Mittwoch, 30. November 2016

Der Kriegsveteran

Machwerk R.W. Aristoquakes
Teil 46 - 29
Der Kriegsveteran


ann, 

um sich davon abzulenken,
Begann er darüber nachzudenken,
Warum von den Völkern all der Tiere,
Die auf Erden seit Anbeginn der Zeit,
So großartig nebst Mensch und Rind,
Und dem Affen hier vertreten sind,
Ausgerechnet am Froschteiche das Ihre
Beim Manntier steht für Fruchtbarkeit,
So wie es eben just bebildert
Hier so drastisch ward  geschildert.

"Der Frosch", so dachte Krotterich
Selbstgefällig dann bei sich,
 Zur selbst gestellten Frage weiter,
Ist aufgrund seiner Beschaffenheit,
Und seiner Verwandlungsfähigkeit,
Fürwahr ein wunderbares Wesen
Und von der Schöpfung dazu auserlesen,
In Sachen Mythenbildung Wegbereiter
Für alle Völker, groß und klein,
Auf der weiten Welt zu sein!"

"Des Manntieres Fruchtbarkeitsphantasien
Sind dabei soweit gar gediehen,
Dass dieser triebgesteuert- und gelenkt,
Sogar im Bette an uns denkt."


"Sie lassen sich nach altem Brauch,
Bevor sie koitieren,
 Von einer Kröte inspirieren,
Die ähnlich der alten Baubo auch,
Ihnen die Vulva so entgegenstreckt,
Dass auf solche Art geneckt,
Jede Nacht der Manntiermann,
Seine Pflicht tut, wenn er kann."

"Um sich selbst zu animieren
War es bei den absonderlichen Tieren,
Welche Gott mit frohem Segensruf,
Als sein Ebenbild einst schuf,
Jahrhunderte hindurch gar Sitte
Eine Vulva in der Mitte,
Uns nicht grade zum Entzücken
Zu platzieren auf den Rücken,
Welche in gar perverser Art,
Das Manntier dran erinnern sollte,
Dass es, so wie's der Schöpfer wollte,
Sich ähnlich wie wir Frösche paart."





"In Sachen Sex und Kindersegen
Und zwar des Erfolges wegen
Hat entgegen jeder Norm
Man uns Hinterbeine in der Form
Eines Manntierschwanzes welcher steht
Aus Wachs geformt gar angedreht."



"Wachset und vermehret euch.
So wie es Gott im Pentateuch
(Gen 1,28 und 9,7)
Dem Manntier hatte anempfohlen,
Hat dieses uns ganz unverhohlen,
In Form seiner Geschlechtsorgane,
Die uns wurden angehängt,
Ach was war das 'ne Schikane,
In eine Rolle all gedrängt,
Welche uns in Anbetracht
Der uns eigenen Natur,
Und der perfekten Tierfigur,
 Zum Idealbild alle macht,
Welchem den andern die hier leben
Es seitdem gilt nun nachzustreben."

***

"Nach dem Modell der Metamorphose
So gab uns Hüppauf zu verstehen,
Kann, das ist daran das so Famose,
Unser Körper in den des Manntiers übergehen."



"Aristoquakes fügte hierzu dann
Die entsprechenden Bilder an,
Von Votivkröten die vor hundert Jahren
Hier im Alpenland noch Mode waren."

"Wir wurden nach des Schöpfers Vorsehung
So zum Tier von Wiedergeburt und Auferstehung
Und zeigen seither das Gesicht
Des Manntieres in einem Licht,
Als eine jener seiner Gaben
Die wir wollten so nicht haben!

Der entsprechende Text bei Hüppauf  Seite 40 lautet: Verschlungen in die
 Bilder von Zeugung und Geburt sind Phantasien von Metamorphose.
Sie löst Identität auf in die Stadien, die das eine Tier im Entwicklungszyklus
 durchläuft, erscheinen wie wiederholte Geburten. Die Metamorphose macht
den Frosch zu einem Tier der Auferstehung. Nach dem Modell der Metamorphose
 des Tieres konnte der  Froschkörper in den des Menschen übergehen.

Doch andrerseits ist es ein Glück
Die Vulva kehrt dorthin zurück,
Und zwar ihres guten Zweckes wegen,
Und sogar mit des Papstes Segen,



Wo sie in grauer Vorzeit offenbar,
Schon bei der alten Baubo war.


Moderne Baubo-Darstellung  -Magritte-

Antike und moderne Baubo-Darstellung

***

Wie es damit weitergeht
In unsrer nächsten Folge steht.

wird fortgesetzt



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Zur Einstimmung

Bei dem hier unter dem Pseudonym R.W. Aristoquakes virtuell zur Veröffentlichung gebrachten, mehr als einhundertfünfzigtausend Doppelverszeilen umfassenden und mit über 15.000 Zeichnungen versehenen Epos handelt es sich um die umfangreichste Nacherzählung des Homer zugeschriebenen Kriegsberichtes, die jemals niedergeschrieben wurde und nach Auffassung des Autors, um das wichtigste literarische Werk der Neuzeit überhaupt.

Unter dem oben abgedruckten Titel veröffentlicht der noch unbekannte Schriftsteller an dieser Stelle in den nächsten fünf Jahren sein als Fortsetzungeerzählung entstandenes Mammutmachwerk über den antiken Tierkrieg und dessen Folgen für die Menschheit.

Das über zweitausend Jahre alte homerische Epillion, das im Original nur etwa 300 Verszeilen umfasst, wurde von R.W. A., der zehn Jahre lang daran gearbeitet hat, zu einem Mammutwerk aufgebläht, das die Batrachomyomachia mit der Ilias und der Bibel verbindet.

Diese Verknüpfung der drei wichtigsten Werke der abendländischen Literatur, die in etwa zur gleichen Zeit entstanden sind, dient dem Autor dazu, seine religionsgeschichtliche These zu untermauern, in der er den Frosch als Ursprungsgottheit darstellt und behauptet, dass die Götter der Neuzeit nichts anderes sind als die konsequente Weiterentwicklung der ägyptischen Froschgötter.