Samstag, 19. November 2016

Der Kriegsveteran

Machwerk R.W. Aristoquakes
Teil 46 - 21
Der Kriegsveteran

ie 

Quappen, wie Kinder nun mal sind
Wollten weiter gar geschwind,
Von purer Neugier all beflissen,
Mehr noch von ihren Vater wissen,
Denn jener war in dieser Sache,
Wie Hüppauf auch, ein Mann vom Fache.

Jetzt war Krotterichs Sohnemann
Hipphopp mit einer  Frage dran.


"Papa erkläre uns doch mal
Warum nennt der Mensch uns Tier?
Was bildet sich denn der bloß ein.
Wir sind doch schon viel länger hier.
Der will wohl etwas Bessres sein?"

"Das ist die Frage aller Fragen!"
Erwiderte ihm Krotterich
Und zog die Froschstirn dabei kraus
Bevor er sich dazu ließ aus.


"Ich denke der Mensch denkt wohl von sich,"
So fuhr mit überlegtem Wort
Er dann zu seinem Sohne fort,
"Dass er zum Unterschied von mir und euch,
Nach dem Abbild des Schöpfers ward gemacht.
So steht es gleich vornan im Pentateuch
(Genesis 1,1 - 1,30)
Und zwar nach der fünften Nacht."


"Nachdem der Schöpfer aus dem Nicht,
Die Erde erschaffen hatte samt des Lichts,
Hat er uns zuerst geschöpft
Und dann bei Licht sich selbst betrachtet,
Um danach in Schöpfungssachen
Die Krone der Schöpfung noch zu machen."

"Dabei von der Schufterei erschöpft,
Hat müde er nicht drauf geachtet,
Dass seinem Ebenbild im Gegensatz zu unsereins,
Er hatte, wie ihr wohl wisst, ja selber keins,
Um auf Erden hier zu überleben,
Ein Weibsbild auch noch beizugeben."


"Dies hat entgegen allen guten Sitten,
Er nachts gewaltsam ungerührt,
Als sein Ebenbild war eingepennt,
Brutal aus dem herausgeschnitten."
(Genesis 2,18 - 2,24)

"Einer unsre Ahnen war dabei.
Es war eine Pfuscherei
Dass ihm das Zusehn vor lauter Bangen
Um das Manntier ist vergangen!" 




"Die Sache hat im Resultat
Ungewollt  dazu geführt,
Dass das Tier, das Mensch sich nennt
Anstatt vieren nur zwei Beine hat."

"Benachteiligt in der Schöpfungssache
Nimmt der seither an uns Rache,
Indem als Gottes Abbild er
Denkt er wäre so wie der."


"Angeberisch und selbstherrlich,
Denkt er nur ans eigne Ich
Und bildet zudem sich noch ein,
Wie er es selbst einst niederschrieb,
Damit es auch erhalten blieb,
(Genesis 2,18 - 2,24) (Genesis 1,1 - 1,30)
Tatsächlich derjenige zu sein,
Der als Chef von dem dort oben,
Über uns herausgehoben
Wäre und der mit dessen Segen,
Und seines Ebenbildes wegen,
Weil er ist ein Dummerjan
Machte uns alle untertan."


"Dass er selbst genau wie wir,
In Wirklichkeit ist auch ein Tier,
Will er dank seiner Geistesgaben,
Nicht wahr in seiner Dummheit haben."

"Doch wahrlich mein Sohn ich sage dir.
Du und ich, wir alle hier,
Das hab bei Hüppauf ich gelesen,
Sind allesamt nur Lebewesen,
Über deren Lebenslage
Die Antwort auf  die Wesensfrage
Obgleich die wäre interessant,
Hat auch der Professor nicht genannt."

Und dann fügte er in aller Ruh
An seine Söhne noch hinzu:


"Doch wenn wir uns weiter so bewähren
Wie in den letzten vierhundert Millionen Jahren,
Wird sich das automatisch klären.
Nur wird's die Menschheit nicht erfahren!"




***

Wie es am Froschteich weitergeht
In unsrer nächsten Folge steht.

wird fortgesetzt


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Zur Einstimmung

Bei dem hier unter dem Pseudonym R.W. Aristoquakes virtuell zur Veröffentlichung gebrachten, mehr als einhundertfünfzigtausend Doppelverszeilen umfassenden und mit über 15.000 Zeichnungen versehenen Epos handelt es sich um die umfangreichste Nacherzählung des Homer zugeschriebenen Kriegsberichtes, die jemals niedergeschrieben wurde und nach Auffassung des Autors, um das wichtigste literarische Werk der Neuzeit überhaupt.

Unter dem oben abgedruckten Titel veröffentlicht der noch unbekannte Schriftsteller an dieser Stelle in den nächsten fünf Jahren sein als Fortsetzungeerzählung entstandenes Mammutmachwerk über den antiken Tierkrieg und dessen Folgen für die Menschheit.

Das über zweitausend Jahre alte homerische Epillion, das im Original nur etwa 300 Verszeilen umfasst, wurde von R.W. A., der zehn Jahre lang daran gearbeitet hat, zu einem Mammutwerk aufgebläht, das die Batrachomyomachia mit der Ilias und der Bibel verbindet.

Diese Verknüpfung der drei wichtigsten Werke der abendländischen Literatur, die in etwa zur gleichen Zeit entstanden sind, dient dem Autor dazu, seine religionsgeschichtliche These zu untermauern, in der er den Frosch als Ursprungsgottheit darstellt und behauptet, dass die Götter der Neuzeit nichts anderes sind als die konsequente Weiterentwicklung der ägyptischen Froschgötter.