Montag, 13. Januar 2014

Frosch und Kröte in der Kunst

Machwerk R.W. Aristoquakes
Teil 23-62
Kunstexperten im Elysium
- Verschiedene Künstler -

Im nächsten Blatt, ein andrer Stil,
Zeigt Heofnagel was sehr gefiel;
Ein Stillleben mit Lurch garniert,
Er auf rotem Tuch serviert.


Dem Blumenstrauß, als Malerei
gab Kröte er und Frosch anbei.
Und Recht hat er damit getan!
Das Bild gefällt, sein Stil kommt an.

***

Dass auch Homer ein Maler war
Macht uns das nächste Froschbild klar.


Doch wie man auch noch sehen kann,
War es nicht der blinde Mann
Aus Chios der das Kunstwerk schuf.
Es war Homer der von Beruf
Ein Maler war in USA
Und das liegt nicht in Attika.

***

Nach sporadischem Applause
Ging es weiter ohne Pause.

Von Hondius, Houdard, Jakic, Johannot
Bis zu Jurkuwitsch und Jorn ...



 
..... Reichte das Froschbild-Angebot
Und dann begann's von vorn.

***

"Der nächste nach dem Alphabet
Ist Jury, wie ihr alle seht,"
Sprach Alkàthoos am Monitor
Und stellte eine Kröte vor,
Die zum Fliegen auf dem Stock,
Mit der Hex hatte null Bock.

Aber auch dieses sei gesagt:
Einen Blick unter den Rock
Der Hexe hat sie doch gewagt.
Seither liegt sie dort im Schock
Weil ein Furz der plötzlich kam
Ihr beinahe das Leben nahm!

***

Es folgte eine arg groteske
Illustrierte Arabeske
Die von Matthias Kager stammte.


Wir sehen darauf zwei verdammte
Seelen hoffnungslos verloren
Im Fegefeuer unten schmoren.
Dem Frosch, der auf den beiden steht,
Es indessen besser geht.
Er hat seine Sünden just verbüßt
Und macht sich klar nach tausend Jahren,
Um in den Himmel aufzufahren.
Kurz darauf ist er abgedüst.

***

"Ich hoffe, er ist angekommen,"
Hat Rhadamanthys man vernommen,
(Ilias 14/321; Sohn des Zeus und der Europa, Bruder des Minos)
Der einst auf Kreta König war
Und jetzt zählte zur großen Schar
Der Seelen im Elysium,
Die rumpflos flogen dort herum.

Flügelschlagend vor seinem Monitor
Sprach er zu den andern dann,
Und kam dabei sich wichtig vor:
"Schaut euch diese Bilder an!"

Keith Haring malte sie in Rot.


Den Froschfresser beim Abendbrot
Nun jeder im Elysium sah.
So mancher Seele ging es nah
Und eine, die ganz vorne stand,
Hat schockiert sich abgewandt.

Kedarlaomar hat laut geflucht.
(Name des Vaters von König Lymnocharis Physignatus
im Froschmeuseler von Georg Rollenhagen)
"Verdammte Homosapien -Zucht!"

***

Doch Zeus sei Dank, dann ging es weiter.
Der tapfere Kriegsherr, Held und Streiter
Sah nun ein Bild von Michael Heer
Das ihm gereichen sollt zur Ehr.


Ein Frosch, der meisterlich geschnitten,
Von einem Könner koloriert,
Saß in seines Reiches Mitten
Mit frischem Schilfgras dekoriert.
In seinem Rock aus Gold und Grün
Hockte er am Teichsaum kühn,
Als ob er nicht von ungefähr,
Sein Kumpel Hydrocharis wär',
Mit dem er noch vor ein paar Tagen
Hatte eine Schlacht geschlagen
Unten auf der Erde,
Damit dort Frieden werde.

***
Das zweite Bild jedoch von Heer
Gefiel der Seele nicht so sehr.
Wieder hat sie laut geflucht
Als im Detail sie von ganz nah,
Die Freveltat im Bilde sah.


"Die Weiber sind all'samt verrucht"
Schrie sie durchs Elysium.
"Sie bringen die besten Frösche um.
Erst locken sie den grünen Mann,
Mit nackter Haut und Würmern an;
Dann garen ihn die Ungeheuer
Im Kessel überm offnen Feuer,
Um aus dem Sude solche Sachen
Wie Hexen-Flugsalben zu machen.
Auf ewig sei das Weib verflucht
Das so etwas noch heut versucht."

Nach diesem Worte konsterniert
Haben alle applaudiert.


***

wird fortgesetzt


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Zur Einstimmung

Bei dem hier unter dem Pseudonym R.W. Aristoquakes virtuell zur Veröffentlichung gebrachten, mehr als einhundertfünfzigtausend Doppelverszeilen umfassenden und mit über 15.000 Zeichnungen versehenen Epos handelt es sich um die umfangreichste Nacherzählung des Homer zugeschriebenen Kriegsberichtes, die jemals niedergeschrieben wurde und nach Auffassung des Autors, um das wichtigste literarische Werk der Neuzeit überhaupt.

Unter dem oben abgedruckten Titel veröffentlicht der noch unbekannte Schriftsteller an dieser Stelle in den nächsten fünf Jahren sein als Fortsetzungeerzählung entstandenes Mammutmachwerk über den antiken Tierkrieg und dessen Folgen für die Menschheit.

Das über zweitausend Jahre alte homerische Epillion, das im Original nur etwa 300 Verszeilen umfasst, wurde von R.W. A., der zehn Jahre lang daran gearbeitet hat, zu einem Mammutwerk aufgebläht, das die Batrachomyomachia mit der Ilias und der Bibel verbindet.

Diese Verknüpfung der drei wichtigsten Werke der abendländischen Literatur, die in etwa zur gleichen Zeit entstanden sind, dient dem Autor dazu, seine religionsgeschichtliche These zu untermauern, in der er den Frosch als Ursprungsgottheit darstellt und behauptet, dass die Götter der Neuzeit nichts anderes sind als die konsequente Weiterentwicklung der ägyptischen Froschgötter.