Mittwoch, 25. Januar 2017

Die Muse und der Dichterling


Machwerk R.W. Aristoquakes
Teil 47 - 22
Die Muse und der Dichterling
Buch I

ie 

Einladung an die Sammlerwelt,
Welche Maxi hatte ins Netz gestellt,
Hat, was beabsichtigt war, vollbracht.



Die Froschsammler sind aufgewacht.
Ob ihre Sammlung groß war oder klein,
Das Motto hieß dabei zu sein.

Die Zusagen für das Projekt
Das sie hatten ausgeheckt,
Wurden täglich mehr und mehr,
Worüber man sich freute sehr.

Sogar Ferenc Mere aus Split
Der eigentlich ein Ungar war,
Machte bei der Sache mit.

"Ach, wie ist das wunderbar!"
Jubelte da Maxima,
Als sie die schönen Frösche sah
Die der ihr hatte zugeschickt.

Der Dichter hat ihr zugenickt,
Lächelte ihr aufmuntert dabei zu
Und fügte an mit frohem Lachen,
"Da wirst, wie ich dich kenne, du
Dich an die Arbeit wohl gleich machen,
Um ein paar Fotos einzukasteln
Und ein Plakat daraus dann basteln."

So wie's der Dichter sich hatte just gedacht,
Hat Maxi, seine Muse es sogleich gemacht.

Der alten Sammlung zugetan
Fertigte sie zwei Schautafeln an,
Die vorab zeigten wie
Schön und interessant ist die.



Die Wiedergabe der Kulturgeschichte,
Des Frosches in solch imposanter Dichte,
Ward zuvor noch niemals auf der Welt,
So klar wie dort drauf dargestellt.




Bei der Arbeit, der Freizeit und beim Sport
Kann man sie erleben dort.
Im Zirkus, als Seiltänzer und Akrobaten,
Aber auch unter Waffen als Soldaten,
Oder lebensnah als Zecher,
In der Kneipe, hoch die Becher.






Man sieht sie balancierend nackt
Im Zirkus gar beim Hochseilakt.



Sie treten dort und zwar zuhauf,
Brillierend als Artisten auf
Und treiben fliegend hoch oben am Trapez,
Ohne Netz ihren höchst gewagten Fez.
 
Als Messerwerfer zeigen sie
Dass sie daneben werfen nie.


Ein Fakir mangels einem Bett
Schläft auf einem Nagelbrett.


Auch Boxer, Ringer, Schwerathleten,
Sind nebst dem Direktor dort vertreten.
Andere gekonnt und elegant zuwege,
Radeln mit Rhönrädern durch die Manege.








Nebenan auf  einem Tennisplatz,
Kämpfen zwei im zweiten Satz
Und wollen beide möglichst binnen
Des dritten schon das Match gewinnen.






Auf dem Sportplatz nebenan,
Wie man auch schön sehen kann,
Wird die Meisterschaft grad ausgetragen.
Die Athleten um Titel zu erjagen,
Kämpfen mit gar ernsten Minen
Fair sportlich in allen Disziplinen.







Weitsprung, Hochsprung, Hindernislauf,
Weitwurf mit Kugel oder Speer,
Alles ist zu sehen drauf.
Und noch vieles andre mehr.
Es geht zu wie bei der Olympiade.

Auch die Turner sind dabei
Und zeigen den Zuschauern so mancherlei
Hochriskante Übung, welche die,
Gesehen hatten zuvor noch nie.




Nebenan im Freizeitbade
Zeigten die Turmspringer ihr Können.
Andre, um sich ein bisschen Spaß zu gönnen
Liegen im Grase beim Geknutsche
Oder rutschten auf der Wasserrutsche.
Ach was war des eine Hatz. 


Ein Frosch mit Intellekt im Wesen
Entspannt sich derweil beim Zeitungslesen.



Indessen auf dem Fußballplatz,
Um das gegnerische Team zu schlagen,
Wurde ein Spiel grad ausgetragen.


Auch nebenan beim Basketball
War dieser Umstand so der Fall.


Am Froschteich sah man die Kanuten
Rasant paddelnd dem Ziel entgegen sputen.



Doch neben Zirkus, Spiel und Sport
Zeigen Meres Frösche dort,
In Split, wo sie zurzeit noch stehen,
Dass auch der Arbeit sie nachgehen.

