Donnerstag, 23. Mai 2013

Machwerk R.W. Aristoquakes
Teil 19-28
- Ein Kunstsammler im Himmel -

Jesus der Sammler

Des Judas Sammlung hat von allen
Die im Kreis zugegen waren,
Besonders Jesus gut gefallen.
"Ich war in meinen Kinderjahren"
So sprach zu Judas er erfreut,
"Auch ein Sammler so wie Du
Und ich bin es auch noch heut,
Das geb' ich offen zu.

"Ich liebe all die schönen Dinge
Die ich schon zusammen trug
Und ich denk mit Recht und Fug
Dass ich's auf gut zehntausend bringe.
Doch das ist mir nicht genug.
Ich möcht noch ein paar tausend mehr.
Es ist fürwahr mir eine Ehr
Einen Gleichgesinnten hier zu haben.

Doch nun, um dich daran zu laben,
Nimm erst doch mal schnell als Dank
Einen Schluck von diesem Trank."

Er reichte ihm den Schnapskrug hin.
"Es ist genug für Dich noch drin,
Gönn dir was, du hast's verdient."

 "Nein danke," lehnte Judas ab,
Und hat gar scheel gegrient.
Wonach dem Herrn bekannte er gab
Verschämt und leis', partikulär,
Dass er seit kurzem trocken wär'.

"Wir haben alle unsre Schwächen"
Lächelte Jesus und spontan
Fügte er sogleich noch an:
"Es ist besser Kunst zu sammeln,
Als jeden Tag sich zu bezechen
Oder lustlos rumzugammeln."

Und dann gab er im Seelenkreis
Das Geheimnis seines Hobbys preis.

"Ich begann die Sammelei
Am Nil. Damals, ich war grad drei,
Da hab ich in Hermopolis erfahren,
Dass Götter dort die Frösche waren.

Das hat mich interessiert
Und so hab ich recherchiert.

Alles was meine Freunde wussten
Sie mir einst verraten mussten.

Bald wusste ich über die Frösche
Des Ägyptervolkes ebenso
Bescheid wie dort der Pharao.

Verzeiht falls leeres Stroh ich drösche;
Doch das ist euch ja bekannt,
Dass wir alle sind verwandt."

Jesus machte eine Pause.
Aus dem Panzerschrank im Hause
Ließ er sich seine Sammlung bringen.
Ein Engelein mit güld'nen Schwingen
Kam kurz darauf schon angeflogen.
 Unterm Arm die schwere Mappe.

Die Bilder schön auf weiße Pappe
Von Jesus selber aufgezogen
Waren sicher alle bald
Zweitausendfünfzig Jahre alt.

Und dann zeigte er dem Seelenkorps
Seine Ägyptensammlung vor.

Stolz hat der Herr sie präsentiert.
Das hat alle interessiert.

 Die Bilder





 

 


***
Hinweis:
 Die Einzelbilder aus der frühen Sammlung 
des Herrn in hoher Auflösung finden Sie

hier


Die bereits vertexteten Bilder finden Sie

auf dieser Seite unter dem Label

Ägypten


wird fortgesetzt

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Zur Einstimmung

Bei dem hier unter dem Pseudonym R.W. Aristoquakes virtuell zur Veröffentlichung gebrachten, mehr als einhundertfünfzigtausend Doppelverszeilen umfassenden und mit über 15.000 Zeichnungen versehenen Epos handelt es sich um die umfangreichste Nacherzählung des Homer zugeschriebenen Kriegsberichtes, die jemals niedergeschrieben wurde und nach Auffassung des Autors, um das wichtigste literarische Werk der Neuzeit überhaupt.

Unter dem oben abgedruckten Titel veröffentlicht der noch unbekannte Schriftsteller an dieser Stelle in den nächsten fünf Jahren sein als Fortsetzungeerzählung entstandenes Mammutmachwerk über den antiken Tierkrieg und dessen Folgen für die Menschheit.

Das über zweitausend Jahre alte homerische Epillion, das im Original nur etwa 300 Verszeilen umfasst, wurde von R.W. A., der zehn Jahre lang daran gearbeitet hat, zu einem Mammutwerk aufgebläht, das die Batrachomyomachia mit der Ilias und der Bibel verbindet.

Diese Verknüpfung der drei wichtigsten Werke der abendländischen Literatur, die in etwa zur gleichen Zeit entstanden sind, dient dem Autor dazu, seine religionsgeschichtliche These zu untermauern, in der er den Frosch als Ursprungsgottheit darstellt und behauptet, dass die Götter der Neuzeit nichts anderes sind als die konsequente Weiterentwicklung der ägyptischen Froschgötter.