Dienstag, 14. Mai 2013

Machwerk R.W. Aristoquakes
Teil 19-2
- Lyriker im Himmel -

"Das schmeckt ja besser als Absinth"
Sprach der Graukopf aus Korinth
Lobend und mit Sachverstand,
Ohne die andern zu verunken,
Als das Glas mit Zwetschgenbrand
Von ihm war schlürfend ausgetrunken,
Welches der Herr ohn' Vordebatte
Für sein Gedicht genehmigt hatte.

Als Kephas sah wie's Krispus schmeckte
Er sich die Lippen wässrig leckte
Und ohne den Meister erst zu fragen
Begann er auch was vorzutragen.

Um was es dabei ging war klar.
Um Frösche und den Adebar.


Meister Adebar
R.W. A.

Zwei Frösche die durchs Rohr sich drängen
Sehen zappelnd in der Luft,
Aus einem Storchenschnabel hängen
Ein Fröschlein das um Hilfe ruft.

Der eine quakt zum andern schlau:
"Du schau mal, das ist deine Frau!"

Der Kumpel darauf lapidar:
"Zu ihr kommt grad der Adebar,
Endlich hat er sie geschnappt.
Mal sehen ob es diesmal klappt.
Du weißt, der Storch ist sehr geschickt,
Wenn er ins rechte Bein sie zwickt
Werd ich Vater; schau nur schau!"


Dann schauten beide hin genau.
Sie sahen noch ihr Winken.
Der Storch hielt sie am linken
Und ist mit ihr davongeflogen.

"Dann hat sie mich betrogen"
Quakte da der Ehemann
Und fügte ziemlich burschikos
Und fröhlich gleich noch an:

Somit bin ich sie los!"




***

So die Moral: Der Adebar
Bringt kleine Kinder, das ist wahr!
Doch nach gutem alten Brauch
Frisst er erwachsene Frösche auch.



wird fortgesetzt

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Zur Einstimmung

Bei dem hier unter dem Pseudonym R.W. Aristoquakes virtuell zur Veröffentlichung gebrachten, mehr als einhundertfünfzigtausend Doppelverszeilen umfassenden und mit über 15.000 Zeichnungen versehenen Epos handelt es sich um die umfangreichste Nacherzählung des Homer zugeschriebenen Kriegsberichtes, die jemals niedergeschrieben wurde und nach Auffassung des Autors, um das wichtigste literarische Werk der Neuzeit überhaupt.

Unter dem oben abgedruckten Titel veröffentlicht der noch unbekannte Schriftsteller an dieser Stelle in den nächsten fünf Jahren sein als Fortsetzungeerzählung entstandenes Mammutmachwerk über den antiken Tierkrieg und dessen Folgen für die Menschheit.

Das über zweitausend Jahre alte homerische Epillion, das im Original nur etwa 300 Verszeilen umfasst, wurde von R.W. A., der zehn Jahre lang daran gearbeitet hat, zu einem Mammutwerk aufgebläht, das die Batrachomyomachia mit der Ilias und der Bibel verbindet.

Diese Verknüpfung der drei wichtigsten Werke der abendländischen Literatur, die in etwa zur gleichen Zeit entstanden sind, dient dem Autor dazu, seine religionsgeschichtliche These zu untermauern, in der er den Frosch als Ursprungsgottheit darstellt und behauptet, dass die Götter der Neuzeit nichts anderes sind als die konsequente Weiterentwicklung der ägyptischen Froschgötter.