Donnerstag, 23. Januar 2014

Frosch und Kröte in der Kunst

Machwerk R.W. Aristoquakes
Teil 23-69
Kunstexperten im Elysium
- Verschiedene Künstler -

"Seht her" rief da Dionysos
Der Sohn des Zeus, Semeles Spross.
"Im London Punch, in England gar
Fand Froschbilder ich auch ein paar."

Begeistert wiederholte er
"Seht nur, schaut mal alle her!"

Von Künstlern ohne Signaturen,
Gezeichnet dereinst anonym,
Erschienen verschiedene Figuren
Allesamt im Froschkostüm.



Politiker so karikiert
Fand man im Punch einst illustriert.
Von Thiers über Ponsouby, Laval,
Bis zum Frosch- Lord Londonderry,
Grüne Monster überall
Im Punch, sprich London-Charivari.

Sogar die allergrößten drei,
Die Anführer der Achsenmächte,
Die dachten, dass ihr Krieg was brächte,
Sind wie wir sehen, mit dabei.



Den Krieg haben die aufgeblähten Thoren,
Wie wir wissen, einst verloren....."

Da schaltete sich Chryses ein.
(In der Ilias der Priester des Apollon zu Chryse, dessen
Tochter von Agamemnon nicht frei gegeben wird)
"Ohne vom Thema abzulenken,"
Sprach er, "das muss mal sein,
Sollten der Toten wir gedenken,
Die damals unter all den miesen
Führern im Krieg ihr Leben ließen."

Nachdem er sich die Nase schnäuzte
Und trauernd seine Flügel kreuzte
Fuhr er fort: "Es ist geboten
Dass wir erinnern an die Toten
Die in eines Mörders Namen
Damals all ums Leben kamen.

Gedenken wir all der Millionen
Die schuldlos man hat umgebracht
Und jenen die starben in der Schlacht.
Um ihnen all Respekt zu zollen,
Auch wenn kostbar ist die Zeit
Hier oben in der Ewigkeit,
Wir drei Minuten schweigen wollen!"

So wie vom Priester vorgeschlagen
Hat es sich auch zugetragen.

"Dass Kriege sich heut kaum noch lohnen"
Brach Aineias kurz darauf das Schweigen,
"Uns all die Gräber unten zeigen,
Welche die Kriege hinterlassen.
Es ist wirklich kaum zu fassen,
Wie dumm die Menschheit heut noch ist!"

"Aineias, du alter Moralist"
Hat Menestheus darauf laut gelacht;
(In der Ilias der Führer der Athener  mit
einer Seestreitmacht von fünfzig Schiffen)
"Ihr habt es selbst doch so gemacht.
Wer hat den elendiglich und langen
Krieg denn damals angefangen?
Es war Paris, der hat begonnen
Damit als er des Menelaos Braut
Helena hat ihm weggeklaut.

Nun, da ihr habt den Krieg verwonnen,
Sprichst du wie ein Feigling. Ach
Es ist vermutlich nur die Schmach
Über Deine eigne Schwäche
Die dir den Schneid hat abgekauft.
Verzeih mir, dass ich so offen spreche;
Früher hast du gern gerauft!"

"Wie kannst du dich dazu erfrechen,
So mit unser eins zu sprechen"
Mischte sich da Hektor ein.
Und er fügte im Zorn spontan
Noch einen kleinen Nachsatz an:
"Du verdammtes Athener Schwein;
Ich werd's dir zeigen!"

Nur Minuten nach dem Schweigen
Sind im Elysium, ungelogen,
Die Fetzen plötzlich nun geflogen.

So wie im einst im Altertum,
Vor Trojas Mauern in der Schlacht,
Ward nun die Rauflust angefacht.
Flügelschlagend im Elysium,
Lag man sich nach so viel Jahren,
Erstmals wieder in den Haaren.

Wie die Sache weiter geht
In der nächsten Folge steht

***

wird fortgesetzt


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Zur Einstimmung

Bei dem hier unter dem Pseudonym R.W. Aristoquakes virtuell zur Veröffentlichung gebrachten, mehr als einhundertfünfzigtausend Doppelverszeilen umfassenden und mit über 15.000 Zeichnungen versehenen Epos handelt es sich um die umfangreichste Nacherzählung des Homer zugeschriebenen Kriegsberichtes, die jemals niedergeschrieben wurde und nach Auffassung des Autors, um das wichtigste literarische Werk der Neuzeit überhaupt.

Unter dem oben abgedruckten Titel veröffentlicht der noch unbekannte Schriftsteller an dieser Stelle in den nächsten fünf Jahren sein als Fortsetzungeerzählung entstandenes Mammutmachwerk über den antiken Tierkrieg und dessen Folgen für die Menschheit.

Das über zweitausend Jahre alte homerische Epillion, das im Original nur etwa 300 Verszeilen umfasst, wurde von R.W. A., der zehn Jahre lang daran gearbeitet hat, zu einem Mammutwerk aufgebläht, das die Batrachomyomachia mit der Ilias und der Bibel verbindet.

Diese Verknüpfung der drei wichtigsten Werke der abendländischen Literatur, die in etwa zur gleichen Zeit entstanden sind, dient dem Autor dazu, seine religionsgeschichtliche These zu untermauern, in der er den Frosch als Ursprungsgottheit darstellt und behauptet, dass die Götter der Neuzeit nichts anderes sind als die konsequente Weiterentwicklung der ägyptischen Froschgötter.