Mittwoch, 13. Mai 2015

Auf dem Schlachtfeld

Machwerk R.W. Aristoquakes
Teil 32 - 19
- 9. Kriegstag -



der Front Uleckenvadder
Während seinen Bericht er schrieb,
Gedanklich bei den Amis blieb.

"Mein Gott" dacht er, "G. Walker Bush,
Im Irak und auch am Hindu Kusch,
Glänzten weder deine Frontsoldaten
Noch du selbst durch Heldentaten.

Ihr habt den Schurken zwar gefangen.
Um den es euch dort ist gegangen.
Gemeint ist Saddam Hussein.

Doch was als Spielerei euch schien,
Demokratie dem Land zu bringen,
Und Menschenrechte noch dazu,
Den Leuten dort all aufzuzwingen,
Mit euern Partnern, all gedungen,
Ist euch ziemlich arg misslungen.

Ihr allesamt, vor allen Du
Habt euch dabei übertroffen,
Indem ihr vor der ganzen Welt
 Habt eure Dummheit bloßgestellt.

In Sachen Welt- und Friedensmacht
Habt ihr euch lächerlich gemacht.

Was blieb sind alle Fragen offen!"

"So dumm wie Bush" dacht er zuletzt,
"Ist nicht mal Pausback, der zwar jetzt,
Auch in Bedrängnis ist geraten,
Weil sein Nachschub kommt nicht durch.

Doch weil klüger ist der Lurch
Als Bush und all seine Soldaten,
Wird er den Krieg ganz sicher binnen
Der nächsten Stunden so gewinnen,
Dass endgültig es Frieden werde
Am Teich und auf der ganzen Erde!"

***

Dann wandte er in aller Ruh
Sich seiner Arbeit wieder zu

***

Als durchs Objektiv er sah
Von seiner Leica-Kamera,
Löschte eine graue Maus
Parre grad das Leben aus.
(Dissertation zum Deutsch Wortatlas, Frosch,
Ursula Wiepen, Marburg 1945, Seite 27)

Die Lanze drang von oben her,
Ihm ein in seinen grünen Schmer,
Dass ihm, der so am Leben hing,
Die Lust dazu total verging.


Er quakte laut in seiner Not,
"Ich hab von diesem Krieg genug"
Bevor er auf die Erde schlug
Und liegen blieb für immer tot.

***

Mit seiner zuverlässigen alten
Leica hat der Reporter festgehalten,
Wie es zugeht in einer Schlacht
Und schöne Bilder davon gemacht.

***

Es war fürwahr ein schlimmer Tag
Für die Frösche in der Schlacht.
Tausende wurden umgebracht,
Was an den tapfren Mäusen lag,
Die dem Krieg ein End zu machen,
Wie Berserker nun um sich stachen
Und alles Grüne mit breiten Goschen
Ohne Rücksicht niederdroschen.


***

Ein kleines Stückchen weiter nur,
Auf eines grünen Kriegers Spur,
Fand der Kriegsberichterstatter,
Mit Namen Hops Uleckenvatter
Frosch Hukke der am Wiesenhag
Auf einem Maulwurfhügel lag.

Die Lanze, als er ihn dort fand,
Hielt der Frosch noch in der Hand.
Das rechte Bein war irgendwie
Ihm abgetrennt direkt am Knie.

Sein Tod war grad erst eingetreten
Denn sein Körper war noch warm.
Eine Fliege ungebeten,
Fernab von ihrem Schwarm,
Summte heran und schiss gar keck
Auf den Toten ihren Dreck.

Pögge, Hukkes Kamerad,
Der just über den Wiesenpfad
Herangehüpft gekommen war,
Stand vor dem Freunde; ihm war klar,
Dass es aus war und vorbei
Mit Hukke und der Kumpanei,
Welche sie stets im Krieg verband.


Er hat den toten Kameraden
Auf die Schultern sich geladen
Und ihn dann im Feindesland,
Schnell im tiefen Moor versenkt.

Auf dass dem Toten man gedenkt,
Stellte er ein Kreuz dort auf
Und schrieb Hukkes Namen drauf.

Das Rüstzeug kameradschaftlich,
Nahm es als Dank dafür an sich,
Wobei dem Kumpel in der Sache
Seines Todes er schwor Rache.

***

wird fortgesetzt


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Zur Einstimmung

Bei dem hier unter dem Pseudonym R.W. Aristoquakes virtuell zur Veröffentlichung gebrachten, mehr als einhundertfünfzigtausend Doppelverszeilen umfassenden und mit über 15.000 Zeichnungen versehenen Epos handelt es sich um die umfangreichste Nacherzählung des Homer zugeschriebenen Kriegsberichtes, die jemals niedergeschrieben wurde und nach Auffassung des Autors, um das wichtigste literarische Werk der Neuzeit überhaupt.

Unter dem oben abgedruckten Titel veröffentlicht der noch unbekannte Schriftsteller an dieser Stelle in den nächsten fünf Jahren sein als Fortsetzungeerzählung entstandenes Mammutmachwerk über den antiken Tierkrieg und dessen Folgen für die Menschheit.

Das über zweitausend Jahre alte homerische Epillion, das im Original nur etwa 300 Verszeilen umfasst, wurde von R.W. A., der zehn Jahre lang daran gearbeitet hat, zu einem Mammutwerk aufgebläht, das die Batrachomyomachia mit der Ilias und der Bibel verbindet.

Diese Verknüpfung der drei wichtigsten Werke der abendländischen Literatur, die in etwa zur gleichen Zeit entstanden sind, dient dem Autor dazu, seine religionsgeschichtliche These zu untermauern, in der er den Frosch als Ursprungsgottheit darstellt und behauptet, dass die Götter der Neuzeit nichts anderes sind als die konsequente Weiterentwicklung der ägyptischen Froschgötter.