Dienstag, 29. November 2016

Der Kriegsveteran

Machwerk R.W. Aristoquakes
Teil 46 - 28
Der Kriegsveteran


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es unsre Art nicht gäbe,
Oder in Pausbacks Heer die Stäbe,*
(Krotterich war ja einst, wie bekannt, ein typischer Stabsdienstoffizier,
der dann an die Front versetzt, verstand was er machen sollte und desertierte.)
Dann müsste Gott erneut sich schinden
Um beides schleunigst zu erfinden!"

So dachte Vater Krotterich
Als er alleine war, bei sich,
Und als nächsten Gedanken dann,
 "Wenn die Afrikaner uns nicht hätten,
Wären sie nicht mehr zu retten,
Denn gänzlich ohne Fleisch, vegan,
So schmunzelte der Veteran,
Kein Manntier überleben kann!"

Dann wandte er in aller Ruh
Sich seinem Studium wieder zu.

***

Den Juden, so wie auch das Schwein,
Gilt unsereiner nicht als rein.
So hatte über sein eignes Wesen
Er in der Bibel einst gelesen.

Und kürzlich damit im Zusammenhang,
Bei Hüppauf, dass Moses war arg bang,
Entflohen der Pharaonenfron,
Weil unser Volk ward umgekehrt
Bei den Ägyptern hoch verehrt,
Davor dass in der neuen Religion,
Wir erneut solch eine wundervolle
Religionsgeschichtlich bedeutende Rolle,
Könnten am Ende gar bekommen,
Wie die, die man uns hat genommen.
(Bernd Hüppauf Seite 36. Im Gegensatz zu den Ägyptern kannte die Juden
keine an den Frosch geknüpfte Mythologie der Fruchtbarkeit und der Verwandlung.
 Den Juden galt der Frosch als unrein. Er kommt in der Bibel nicht vor. Das Alte
Testament  erwähn die Frösche nur als Plage und Gottes Strafe Ägyptens. (Ex 8, 1-3)
Das für die Israeliten unreine Tier dient der Unterscheidung des reinen Selbst von den
Ägyptern die das unreine Tier einer polytheistischen Natur verehrten. Im Konflikt der
monotheistischen Religion mit den Göttern und den Naturbild der Ägypter lässt sich
die Vorgeschichte des europäischen Froschbildes erkennen. Der biblischen Opposition
von heilig und verworfen folgt des Spannungsverhältnis, in dem die Froschbilder des
 christlichen Europas ihre dramatischen Bedeutungen gewannen.)

Aus diesem Grunde eben,
Durfte es im Volk der Israeliten
Keine Froschverehrungsriten,
So wie bei andern Völkern geben!

***



Als nächstes, weltweit viel beachtet,
Hat Krotterich der Veteran,
Ein Bild in Hüppauf's Werk betrachtet,
Und zwar lang und ganz genau,
Indem er ergötzte sich daran,
Das eine Kröte stellte dar,
Die etwas ganz besond'res war.
Die Frauenkröte von Maissau.


Die Frauenkröte von Maissau.





Die Plastik in Form von einer Kröte
Stand offenbar für Fruchtbarkeit.
Als ob sie sich zum Sex anböte
Spreizte sie ihre Beine breit.



Geschaffen vor etwa dreitausend Jahren,
So konnte Krotterich erfahren,
Mit Sorgfalt geformt aus Ton,
Wurde die Vulva ganz exakt gestaltet
Und mit Formwerkzeugen so gefaltet,
Dass selbst die Klitoris ist zu sehen.

Um das Bildnis zu verstehen,
Klickte Krotterich spontan
Im Internet kurz Baubo an.

Und fürwahr so wie er dachte,
Auch dort ihm das entgegenlachte,
Von dem er hatte angenommen,
Dass es würde online kommen.


So wie die Kröte von Maissau,
Tat es die Baubo nach alten Brauch,
Sitzend auf der Muttersau,
Dereinst bei den Griechen auch.


Ein Weib das sich zeigte dergestalt,
Für pure Lust am Leben galt,
Dachte der Veteran bei sich
Indem die beiden er verglich.

"Eine". dacht er, "ist obszöner
Als die andere es war.
Doch die Kröte ist viel schöner!"
Auch dieses ward ihm sofort klar.


Da wusste er, er war nicht dumm,
Genau wozu und auch warum,
Nebst den Buben auch die Madel,
Zeigen in Österreich die Wadel,
Wie Rainhard Fendrich es besingt,
Und zwar total bis ganz nach oben,
Mit den Schenkeln angehoben,
Weil das Lust zum Hüpfen bringt.


Mit andern Worten ausgedrückt,
Eine Kröte dergestalt
Wie die aus Maissau dargestellt,
In der manntierischen Gedankenwelt
Für pure Lust am Leben galt,
Und hat die Männer all verzückt,
So wie es nach noch ält'rem Brauch,
Bei den Griechen tat die Baubo auch.

Das beweist, still gesagt, gelind,
Dass schon vor dreitausend Jahren
Die Tiroler lustig waren
So wie sie es auch heut noch sind.


***

Und weil von den Folgen solcher Lustbarkeit,
Auch schon damals war kein Weib gefeit,
Und diese oft zum Missbelieben
An ihnen manchmal haften blieben,
Wurden aus den Frauenkröten,
Jene die in Kindesnöten
In den Alpen noch vor hundert Jahren,
Hilfreich in der Sache waren.




"Doch", so dachte Krotterich
Schelmisch grinsend noch bei sich,
Indem er an die Bronzen dachte
Welche man in Wien einst machte,
"Die Frauenkröte von Maissau
So wie die Baubo auf der Sau,
Waren so wie heute die
Gut gemachte Pornographie.


***

Wie es am Teiche weitergeht
In unsrer nächsten Folge steht.

wird fortgesetzt



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Zur Einstimmung

Bei dem hier unter dem Pseudonym R.W. Aristoquakes virtuell zur Veröffentlichung gebrachten, mehr als einhundertfünfzigtausend Doppelverszeilen umfassenden und mit über 15.000 Zeichnungen versehenen Epos handelt es sich um die umfangreichste Nacherzählung des Homer zugeschriebenen Kriegsberichtes, die jemals niedergeschrieben wurde und nach Auffassung des Autors, um das wichtigste literarische Werk der Neuzeit überhaupt.

Unter dem oben abgedruckten Titel veröffentlicht der noch unbekannte Schriftsteller an dieser Stelle in den nächsten fünf Jahren sein als Fortsetzungeerzählung entstandenes Mammutmachwerk über den antiken Tierkrieg und dessen Folgen für die Menschheit.

Das über zweitausend Jahre alte homerische Epillion, das im Original nur etwa 300 Verszeilen umfasst, wurde von R.W. A., der zehn Jahre lang daran gearbeitet hat, zu einem Mammutwerk aufgebläht, das die Batrachomyomachia mit der Ilias und der Bibel verbindet.

Diese Verknüpfung der drei wichtigsten Werke der abendländischen Literatur, die in etwa zur gleichen Zeit entstanden sind, dient dem Autor dazu, seine religionsgeschichtliche These zu untermauern, in der er den Frosch als Ursprungsgottheit darstellt und behauptet, dass die Götter der Neuzeit nichts anderes sind als die konsequente Weiterentwicklung der ägyptischen Froschgötter.