Donnerstag, 2. Januar 2014

Frosch und Kröte in der Kunst

Machwerk R.W. Aristoquakes
Teil 23-49
Kunstexperten im Elysium
- Kelly Helgeson-
- Teil 2 -

Kadmos zuckte kurz zusammen
Und auch sein Vater Agenor.
(Lexikon der Alten Welt S. 1457-58)
Dass beide sie aus Theben stammen
Darüber man kein Wort verlor.

"Hier seht", sprach Helena indessen,
"Ich hatte den Guten schon vergessen,
Da fand ich im Werk von Kelly dies.
Ein Jüngling welcher Kadmos hieß,
Hat einen Drachen dort bezwungen.


Es war mein grüner Freund aus Theben,
Dem ich den Laufpass hab gegeben."

Ziemlich kleinlaut fügte dann
Sie einen Nachsatz frech noch an:
"Wenn ich geahnt hätt', dass der Mann
Einen Drachen gar bezwingen kann,
Dann hätte ich den Kerl behalten."
Das hätte sicher meinem Alten,
(Helena ist in der homerischen Ilias die Tochter von Zeus)
Oben im Olymp gefallen".

Da sah Hera man die Fäuste ballen
Und ihre Zornesader schwoll
(Anspielung auf die Gattin des Zeus, die nach den
Beschreibungen der Antike ein ziemlicher Hausdrachen
gewesen sei soll)
Auf ihrer Stirn gar unheilsvoll!

 Doch die schöne Helena
Tat als ob sie es nicht sah
Und fuhr im Elysium gar heiter
Mit ihrem Bildervortrag weiter.


"Auch dieser hier", hat sie gelacht,
"Hat eine Antrag mir gemacht.
Er war ein Prinz aus feinem Haus.
Nein, nein, es war nicht Menelaus;
Es war der wohlbekannte Sohn
Peirithoos, des Fürsten Ixion
Aus dem fernen Lapitherstaat,
Der um meine Hand mich bat.

Er ist umsonst gekommen.
Ich hab ihn nicht genommen."

"Es gab noch viele, viele Freier!"
So fuhr sie fort; "Auf jeder Feier
Bedrängten, es war fürchterlich,
Ständig fremde Männer mich.
Ich galt als schönste Frau auf Erden.
Damit sein Weib ich sollte werden,
Fiel dieser hier" erzählte sie,
"Um mich werbend auf die Knie.

Ich hab ihn lächelnd angeblickt
Und dankend wieder weggeschickt.

Manch Freier ging beim Tanze,
Glaubt es mir, sogleich aufs Ganze.
Seht; zum Beispiel dieser hier,
Wollt gleich an die Wäsche mir.

Und hier im Bild die nächsten beiden
Wollten, die Männer sind da stur,
Ich konnt' es grade noch vermeiden,
Auf dem Parkett das Eine nur."


"Ja es war wirklich schlimm bei Hofe.
Eines Tags machte die Zofe
Mich besonders schön zurecht.
Sie zog mir die roten Schuhe an."


Sie parfümierte mich danach
Wobei gar aufgeregt sie sprach:
"Heut kommt ein besonders schöner Mann"
Er stammt wie du aus edelstem Geschlecht.
Es ist des alten Atreus Sohn
Und König nun in Lakedämon.
(Ilias 2/581; 3/239, 244, 387, 443; Lakedämonien)
Menelaos nennt er sich
Und man sagt er würde Dich
Gern zu seinem Weibe machen."

Da hörte sie 'ne Seele lachen.
Es war jene des Atriden.

"Du warst verliebt gleich voll und ganz
Und hast bereits beim ersten Tanz
Dich für mich entschieden
Und das Jawort mir gegeben.

O ja, es war ein schönes Leben
Das ich mit dir zusammen hatte."
So lächelte ihr Ehemann
Von damals sie nun freundlich an.

"Du warst fürwahr ein guter Gatte"
Erwiderte ihm Helena
Indem sie auf die Bilder sah.

"Es war wirklich eine schöne Zeit.
Hier sind zwei Fotos, du und ich.
Du mit der Krone königlich
Und ich in meinem Hochzeitskleid."


"Und hier ein Bild von meinem Manne"
So hat die Schöne laut gelacht.
"In seiner goldnen Badewanne;


Und dieses, vor unsrer ersten Nacht
Zeigt meine Wenigkeit im Bade."

 

"Ach" sinnierte sie, "wie schade,
Die schöne Zeit und all das Glück
Kehren niemals mehr zurück.
Was blieb ist die Erinnerung
An jenen Tag, als ich noch jung
Meinem Mann total ergeben,
Durfte wahres Glück erleben."

Und dann, anhand von Kellys Bildern,
Fuhr sie fort all das zu schildern,
Was mit dem König sie vermählt,
Erlebt hatte und durchgemacht
Damals vor der Trojaschlacht.
Alles hat sie nun erzählt.
Ihr gesamtes Erdenleben
Hat sie den andern preisgegeben.

Von der Kindheit bis zum Tode;
Von Jugendsünden, Freunden, Mode
Bis hin zu ihrer Überfahrt
In die Seelengegenwart
Ließ sie nichts aus. Auch nicht Paris
Welcher auch Alexandros hieß.

Nach dem Buch der Poesie,
Von Kelly Helgeson gemacht,
Schilderte ihr Leben sie
Das in Hellas sie verbracht.

Von ihrem alten Kinderbett

Und ihrer Zeit beim Hofballett



Trug sie den andern mit Humor
So manche Erinnerung nun vor.

***
wird fortgesetzt


Keine Kommentare:

Zur Einstimmung

Bei dem hier unter dem Pseudonym R.W. Aristoquakes virtuell zur Veröffentlichung gebrachten, mehr als einhundertfünfzigtausend Doppelverszeilen umfassenden und mit über 15.000 Zeichnungen versehenen Epos handelt es sich um die umfangreichste Nacherzählung des Homer zugeschriebenen Kriegsberichtes, die jemals niedergeschrieben wurde und nach Auffassung des Autors, um das wichtigste literarische Werk der Neuzeit überhaupt.

Unter dem oben abgedruckten Titel veröffentlicht der noch unbekannte Schriftsteller an dieser Stelle in den nächsten fünf Jahren sein als Fortsetzungeerzählung entstandenes Mammutmachwerk über den antiken Tierkrieg und dessen Folgen für die Menschheit.

Das über zweitausend Jahre alte homerische Epillion, das im Original nur etwa 300 Verszeilen umfasst, wurde von R.W. A., der zehn Jahre lang daran gearbeitet hat, zu einem Mammutwerk aufgebläht, das die Batrachomyomachia mit der Ilias und der Bibel verbindet.

Diese Verknüpfung der drei wichtigsten Werke der abendländischen Literatur, die in etwa zur gleichen Zeit entstanden sind, dient dem Autor dazu, seine religionsgeschichtliche These zu untermauern, in der er den Frosch als Ursprungsgottheit darstellt und behauptet, dass die Götter der Neuzeit nichts anderes sind als die konsequente Weiterentwicklung der ägyptischen Froschgötter.