hat beschert.

"Für Pausback, Volk und Quakerland"
Las der Kumpel der ihn fand
Laut auf des Freundes Lederkoppel,
Das rot beschmiert war nun mit Blut,
Und geriet dabei in Wut.



Er konnte für Broafö nichts mehr tun!

"Mein Gott", dacht er, "was sag ich Hoppel,
Seiner Witwe nur zu Haus?"

"Machs gut mein Freund und ruh dich aus,
Das kannst für ewig du ja nun"
Sprach freundschaftlich und ganz intim
Er Abschied nehmend noch zu ihm.

Danach ließ er den Kumpel liegen
Um den Mörder noch zu kriegen,
Der im Riedgras nebenan,
Sich versteckt hatte spontan,
Als er Hinkpatt kommen sah.

Was dann im dichten Ried geschah,
War nicht, was der sich vorgenommen.

Es ist ganz anders dort gekommen.

Urplötzlich und mit Urgewalt,
Die Pranken um den Speer gekrallt,
Brach ein graues Ungetüm,
Mit bunten Orden als Dekor
Am grauen Rocke ungestüm
Gar zornig aus dem Schilf hervor.

Dessen Absicht, das war klar,
Es Hinkpatt zu ermorden war.

Hätte nicht von dem Kollegen,
Im Rohr der Stahlhelm noch gelegen,
Wär' Hinkepatt nun längst schon tot.


Doch unter diesem, in der Not,
Fand der wackre Recke Schutz.

Ohne Gegenwehr und Trutz
Hat er seinen Feind genarrt
Und solang drunter dort verharrt,
Bis verschwand endlich die Maus
Und die Belagerung ward aus.

***

Nicht so gut erging es Prager.
(Ursula Wiepen, Seite 96)
Hinkepattes grüner Schwager,
Der auf dem Feld in eine Schar
Vom Mauskriegern geraten war.

Von zehn Mäusen in der Schlacht
Gemartert, gefoltert und geschunden,
Und schlussendlich umgebracht,
Hat Jakob, der Rabe ihn gefunden.

  
Jener um den Gestank besorgt,
Der wenn ein Frosch verwest, entsteht,
Hat den Toten umgedreht,
Ihn aufgepickt und schnell entsorgt.

Dabei krächzte er schmatzend "lecker!"

"So verschieden sind Geschmäcker,"
Dachte indes Uleckenvadder
Der grüne Kriegsberichterstatter,
Der, was mit dem toten Frosch geschah,
Aus allernächster Nähe sah.

Um seinen Kriegsfront - Lifebericht
Interessant auch zu gestalten,
Scheute er sich nicht
Auch das in Bildern festzuhalten,
Damit die Leser, was sie wollten,
Die Wahrheit all erfahren sollten,
Bereichert mit seinem Kommentar,
Wie sie im Kriege wirklich war.


***

wird fortgesetzt

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Zur Einstimmung

Bei dem hier unter dem Pseudonym R.W. Aristoquakes virtuell zur Veröffentlichung gebrachten, mehr als einhundertfünfzigtausend Doppelverszeilen umfassenden und mit über 15.000 Zeichnungen versehenen Epos handelt es sich um die umfangreichste Nacherzählung des Homer zugeschriebenen Kriegsberichtes, die jemals niedergeschrieben wurde und nach Auffassung des Autors, um das wichtigste literarische Werk der Neuzeit überhaupt.

Unter dem oben abgedruckten Titel veröffentlicht der noch unbekannte Schriftsteller an dieser Stelle in den nächsten fünf Jahren sein als Fortsetzungeerzählung entstandenes Mammutmachwerk über den antiken Tierkrieg und dessen Folgen für die Menschheit.

Das über zweitausend Jahre alte homerische Epillion, das im Original nur etwa 300 Verszeilen umfasst, wurde von R.W. A., der zehn Jahre lang daran gearbeitet hat, zu einem Mammutwerk aufgebläht, das die Batrachomyomachia mit der Ilias und der Bibel verbindet.

Diese Verknüpfung der drei wichtigsten Werke der abendländischen Literatur, die in etwa zur gleichen Zeit entstanden sind, dient dem Autor dazu, seine religionsgeschichtliche These zu untermauern, in der er den Frosch als Ursprungsgottheit darstellt und behauptet, dass die Götter der Neuzeit nichts anderes sind als die konsequente Weiterentwicklung der ägyptischen Froschgötter.