Freitag, 2. März 2012

Machwerk R.W. Aristoquakes

Teil 10 – 46

Fabelerzähler im Olymp


Die schöne Tochter des Pelias

Die schon Homer in der Ilias

Besungen hat, Alkestis trat

(Ilias 2/714f ; Die schöne Tochter des Pelias,

Gemahlin des Admetos, Mutter de Eumelos)

Als nächst vor. Ganz in Brokat

Gehüllt die schöne Seele

Stand sie auf dem Podium

Bereit um ihre Pflicht zu tun.

„Zu ihr gibt’s keine Parallele“

Flüsterte Aias Agamemnon zu.

Alkestis indes oh’n Getu‘

Trug vor was sie gelernt als Kind,

Die Fabel vom Frosche und vom Rind.


Der Angeber-Frosch und das Rind

Ein Frosch sah einst ein Rindvieh steh’n.

Er hatt‘ so was noch nie geseh‘n.

„Was ist mit mir“ dacht er „nur los;

Ich bin so klein und der so groß“?

Drum blähte er sich neidisch auf

Und fragte gleich den andern drauf:

„Nun sagen sie mir doch Herr Stier

Bin ich jetzt auch so groß wie ihr“?

Der schüttelte den Kopf nur „Nein

Ihr seid noch immer hässlich klein“!

Da sprach der Frosch: „Nun seht mal her“

Und blähte sich noch etwas mehr.

„Ach“ widerkäute da der Stier;

„Du bist noch immer ziemlich klein.

Ich bin nun mal das größ‘re Tier“!

Da sog der Frosch die Luft tief ein.

„Wart ab, gleich bin ich groß wie du“!

Das Rindvieh grinste nur dazu.

Der dumme Frosch, ehrgeizbeflissen,

Wollte das Ergebnis wissen.

„Wie sieht es jetzt aus? Da schau her“;

Der Stier fraß weiter: „Dummerjan

Hat er gedacht; „Dein Größenwahn

Macht deiner Sippe nicht viel Ehr.

Der Frosch wurd bös und nun im Zorn

Begann er noch einmal von vorn.

Er blähte sich: „Wie mach ich mich“?

Der Stier: „Du machst dich lächerlich“!

Er dacht bei sich: „Der arme Tropf“

Und schüttelte drob seinen Kopf.

„Und wie mache ich mich jetzt“

Fragte der grüne Frosch zuletzt.

Dann holte er noch tiefer Luft.

Es machte „Peng“! Er war verpufft.

++++

So die Moral noch angefügt:

Wenn einer sich nicht selbst genügt,

Sich größer als er ist gar macht,

Wird selbst vom Rindvieh er verlacht,

Oder anders rum gesagt,

Wenn einem das Kleinsein nicht behagt,

Weil er denkt als Wohlstandsspross

Wäre er der große Boss,

Der erinnere sich daran;

Ein Mickring wird kein Supermann.

wird fortgesetzt

Keine Kommentare:

Zur Einstimmung

Bei dem hier unter dem Pseudonym R.W. Aristoquakes virtuell zur Veröffentlichung gebrachten, mehr als einhundertfünfzigtausend Doppelverszeilen umfassenden und mit über 15.000 Zeichnungen versehenen Epos handelt es sich um die umfangreichste Nacherzählung des Homer zugeschriebenen Kriegsberichtes, die jemals niedergeschrieben wurde und nach Auffassung des Autors, um das wichtigste literarische Werk der Neuzeit überhaupt.

Unter dem oben abgedruckten Titel veröffentlicht der noch unbekannte Schriftsteller an dieser Stelle in den nächsten fünf Jahren sein als Fortsetzungeerzählung entstandenes Mammutmachwerk über den antiken Tierkrieg und dessen Folgen für die Menschheit.

Das über zweitausend Jahre alte homerische Epillion, das im Original nur etwa 300 Verszeilen umfasst, wurde von R.W. A., der zehn Jahre lang daran gearbeitet hat, zu einem Mammutwerk aufgebläht, das die Batrachomyomachia mit der Ilias und der Bibel verbindet.

Diese Verknüpfung der drei wichtigsten Werke der abendländischen Literatur, die in etwa zur gleichen Zeit entstanden sind, dient dem Autor dazu, seine religionsgeschichtliche These zu untermauern, in der er den Frosch als Ursprungsgottheit darstellt und behauptet, dass die Götter der Neuzeit nichts anderes sind als die konsequente Weiterentwicklung der ägyptischen Froschgötter.