Freitag, 27. Januar 2017

Die Muse und der Dichterling


Machwerk R.W. Aristoquakes
Teil 47 - 23
Die Muse und der Dichterling
Buch I

uch 

Traf ein Antwortschreiben ein,
Die Leute dort allesamt auf Zack,
Freuten sich dabei zu sein.

"Wir alle hier am See vor Ort,
Weil wir unsre Frösche lieben,
Freuen uns, dass ihr ihnen dort,
Am Nil, damit sie weiterleben,
Ein neues Heim wollt geben."
Haben sie dazu geschrieben
Und dabei darauf hingewiesen,
Dass sie just grad eben diesen,
Damit keiner weiter noch verblasst,
Hatten neuen Lack verpasst.


"Wir haben auch", so schrieben sie.
"Jedes einzelne ausgestopfte Vieh,
Durchleuchtet um all das zu finden,
Was mache Forscher mit ihnen verbinden."

"Die Suche nach dem Sinn des Lebens
In den toten Hüllen war vergebens.
Auch gilt es zu bekunden,
Weder der besagte Bibelcode,
Noch eine Seele nach dem Tod
Der guten ward dabei gefunden!"

Auch ein paar Fotos waren beigelegt.










"Die passen gut zur Froschsammlung aus Split"
Teilte Maxi dem Museumsdirektor mit,
Und machte von jenem angeregt,
Voller Freude und Begeisterung,
Froh und mit neuem Schwung,
Weil sie so was gerne tat,
Sofort ein weiteres Plakat.


"Die älteste Froschsammlung der Welt
Wird demnächst in Ägypten ausgestellt!"
Schrieb sie in großen Lettern drüber.


Am Arbeitstisch von gegenüber
Nickte ihr der Dichter zu.

"Das kann keine so gut wie du!
Du machst dich wahrlich hier verdient!
Der Museumsdirektor hat indessen,
Drob die Figürchen all vergessen,
Die wir für ihn als Freundschaftsgaben,
Noch im Rucksack für ihn haben."
Sprach er und hat sie angegrient.

"Dazu", gab sie zurück, mit Recht und Fug,
"Bleibt uns Zeit noch lang genug.
Erst mal gilt es ohn' zu hetzen,
Amun ein Denkmal hier zu setzen,
Damit die Welt versteht
Um was es uns beiden dabei geht
Und warum der just von mir genannte,
Sich König aller Götter nannte!"

"Ja", erwiderte der Dichterling.
"Was wir hier tun ist zwar gering,
Doch ich denk er wird sich freuen,
Denn keiner von den vielen Neuen,
Hat ein Museum hier auf Erden!"

"Es wird einzigartig werden
Und alles in den Schatten stellen,
So denke ich schon jetzt vorab,
Was es in dieser Sache jemals gab!"
Erwiderte ihm Maxi, seine Muse drauf.









"Wir werden die andern damit zwar verprellen,
Doch das nehmen wir in Kauf,
Denn die sind in ihrem Machtverlangen,
Einst noch schlimmer mit ihm umgegangen."


"Sie haben vor gut dreitausend Jahren
Als sie noch hier im Lande waren,
Und Echnatons Vorhaben war misslungen,
Den Monotheismus am Nil zu etablieren,
Moses einen Ägypterfürsten dazu gedungen,
Den alten Jahwe als den Ihren,
Anstelle von Amun, den Seinen und Aton
Auf ihres Volkes Götterthron,
Gar hinterlistig zu erheben."

"Ihn, Amun, der als erster Gott von Theben
Aufstieg zum König aller Götter
Und Reichsgott war zuletzt am Nil,
Verunglimpften die ketzerischen Spötter,
In einem derart miesen Stil,
Dass der vom neuen Völkerbund,
Verdrängt wurd' in den Untergrund."

"Ihm widmen nun in Kairo hier,
Demnächst das Froschmuseum wir!"

"Es soll als Zeichen dafür stehen,
Dass Gottheiten im Zeitgeschehen,
Oftmals wechseln ihre Namen,
So wie Amun in Amun-Re und Amen.

***

Wie es in Kairo weitergeht
In unsrer nächsten Folge steht.

wird fortgesetzt

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Zur Einstimmung

Bei dem hier unter dem Pseudonym R.W. Aristoquakes virtuell zur Veröffentlichung gebrachten, mehr als einhundertfünfzigtausend Doppelverszeilen umfassenden und mit über 15.000 Zeichnungen versehenen Epos handelt es sich um die umfangreichste Nacherzählung des Homer zugeschriebenen Kriegsberichtes, die jemals niedergeschrieben wurde und nach Auffassung des Autors, um das wichtigste literarische Werk der Neuzeit überhaupt.

Unter dem oben abgedruckten Titel veröffentlicht der noch unbekannte Schriftsteller an dieser Stelle in den nächsten fünf Jahren sein als Fortsetzungeerzählung entstandenes Mammutmachwerk über den antiken Tierkrieg und dessen Folgen für die Menschheit.

Das über zweitausend Jahre alte homerische Epillion, das im Original nur etwa 300 Verszeilen umfasst, wurde von R.W. A., der zehn Jahre lang daran gearbeitet hat, zu einem Mammutwerk aufgebläht, das die Batrachomyomachia mit der Ilias und der Bibel verbindet.

Diese Verknüpfung der drei wichtigsten Werke der abendländischen Literatur, die in etwa zur gleichen Zeit entstanden sind, dient dem Autor dazu, seine religionsgeschichtliche These zu untermauern, in der er den Frosch als Ursprungsgottheit darstellt und behauptet, dass die Götter der Neuzeit nichts anderes sind als die konsequente Weiterentwicklung der ägyptischen Froschgötter.