Samstag, 25. Januar 2014

Frosch und Kröte in der Kunst

Machwerk R.W. Aristoquakes
Teil 23-71
Kunstexperten im Elysium
- Verschiedene Künstler -
Auf der Seite Masterpieces
Fand er schließlich dann noch dieses!
Einen alten Kupferstich.


Von Ziarnko wahrhaft meisterlich
Vor langer Zeit, in vielen Wochen
Sorgsam ins Metall gestochen.

Entsetzlich was im Bild geschieht!
Nur wer ganz genau hinsieht
Erkennt die Frösche, welch ein Graus;
Man löscht ihnen das Leben aus.


Im Bild links unten sehen wir
Seefroschjäger Stücker vier,
Welche im Teiche Frösche jagen
Und sie zu den Hexen tragen
Die man am Feuer sieht hantieren,
Wie sie jene massakrieren


Und sie nebst der Schlangenbrut
Aufzukochen zu dem Sud
Mit der die Hex den Besen schmiert.


Eine dritte Hexe routiniert,
Facht wie man deutlich sehen kann,
Das Feuer mittels Blasbalg an.



Ein Überläufer aus dem Teich
Tut es seiner Herrin gleich
Und pustet, der grüne Tunichtgut,
Aus vollen Backen in die Glut,
Um im Kessel, beheizt mit Knochen,
Die drinnen schneller weich zu kochen.
Und die Hexen, alle drei,
Murmeln jenen Spruch dabei
Welcher hier geschrieben steht,
In welchem es ums Garen geht.


Im Hintergrund, kaum wahrnehmbar,
Stellt Ziarnko die Gottesmutter dar.
Sie sitzt dort neben ihrem Sohn,
Der als Bock ist dargestellt,
Auf einem froschverzierten Thron.


In der linken Hand sie Schlangen hält
Und in der Rechten eine Kröte.
Frösche und Schlangen mit Hintersinn
Weisen auf die acht Tiere hin
 Die am Nil vor vielen Jahren
Die Schöpfer aller Götter waren.

Vor ihnen, wie man im Bilde sieht,
Ein Verbrechen just geschieht.
Auf dass das arme Kind man töte
Wartet die hochheilige Frau
Auf dem Lurchenthron in blau."

Hektor vor seinem Monitor
Erläuterte dem Seelenkorps,
Während er den Bart sich strich,
Ziarnkos alten Kupferstich.

"Zu diesem Bild aus alten Tagen
Wäre noch sehr viel zu sagen.
Wir konzentrieren uns jedoch
Auf das Weib in Blau nur noch.

Die Kröte in ihrer rechten Hand
Für das weiblich genitale stand.
Die Schlangen mit der in ihrer Linken
Man sie sieht im Bilde winken,
Stellen Phallussymbole dar.
Wozu die sind ist euch wohl klar.
Mit andern Worten es beschrieben:
Mit Männern hat sie es getrieben.
Einer von ihnen in der Tat,
War ein römischer Soldat,
So berichtete Celsus, *
Dem sie nicht nur einen Kuss,
Sondern weil er darum bat,
Auch den Rest gegeben hat.

Der Söldner, der Panthera hieß,
Maria jedoch sitzen ließ.
Schwanger von einem Besatzer dann
Suchte sie nach einem Mann,
Welchem sie, so wie geschehen,
Konnte ihren Sohn andrehen.

*
Später haben die Katholen
Versucht die Ihren zu verkohlen,
Indem sie Mark und Bein drauf schworen,
Dass  - Clauso utero - geboren,
Jesus aus einer Jungfrau war.

Dass das nicht ging, war Ziarnko klar.
Doch er wollt ja leben.
Aus diesem Grunde eben,
Stellte er, welcher ein Ketzer war,
Die Tatsache verschlüsselt dar."

Die Seelen im Elysium
Schauten alle arg verstört.
Sie hatten dort vom Christentum
Noch nicht all zuviel gehört.

"Woher" so wollte Kunst beflissen
Jason nun von Hektor wissen,
"Hast du denn das alles her.
Ach erzähl uns doch noch mehr."

Hektor, der Troer wollte eben
Jason seine Antwort geben,
Und klickte deshalb ganz spontan
Das Suchwort - beszlozzienui capelle -  an.

Da stürzte sein Computer ab.
Was Hektor darauf von sich gab
War ein ellenlanger Fluch
Der in keinem Wörterbuch,
Das war allen Seelen klar,
Jemals nachzulesen war.

***

wird fortgesetzt

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Zur Einstimmung

Bei dem hier unter dem Pseudonym R.W. Aristoquakes virtuell zur Veröffentlichung gebrachten, mehr als einhundertfünfzigtausend Doppelverszeilen umfassenden und mit über 15.000 Zeichnungen versehenen Epos handelt es sich um die umfangreichste Nacherzählung des Homer zugeschriebenen Kriegsberichtes, die jemals niedergeschrieben wurde und nach Auffassung des Autors, um das wichtigste literarische Werk der Neuzeit überhaupt.

Unter dem oben abgedruckten Titel veröffentlicht der noch unbekannte Schriftsteller an dieser Stelle in den nächsten fünf Jahren sein als Fortsetzungeerzählung entstandenes Mammutmachwerk über den antiken Tierkrieg und dessen Folgen für die Menschheit.

Das über zweitausend Jahre alte homerische Epillion, das im Original nur etwa 300 Verszeilen umfasst, wurde von R.W. A., der zehn Jahre lang daran gearbeitet hat, zu einem Mammutwerk aufgebläht, das die Batrachomyomachia mit der Ilias und der Bibel verbindet.

Diese Verknüpfung der drei wichtigsten Werke der abendländischen Literatur, die in etwa zur gleichen Zeit entstanden sind, dient dem Autor dazu, seine religionsgeschichtliche These zu untermauern, in der er den Frosch als Ursprungsgottheit darstellt und behauptet, dass die Götter der Neuzeit nichts anderes sind als die konsequente Weiterentwicklung der ägyptischen Froschgötter.