Sonntag, 29. November 2015

In Mausulina


Machwerk R.W. Aristoquakes
Teil 41 - 4
In Mausulina

wei 

andere, an jenem Tage,
Diskutierten im Flure wo sie standen,
Ohn' dass sie bislang 'ne Antwort fanden,
In Sachen Froschbedrohungslage,
Wie man ohn' sich zu blamieren,
Die Frösche könnte attackieren,
Und sie besiegen so total
Dass ihnen ein für alle Mal,
Die Lust vergeht am Krieg.

***

"Wenn Pausbacks Heer am Deichanstieg,
Während die grünen garstig nassen
Soldaten das Wasser all verlassen,
Wir von seitwärts in die Zange zwingen
Könnte es vielleicht gelingen."

So schlug von Speckschwartner der Mausmajor
Es dem Oberst von Ringelschwänzner vor.



Der blickte ziemlich skeptisch drein.
"Ich denke, besser wird es sein,
Wenn wir zuerst den König schnappen.
Wir stellen eine Falle auf
Und legen ein Stück Speck drauf.
Ich weiß, dass Pausback gierig ist
Und denke, dass mit dieser List
Die Sache könnte klappen."

"Wenn er vom Köder angelockt
Dann endlich in der Falle hockt,
Legen wir ihm Fesseln an
Und bringen ihn zum König dann."

Erwiderte begeistert, mit gespitztem Ohr
Von Speckschwartner der Mausmajor.

"Dann geht's dem Ungläubigen und das zu Recht
In Troxartes Händen es mehr als schlecht!"

Und er fügte ganz spontan
Gleich noch einen Nachsatz an:

"Was ihm nach der Scharia droht,"
So ergänzte er verroht,
Und hat den andern angegrient.
"Das hat der Halunke auch verdient!"


***

Der Hofnarr, der die zwei im Flur
Belauscht hatte, dachte bei sich nur:

"Mein Gott wie dumm die zwei doch sind.
Das weiß bei uns doch jedes Kind,
Dass man Frösche fängt mit Fliegen!
Weil Käs und Speck sie lassen liegen,
Geht er ihnen so nicht auf den Leim!"




Und dann begann er insgeheim
Seinen eignen Plan in Sachen
Rache für Krümeldieb zu machen,
Um ihn dem König vorzutragen.

***

Während sich die Offizierseliten
Untereinander noch berieten,
Hat, als fertig war sein Plan,
Der Narr ohn' erst noch lang zu zagen,
So wie es vorgeshehen war getan. 
Er hat den Narrenstab genommen
Und bat den König auf ein Wort.

Er hat wie immer auch sofort,
Beim König 'nen Termin bekommen,
Denn dem Herrscher war längst klar
Dass sein Hofnarr klüger war,
Als seine adeligen strammen
Mauseoffiziere all zusammen.

"Was hast du mir denn heut zu sagen?"
Hörte der Narr den Herrscher fragen
Als er  wenig später schon
Stand vor dessen Mäusethron.



Und dann, Troxartes war ganz Ohr,
Trug er den Plan dem König vor.

***

Was der Narr, als klugen Rat
Dem König unterbreitet hat,
Hat Troxartes sehr gefallen.

Er bedankte gar geflissentlich
Danach bei seinem Narren sich
Indem gar gönnerhaft er sprach:

"Du bist der Klügste doch von allen.
Die andern, gemessen an deinem Geist,"
So lobte er, "damit du's weißt,
Sind alle ziemlich geistesschwach!"

***


Was der Hofnarr insgeheim
Seinem König hatte angeraten,
Wird Rex Pausbacks Froschsoldaten,
Samt seinen alliierten Heeren,
Falls sie geh'n ihm auf den Leim,
Troxartes und sein Volk sie lehren!

***

Wie es in Mausulina weitergeht
Und wie es dann um Froschland steht,
Wird, da ist sie wie Teichhilde eigen,
Unsern Kindern all die Zukunft zeigen.

wird fortgesetzt


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Zur Einstimmung

Bei dem hier unter dem Pseudonym R.W. Aristoquakes virtuell zur Veröffentlichung gebrachten, mehr als einhundertfünfzigtausend Doppelverszeilen umfassenden und mit über 15.000 Zeichnungen versehenen Epos handelt es sich um die umfangreichste Nacherzählung des Homer zugeschriebenen Kriegsberichtes, die jemals niedergeschrieben wurde und nach Auffassung des Autors, um das wichtigste literarische Werk der Neuzeit überhaupt.

Unter dem oben abgedruckten Titel veröffentlicht der noch unbekannte Schriftsteller an dieser Stelle in den nächsten fünf Jahren sein als Fortsetzungeerzählung entstandenes Mammutmachwerk über den antiken Tierkrieg und dessen Folgen für die Menschheit.

Das über zweitausend Jahre alte homerische Epillion, das im Original nur etwa 300 Verszeilen umfasst, wurde von R.W. A., der zehn Jahre lang daran gearbeitet hat, zu einem Mammutwerk aufgebläht, das die Batrachomyomachia mit der Ilias und der Bibel verbindet.

Diese Verknüpfung der drei wichtigsten Werke der abendländischen Literatur, die in etwa zur gleichen Zeit entstanden sind, dient dem Autor dazu, seine religionsgeschichtliche These zu untermauern, in der er den Frosch als Ursprungsgottheit darstellt und behauptet, dass die Götter der Neuzeit nichts anderes sind als die konsequente Weiterentwicklung der ägyptischen Froschgötter.