Dienstag, 13. März 2012

Machwerk R.W. Aristoquakes

Teil 10 – 59

Märchenerzähler im Olymp


Nachdem Altheia geendet hatte

Begannen die Seelen `ne Debatte

Darüber ob das U-Gedicht

Zu kindisch war oder ob nicht.

„Wir sind doch hier nicht im Kindergarten“

Schrie Herakles; Doch Aias sprach:

„Wir dürfen nicht zu viel erwarten

Denn keiner von uns ist vom Fach“.

Er erinnerte daran

Dass selbst ein so starker Mann

Wie Herkules als Kind mal lebte

Und an Mamas Busen klebte

Und nuckelte daran intim

Bevor ein Krieger wurd aus ihm.

Da mischte sich Alkmene ein:

„Auch du warst einmal, glaub mir klein“

Sprach sie zum Sohn. Der wurde rot.

„Einmal, als ich die Brust dir bot.

Hast du Pipi dabei gemacht.

Ach was hat Papa gelacht.

Ein andermal, du sollst es wissen,

Hast in die Hose du geschissen

Weil Du vor einem Frosch warst bang

Der vor dir in eine Pfütze sprang.

Du warst, so denk ich damals vier“!

„Das muss doch keiner wissen hier“

Erwiderte Herakles da.

„Verzeih mir Mama den Faux pas“,

„Das hatte einen andern Grund!

Ich fand das damals auch nicht toll

Weshalb die Hosen ich hatt‘ voll;

An deiner Brust wurd ich nie satt“!

So tat er es der Mutter kund

„Als Papa sah, dass ich wirk‘ matt

Gab er mir damals zu viel Most.

Er sagte, Milch taugt nicht als Kost

Und fügte hinzu in weiser List:

Schon gar nicht wenn sie sauer ist“.

Die Heroen-Seelen lachten.

„Was wir als Kinder einmal machten“

Griff Aias nun erneut zum Wort

Und fuhr in seiner Rede fort;

„Hängt uns ein ganzes Leben an.

Ich erinner‘ gern mich dran

Wie mir mein Papa Telamon,

(Ilias 8/283, 13/177, 17/193, König von Salamis

Und Vater von Aias und Teukros)

Er saß dabei auf seinem Thron

Und ich auf seinem rechten Knie,

Die Froschkönigs-Geschichte las.

Ach wie interessant war die.

Ich bis heut sie nicht vergas.

Ich denke selbst in unsern Seelen

Steckt von der Kindheit noch ein Stück.

Drum kann ich euch nur anempfehlen:

Bewahrt euch dieses Kindheitsglück.

Auch wenn man es nicht greifen kann

Erfreut man sich noch lang daran“!

„So ist es“, sprach Amarynkeus

(Ilias 22/630 König der Epeier)

Der einstige König der Epeier:

„Selbst unser aller Vater Zeus

So steht es bei Homer zu lesen,

(Ilias 15/185ff)

Bevor er wurd zum Weiberfreier

Ist ein Kleinkind mal gewesen.

In diesem Sinne lasst mich nun,

Was ich liebend gern tu, tun,

Da Kinder all wir sind im Wesen,

Den Froschkönig euch vorzulesen.


Der Froschkönig

"Und die Moral von der Geschicht"

So endete Epeier

Aus Iving Fetschers Märchensicht

Liegt verborgen untem Schleier

Der Königstochter welche hold

Die Kugel fand aus Gold.

****

wird fortgesetzt

Keine Kommentare:

Zur Einstimmung

Bei dem hier unter dem Pseudonym R.W. Aristoquakes virtuell zur Veröffentlichung gebrachten, mehr als einhundertfünfzigtausend Doppelverszeilen umfassenden und mit über 15.000 Zeichnungen versehenen Epos handelt es sich um die umfangreichste Nacherzählung des Homer zugeschriebenen Kriegsberichtes, die jemals niedergeschrieben wurde und nach Auffassung des Autors, um das wichtigste literarische Werk der Neuzeit überhaupt.

Unter dem oben abgedruckten Titel veröffentlicht der noch unbekannte Schriftsteller an dieser Stelle in den nächsten fünf Jahren sein als Fortsetzungeerzählung entstandenes Mammutmachwerk über den antiken Tierkrieg und dessen Folgen für die Menschheit.

Das über zweitausend Jahre alte homerische Epillion, das im Original nur etwa 300 Verszeilen umfasst, wurde von R.W. A., der zehn Jahre lang daran gearbeitet hat, zu einem Mammutwerk aufgebläht, das die Batrachomyomachia mit der Ilias und der Bibel verbindet.

Diese Verknüpfung der drei wichtigsten Werke der abendländischen Literatur, die in etwa zur gleichen Zeit entstanden sind, dient dem Autor dazu, seine religionsgeschichtliche These zu untermauern, in der er den Frosch als Ursprungsgottheit darstellt und behauptet, dass die Götter der Neuzeit nichts anderes sind als die konsequente Weiterentwicklung der ägyptischen Froschgötter.