Donnerstag, 15. März 2012


Machwerk R.W. Aristoquakes

Teil 10 - 63

Märchenerzähler im Olymp


Wäre nicht Amopaon gekommen

(Ilias 8/276 Sohn des Polyaimon, von Teukros getötet)

Hätt es ein schlimmes End genommen.

Polyaimons Sohn las mit Humor

Die nächste Frosch-Geschichte vor.

„Von Wilhelm Busch ein Stück Papier

Fiel grade in die Hände mir“

So begann er froh und heiter

Und dann las er fröhlich weiter.


Die beiden Schwestern

Von Wilhelm Busch ein Stück Papier

Fiel grade in die Hände mir.

Von zwei Schwestern steht geschrieben,

Einer bösen einer lieben.

Von zwei jungen Mädchen,

Adelheit und Kätchen.

Die waren, so steht hier zu lesen,

Unterschiedlich sehr im Wesen.

Das Kätchen war ein braves Kind.

Fleißig und immer wohlgesinnt.

Adelheid statt Schaffensdrang

Liebte mehr den Müßiggang.

Als Kätchen Brennholz sammeln ging

Am Weiher sie ein Frosch abfing.

Der quakte laut und flehentlich.

"Ach Kätchen, bitte küsse mich."

"Bitte Kätchen hab Erbarmen,

Lass dich von mir einmal umarmen."

Das Kätchen dacht`. "Der arme Frosch"

Und spitzte mutig ihre Gosch.

Ein erster Kuss, noch etwas bang.

Ein zweiter dann schon ziemlich lang.

Der grüne Frosch war kalt und nass.

Beim dritten Kusse wurd` er blass.

Als Kätchen dran Gefallen fand,

Ein Prinz plötzlich im Schilfe stand.

Der wurde wie im Märchenreich

Ihr herzensguter Mann sogleich.

Die beiden lebten als ein Paar

Glücklich fortan und immerdar.

Adelheid hatt` unterdessen

Faul am Teich nur `rumgesessen.

Lauschte mangels Schaffensdrang

Einem Knaben der dort sang:

"Ich liebe dich", die alte Leier,

Sang süßlich unten er am Weiher.

"Ich liebe dich du schönes Kind,

Ach küss mich doch mal ganz geschwind."

Voller Begier und wilder Lust

Warf sie sich an seine Brust

Und küsste ihn gleich feurig heiß.

Doch er erstarrte, wurd` zu Eis.

Seine Haut wurd glitschig glatt

Wie sie der Wasserschreck nur hat.

"Puh", grunzte der, "nun hab ich dich.

Und nun gewöhn dich schnell an mich."

Und dann zog der Lumpenhund

Adelheide auf den Grund

Hinab als seine Buhle.

Im sumpfigen und dunklem Pfuhle

Lebt sie nun im nassen Reich

Mit dem Wasserschreck im Teich;

Muss dem hässlich grünen Faulen

Lebenslang die Schuppen kraulen.

Den, zufrieden durch die Binsen

Sieht man am Teiche manchmal grinsen

Als wollt` er sagen ihr zum Spott.

"`Nen Deckel gibt`s zu jedem Pott“!

(R.W. Aristoquakes frei nach W. Busch)

****

wird fortgesetzt

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Zur Einstimmung

Bei dem hier unter dem Pseudonym R.W. Aristoquakes virtuell zur Veröffentlichung gebrachten, mehr als einhundertfünfzigtausend Doppelverszeilen umfassenden und mit über 15.000 Zeichnungen versehenen Epos handelt es sich um die umfangreichste Nacherzählung des Homer zugeschriebenen Kriegsberichtes, die jemals niedergeschrieben wurde und nach Auffassung des Autors, um das wichtigste literarische Werk der Neuzeit überhaupt.

Unter dem oben abgedruckten Titel veröffentlicht der noch unbekannte Schriftsteller an dieser Stelle in den nächsten fünf Jahren sein als Fortsetzungeerzählung entstandenes Mammutmachwerk über den antiken Tierkrieg und dessen Folgen für die Menschheit.

Das über zweitausend Jahre alte homerische Epillion, das im Original nur etwa 300 Verszeilen umfasst, wurde von R.W. A., der zehn Jahre lang daran gearbeitet hat, zu einem Mammutwerk aufgebläht, das die Batrachomyomachia mit der Ilias und der Bibel verbindet.

Diese Verknüpfung der drei wichtigsten Werke der abendländischen Literatur, die in etwa zur gleichen Zeit entstanden sind, dient dem Autor dazu, seine religionsgeschichtliche These zu untermauern, in der er den Frosch als Ursprungsgottheit darstellt und behauptet, dass die Götter der Neuzeit nichts anderes sind als die konsequente Weiterentwicklung der ägyptischen Froschgötter.