Als Beispiel, Bader einst genannt,
Der Zahnarzt welcher ganz entspannt,
Wie deutlich man's im Bilde sieht,
Einem Frosch die Zähne zieht.


Der moderne Friseur hingegen,
Stutzt einem Frosch just seinen Bart,
Wobei mit Schaum er nicht grad spart.


Die Nähmaschine sieht als Segen,
Wie man unschwer sehen kann
Indes der Schneidermeister an.


Alle Berufe sind vertreten.
Schreiner, Flößer, Fliesenleger,
Maurer, Kaminkehrer- oder Feger.


 


Polizisten welche vom Gericht gebeten,
Vermutlich dort just grad in Sachen
Von Diebstahl die Täter gut bewachen.
Auch Folterknechte gab's vor Ort
Die das Urteil umsetzten sofort.



Zimmerleute welche mittels Sägen
Balken für einen Dachstuhl schrägen,
Oder aber mit dem Beil
Zuspitzen so manches Teil,
Und entfernen jeden Ast,
Dass alles zueinander passt.



In der Schule unterdessen
Hat der Nachwuchs brav gesessen
Und hat fleißig gelernt beim Unterricht.




Mancher kleine grüne Wicht
Hat, anstatt zu lernen schon mit acht,
Unfug lieber dort gemacht,
Sodass der Lehrer voller Ungeduld
Schier verzweifelt ist am Pult.

Doch nebst der Arbeit und der Penne,
Was ich nicht umsonst hier nenne,
Hat es um zu leben,
Auch die Freizeit noch gegeben.



Da wurde froh Musik gemacht
Im Chor gesungen und gelacht,
Oder Hochzeit gar gehalten.

Die Jungen tanzten und die Alten
Hatten im Wirtshaus, wo beim Bier man saß
 Und Karten oder Billard spielte, ihren Spaß.







Dort ging es ziemlich hoch oft her.
Wenn das Fass war oben leer,
Ging man auf der Gastwirts Kosten,
In den Weinkeller zum verkosten.


Manchmal ist's jedoch dabei
Ganz versehentlich passiert,
Dass einer oder sogar zwei,
Dem Wein haben zu sehr zugesprochen
Und gerieten drob in Streit.

Da hat man sich der Ehre wegen
So war das in der guten alten Zeit,
Am Tag darauf dann mittels Degen,
Sich mannhaft und mutig duelliert
Dass einem der Zwei für ein paar Wochen
Sein angeborenes Verlangen
Zum Streiten ist vergangen.




Wie es in Kairo weitergeht
In unsrer nächsten Folge steht.

wird fortgesetzt

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Zur Einstimmung

Bei dem hier unter dem Pseudonym R.W. Aristoquakes virtuell zur Veröffentlichung gebrachten, mehr als einhundertfünfzigtausend Doppelverszeilen umfassenden und mit über 15.000 Zeichnungen versehenen Epos handelt es sich um die umfangreichste Nacherzählung des Homer zugeschriebenen Kriegsberichtes, die jemals niedergeschrieben wurde und nach Auffassung des Autors, um das wichtigste literarische Werk der Neuzeit überhaupt.

Unter dem oben abgedruckten Titel veröffentlicht der noch unbekannte Schriftsteller an dieser Stelle in den nächsten fünf Jahren sein als Fortsetzungeerzählung entstandenes Mammutmachwerk über den antiken Tierkrieg und dessen Folgen für die Menschheit.

Das über zweitausend Jahre alte homerische Epillion, das im Original nur etwa 300 Verszeilen umfasst, wurde von R.W. A., der zehn Jahre lang daran gearbeitet hat, zu einem Mammutwerk aufgebläht, das die Batrachomyomachia mit der Ilias und der Bibel verbindet.

Diese Verknüpfung der drei wichtigsten Werke der abendländischen Literatur, die in etwa zur gleichen Zeit entstanden sind, dient dem Autor dazu, seine religionsgeschichtliche These zu untermauern, in der er den Frosch als Ursprungsgottheit darstellt und behauptet, dass die Götter der Neuzeit nichts anderes sind als die konsequente Weiterentwicklung der ägyptischen Froschgötter.