Donnerstag, 5. November 2015

Bei Hofe

Machwerk R.W. Aristoquakes
Teil 40 - 24
Bei Hofe

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nächster Redner schließlich dann
War der Innenminister dran.

Er sprach und hielt die Fahne hoch
"Es kommen sicher ein paar noch!"

"So langsam werden es zu viele.
Wenn weiter wir in diesem Stile
Hier in Mäuse Flüchtlingssachen,
Noch ein paar weitre Wochen machen,
Sind unsre Unterkünfte voll.

In unserm Sumpfland ist das Soll
In dieser schwierigen Angelegenheit,
Wie ich glaube, längst erreicht.

Es wird, so denk, ich höchste Zeit,
Ihr wisst es ja, ich hab's nicht leicht,
Mit Teichhilde in dieser Frage,
Dass sie sich äußert mal zur Lage,
Die, wie ihr sicher alle wisst,
Ziemlich schwierig für mich ist."

Und dann fügte er im Nu
Die Gründe dafür gleich hinzu.

  
"Vor kurzem waren alle Asylanten,
Selbst die noch nicht ganz anerkannten,
Mit Teichhilde sehr zufrieden,
Und waren froh bei uns zu sein."

"Jetzt stellt sich Unmut bei ihnen ein.
Sie streiken wenn ihnen ihr Mausloch nicht gefällt,
Welches nebst all den andern Gaben
Wir ihnen zugewiesen haben
Oder die Verpflegung das nicht hält,
Was sie sich von ihr versprochen haben,
Obwohl sie trotzdem sich dran zu laben."

"Viele aus der grauen Zunft
Erkennen unser Recht nicht an
Und suchen auf eigne Faust spontan,
Sich eine andre Unterkunft,
Ohne, wie vorgesehen sich erfassen
Erst einmal von uns zu lassen.

In den Asylbewerberunterkünften,
Unter den verschiednen Zünften,
Gibt es Streit. Sie prügeln sich
Weil sie nicht recht zusammenpassen
Und sich von andern Andersfrommen
Mit denen sie dort zusammenkommen,
Es sich nicht gefallen lassen,
Dass jene sie verspotten.

Es geht zu wie bei den Hottentotten
In manchem Loch in diesen Tagen."

"Noch ist das zwar die Minderheit."
So fuhr er fort zu klagen,

"Doch so langsam wird es Zeit,
Dass wir an den Landesgrenzen
Alle Fremden die mit Schwänzen
Sich ankommend dort sehen lassen,
Bevor wir sie passieren lassen,
Klipp und klar deutlich machen wie
Bei uns sich zu benehmen haben sie."

"Ethnisch- und religiösen Streit,
Zu dem sie jetzt schon sind bereit,
Dürfen wir nicht dulden!

Was wir all den Andersfrommen,
Im Sinn des Völkerrechtes schulden,
Im Rahmen unsrer Möglichkeiten,
Sollen sie bekommen!
Doch testosterongesteuerten  Rabauken,
Haben dringend wir beizeiten,
So wie unsre gar eigne Sprache auch,
Was hier ist und was nicht ist Brauch,
Schon an der Grenze einzupauken!"

Wer sich bei uns hier zweckbestimmt
Nach unsern Regeln so benimmt,
So dass wir ihn auch Flüchtling nennen,
Den werden wir auch anerkennen.

Für all jene sind wir gern bereit,
Wie es verlangt die Menschlichkeit,
Uns mit ihnen im Einvernehmen,
Der Lage entsprechend anzubequemen,
Und willkommen sie zu heißen."

Doch all jene, die den Pass wegschmeißen,
Um das Recht sich zu erschleichen,
In unserm Land als Immigrant
Anerkannt als Asylant,
Sich einen schönen Lenz zu machen
Und sich dabei ins Fäustchen lachen,
Wenn sie sich an unsern Teichen,
Tückisch an unserm Wasser laben,
Die wollen wir bei uns nicht haben!"

Am Ende seiner Rede dann
Fügte er noch ein Nachwort an
Zu Teihildes Satz "Wir schaffen das".

Sein letztes Wort war ein Fauxpas,
Und nicht etwa was Heiteres,
Es lautete "Nicht ohne weiteres".

***

Wie es bei Hofe weitergeht
In der nächsten Folge steht

wird fortgesetzt


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Zur Einstimmung

Bei dem hier unter dem Pseudonym R.W. Aristoquakes virtuell zur Veröffentlichung gebrachten, mehr als einhundertfünfzigtausend Doppelverszeilen umfassenden und mit über 15.000 Zeichnungen versehenen Epos handelt es sich um die umfangreichste Nacherzählung des Homer zugeschriebenen Kriegsberichtes, die jemals niedergeschrieben wurde und nach Auffassung des Autors, um das wichtigste literarische Werk der Neuzeit überhaupt.

Unter dem oben abgedruckten Titel veröffentlicht der noch unbekannte Schriftsteller an dieser Stelle in den nächsten fünf Jahren sein als Fortsetzungeerzählung entstandenes Mammutmachwerk über den antiken Tierkrieg und dessen Folgen für die Menschheit.

Das über zweitausend Jahre alte homerische Epillion, das im Original nur etwa 300 Verszeilen umfasst, wurde von R.W. A., der zehn Jahre lang daran gearbeitet hat, zu einem Mammutwerk aufgebläht, das die Batrachomyomachia mit der Ilias und der Bibel verbindet.

Diese Verknüpfung der drei wichtigsten Werke der abendländischen Literatur, die in etwa zur gleichen Zeit entstanden sind, dient dem Autor dazu, seine religionsgeschichtliche These zu untermauern, in der er den Frosch als Ursprungsgottheit darstellt und behauptet, dass die Götter der Neuzeit nichts anderes sind als die konsequente Weiterentwicklung der ägyptischen Froschgötter.