Machwerk R.W. Aristoquakes
Teil 10 – 43
Märchenstunde im Olymp
Nach dem gewohnten Klatsch-Applause
Und anschließender kurzer Nachdenkpause
Sprach Alexandros zu Achill:
„Aesops Werk, wenn einer will,
Könnt er’s in neue Worte fassen
Die sich besser lesen lassen
Als die dreitausend Jahre alten
Die von ihm sind noch erhalten.
Er könnt in neuen Reimen dichten
Oder in Prosa neu berichten
Ohne den Autor zu verletzen
Und in Sprachen übersetzen
Die heut die Menschen unten sprechen.
Ohne mit dem Sinn zu brechen
Den der alte Fabeldichter
Einst in klarer aber schlichter
Form hat zu Papier gebracht“.
„Neue Worte müssen her“
Meldete sich nun Homer
Und er fügte gleich spontan
„Ich mach das aber nicht“ noch an.
„Vielleich findet sich einer der es macht“
Sprach der Sohn von Thetis da
Indem er in die Menge sah
Und setzte gleich mit klugem Wort
Seine Gedanken weiter fort.
„Er könnt das Werk erweitern genial
Oder aber es bescheiden
Schlicht und eher trivial
In Dialekte-Texte kleiden.
Er könnt mit Figuren variieren;
Nach eigenem Dünken fabulieren
Und das große Werk des alten
Dichters zeitgemäß gestalten.
Wichtig ist, wenn einer schreibt,
Dass die Moral erhalten bleibt
Die Aesop hat fürs Erdenleben
Den Menschen einstmals vorgegeben;
Denn die Moral von einer Fabel
Ist nicht wie Worte variabel“!
Paris nickte nur denn schon
(Paris ist in der Ilias der Zweitname von Alexandros,
Ilias 3/329; 7/ 355; 8/82; 11/369,505; 13/765ff)
Begann der nächste Vortrag. Alektryon,
(Ilias, 17/601 Vater des Leitos)
Der Vater von Leitos ganz gemach,
Zur Einleitung zwei Sätze sprach:
„Ihr wisst es sicher“, fing er an,
Und er hat dabei gelacht,
„Dass heut auf jeder Autobahn
Mehr sterben als in unsrer Schlacht,
Das weiß heut unten jedes Kind,
Vor Troja einst gefallen sind“!
Die Autos können sogar Kröten,
Wenn sie Vollgas fahren, töten“!
Und dann fügte der alte Mann
Eine moderne Fabel an
Die im Internet er fand
Wo sie hochgeladen stand.
Die vorsichtige Kröte
wird fortgesetzt
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