Mittwoch, 14. März 2012

Machwerk R.W. Aristoquakes

Teil 10 – 61

Märchenerzähler im Olymp


Der Illustrator Kakokera

-Fortsetzung-

Die Begeisterung war groß.

„Deine Bilder sind grandios,

Da gibt er kein Vertun“

Sprach voller Anerkennung nun

Aias erstaunt und ohne Hohn.

Auch sein Vater Telamon

War begeistert und des Lobes voll.

„Ich weiß gar nicht was ich sagen soll“

Sprach er, als er die Bilder sah

Zur Seele von Kakokera.

Selbst Herakles fand Gefallen

An den schönen Bildern. Allen

Waren die Zeichnungen vertraut

Noch aus ihrer Kinderzeit.

Wehmut machte sich nun breit.

Viele diskutierten laut

Und zollten Kakokera Respekt.

Als die Künstlerseele dann,

Vom Lob des Publikums erkeckt

Auf dem Podium begann

Weitere Werke künstlereigen

Im Malerstolze vorzuzeigen,

War das Gedränge groß.

So wie dereinst in Thasos

Gefeiert wurde Polygnot

Im Altertum als Malergott,

Wurd nun Kakokera verehrt.

„Du hast uns ein großes Werk beschert“

Sprach Hektor der Sohn des Priamos.

Du bist ein Könner zweifellos“,

So redete er sich in Rage:

„Kakokera, deine Vernissage“

Lobte Sokrates, „kommt gut an.

„Schau nur“, sprach er „jedermann

Scheint sich dafür zu interessieren.

Das Märchen uns zu illustrieren

Find ich dankenswert und nett.

Auch du hast einen Stein im Brett,

Das verkünd‘ ich offen hier,

Für alle Zeiten nun bei mir,

So wie Aristomyomaximus

Die hübsche Muse von vorhin,

Die den Großmaulfrosch so routiniert

Hat mit Bildern illustriert.

Auch sie bleibt ewig mir im Sinn.

Dann bot der grünen Seele er

Den Platz an vorn, neben Homer.

Kakokera dankbar sehr

drauf

Rückte gleich nach vorne auf.

Er war kein Hinterbänkler mehr!

„Gestatten“ sprach er zu Homer,

„Am besten sagen wir gleich Du“!

Sokrates grinste nur dazu.

Aristoteles hingegen,

Einer der früheren Kollegen,

Sprach indessen zu den Seelen:

„Das Malen kann ich nur empfehlen.

Es ist die beste Therapie,

Nebst unsrer hier, der Poesie,

Gegen Faulheit oder Müßiggang.

Langeweile mit Schaffensdrang

Zu bekämpfen, glaubt es mir,

Gilt als Gebot der Stunde hier,

Denn der Zeitengang

Der Ewigkeit ist lang“.

„So ist es“ sprach Asklepios:

„Die Gefahr ist hier sehr groß,

Dass unsre Hirne all veröden

Und wir nach und nach verblöden.

Ich will es keinem hier verhehlen.

Gammelei ist Gift für Seelen!

Also liegt nicht faul herum.

Tut was im Elysium.

Treibt Sport oder Gymnastik auch

So wie es im Olymp ist Brauch.

Legt euch ein schönes Hobby zu

Dann findet die liebe Seele Ruh.

Schmiedet Verse, strengt euch an,

Die man rezitieren kann.

Malt Frösche wie Kakokera

Aber tut was“! „Heureka“

Riefen da die Seelen froh

Und jede dann, je nach Niveau,

Begann für sich gar fröhlich nun

Was sie tun konnte, zu tun.

Alle Heroenseelen kreativ

Werkelten nun, keine schlief.

****

wird fortgesetzt


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Zur Einstimmung

Bei dem hier unter dem Pseudonym R.W. Aristoquakes virtuell zur Veröffentlichung gebrachten, mehr als einhundertfünfzigtausend Doppelverszeilen umfassenden und mit über 15.000 Zeichnungen versehenen Epos handelt es sich um die umfangreichste Nacherzählung des Homer zugeschriebenen Kriegsberichtes, die jemals niedergeschrieben wurde und nach Auffassung des Autors, um das wichtigste literarische Werk der Neuzeit überhaupt.

Unter dem oben abgedruckten Titel veröffentlicht der noch unbekannte Schriftsteller an dieser Stelle in den nächsten fünf Jahren sein als Fortsetzungeerzählung entstandenes Mammutmachwerk über den antiken Tierkrieg und dessen Folgen für die Menschheit.

Das über zweitausend Jahre alte homerische Epillion, das im Original nur etwa 300 Verszeilen umfasst, wurde von R.W. A., der zehn Jahre lang daran gearbeitet hat, zu einem Mammutwerk aufgebläht, das die Batrachomyomachia mit der Ilias und der Bibel verbindet.

Diese Verknüpfung der drei wichtigsten Werke der abendländischen Literatur, die in etwa zur gleichen Zeit entstanden sind, dient dem Autor dazu, seine religionsgeschichtliche These zu untermauern, in der er den Frosch als Ursprungsgottheit darstellt und behauptet, dass die Götter der Neuzeit nichts anderes sind als die konsequente Weiterentwicklung der ägyptischen Froschgötter.