Montag, 12. März 2012

Machwerk R.W. Aristoquakes

Teil 10 – 56

Märchenstunde im Olymp


Ach was war das Publikum

Begeistert im Elysium.

Tausendseelenstimmenfach

Scholl der Beifall durchs Gemach,

Herakles Mama nun zum Lohne,

Dass die altehrwürdigen Hallen

Drohten beinah einzufallen.

Als endlich Ruhe im Verein

Der Seelen kehrte wieder ein

Schob sich die schöne Alkyone

(Ilias 9/556ff, eigentlich Kleopatra,

Tochter der Marpessa, Gemahlin des Meleagros)

Die Homer, der so charmante

Poet auch Kleopatra nannte,

Auf ihren zarten Knöcheln vor

Und stieg auf das Podest empor.

„Ein Kurzgedicht“ sprach sie „folgt nun“.

Sie hatte nicht sehr lang zu tun

Und lachte bereits vor dem Streich.

Das Poem hieß kurz nur „Der Vergleich“.


Der Vergleich


„Was weißt du vom Ochsen, Sohn“?

Fragt Vater Frosch mit ernstem Ton.

„Der Ochse, Vater ist ein Tier,

Das etwas größer ist als wir“……



…..“Und träge sagt nur immer Muh“

Fügte später sie hinzu

Um danach mit den klaren

Worten des Sohnes fortzufahren:

„Es kann nicht hüpfen und nicht tauchen

Ist nur zum Ackern zu gebrauchen.

Es führt ein tristes Leben

Und gibt mit seiner Größe an“.

Der Vater darauf: „Recht hast du!

Drum denk im Leben stets daran

Dass wir von Zeus die bessren Gaben

Zum Glücklich sein empfangen haben.

Es sind stets die kleinen Sachen

Die im Leben glücklich machen.

Besser ist es wenn man klein

Wie du ein freier Frosch darf sein

Der keinem muss sich fügen

Als das Leben zwischen Riesen

Unter dem Joch sich zu verdrießen

Um den Manntieren zu dienen.

Der Ochse muss gehorchen ihnen

Und die Äcker ihnen pflügen

Indem man ihm das Maul verhängt

Wenn es ihn just zu Fressen drängt.

Glaub mir, besser ist es klein

Als ein Herkules zu sein.

****

Die Seelen grinsten wagten nicht

Zu kommentieren das Gedicht

Denn der stiernackige Gottessohn

Herakles wollte etwas sagen

Zu dem was da ward vorgetragen.

Doch bis der die rechten Worte fand

Aloeus schon am Pulte stand.

(Ilias %/385f, Vater von Otus und Ephialtes)

Auf lange Reden nicht erpicht,

Kam ihm ein Vers grad in den Sinn.

Der nannte sich die Heuchlerin

Und war ein Kurzgedicht.


Die Heuchlerin

Frau Kranich frisst, das ist kein Witz

Sechs Frösche. Und auf einen Sitz.

Dann stelzt sie würdig heim und spricht:

„Ich finde Frösche schmecken nicht“.

*****

wird fortgesetzt

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Zur Einstimmung

Bei dem hier unter dem Pseudonym R.W. Aristoquakes virtuell zur Veröffentlichung gebrachten, mehr als einhundertfünfzigtausend Doppelverszeilen umfassenden und mit über 15.000 Zeichnungen versehenen Epos handelt es sich um die umfangreichste Nacherzählung des Homer zugeschriebenen Kriegsberichtes, die jemals niedergeschrieben wurde und nach Auffassung des Autors, um das wichtigste literarische Werk der Neuzeit überhaupt.

Unter dem oben abgedruckten Titel veröffentlicht der noch unbekannte Schriftsteller an dieser Stelle in den nächsten fünf Jahren sein als Fortsetzungeerzählung entstandenes Mammutmachwerk über den antiken Tierkrieg und dessen Folgen für die Menschheit.

Das über zweitausend Jahre alte homerische Epillion, das im Original nur etwa 300 Verszeilen umfasst, wurde von R.W. A., der zehn Jahre lang daran gearbeitet hat, zu einem Mammutwerk aufgebläht, das die Batrachomyomachia mit der Ilias und der Bibel verbindet.

Diese Verknüpfung der drei wichtigsten Werke der abendländischen Literatur, die in etwa zur gleichen Zeit entstanden sind, dient dem Autor dazu, seine religionsgeschichtliche These zu untermauern, in der er den Frosch als Ursprungsgottheit darstellt und behauptet, dass die Götter der Neuzeit nichts anderes sind als die konsequente Weiterentwicklung der ägyptischen Froschgötter.