Machwerk R.W. Aristoquakes
Teil 10 – 61
Märchenerzähler im Olymp
Der Illustrator Kakokera
-Fortsetzung-
Die Begeisterung war groß.
„Deine Bilder sind grandios,
Da gibt er kein Vertun“
Sprach voller Anerkennung nun
Aias erstaunt und ohne Hohn.
Auch sein Vater Telamon
War begeistert und des Lobes voll.
„Ich weiß gar nicht was ich sagen soll“
Sprach er, als er die Bilder sah
Zur Seele von Kakokera.
Selbst Herakles fand Gefallen
An den schönen Bildern. Allen
Waren die Zeichnungen vertraut
Noch aus ihrer Kinderzeit.
Wehmut machte sich nun breit.
Viele diskutierten laut
Und zollten Kakokera Respekt.
Als die Künstlerseele dann,
Vom Lob des Publikums erkeckt
Auf dem Podium begann
Weitere Werke künstlereigen
Im Malerstolze vorzuzeigen,
War das Gedränge groß.
So wie dereinst in Thasos
Gefeiert wurde Polygnot
Im Altertum als Malergott,
Wurd nun Kakokera verehrt.
„Du hast uns ein großes Werk beschert“
Sprach Hektor der Sohn des Priamos.
Du bist ein Könner zweifellos“,
So redete er sich in Rage:
„Kakokera, deine Vernissage“
Lobte Sokrates, „kommt gut an.
„Schau nur“, sprach er „jedermann
Scheint sich dafür zu interessieren.
Das Märchen uns zu illustrieren
Find ich dankenswert und nett.
Auch du hast einen Stein im Brett,
Das verkünd‘ ich offen hier,
Für alle Zeiten nun bei mir,
So wie Aristomyomaximus
Die hübsche Muse von vorhin,
Die den Großmaulfrosch so routiniert
Hat mit Bildern illustriert.
Auch sie bleibt ewig mir im Sinn.
Dann bot der grünen Seele er
Den Platz an vorn, neben Homer.
Kakokera dankbar sehr
drauf
Rückte gleich nach vorne auf.
Er war kein Hinterbänkler mehr!
„Gestatten“ sprach er zu Homer,
„Am besten sagen wir gleich Du“!
Sokrates grinste nur dazu.
Aristoteles hingegen,
Einer der früheren Kollegen,
Sprach indessen zu den Seelen:
„Das Malen kann ich nur empfehlen.
Es ist die beste Therapie,
Nebst unsrer hier, der Poesie,
Gegen Faulheit oder Müßiggang.
Langeweile mit Schaffensdrang
Zu bekämpfen, glaubt es mir,
Gilt als Gebot der Stunde hier,
Denn der Zeitengang
Der Ewigkeit ist lang“.
„So ist es“ sprach Asklepios:
„Die Gefahr ist hier sehr groß,
Dass unsre Hirne all veröden
Und wir nach und nach verblöden.
Ich will es keinem hier verhehlen.
Gammelei ist Gift für Seelen!
Also liegt nicht faul herum.
Tut was im Elysium.
Treibt Sport oder Gymnastik auch
So wie es im Olymp ist Brauch.
Legt euch ein schönes Hobby zu
Dann findet die liebe Seele Ruh.
Schmiedet Verse, strengt euch an,
Die man rezitieren kann.
Malt Frösche wie Kakokera
Aber tut was“! „Heureka“
Riefen da die Seelen froh
Und jede dann, je nach Niveau,
Begann für sich gar fröhlich nun
Was sie tun konnte, zu tun.
Alle Heroenseelen kreativ
Werkelten nun, keine schlief.
****
wird fortgesetzt
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