Dienstag, 17. Januar 2017

Die Muse und der Dichterling


Machwerk R.W. Aristoquakes
Teil 47 - 16
Die Muse und der Dichterling
Buch I

ie 

schon gesagt", so fing er an.

"Es ist schon ziemlich lange her,
Ich war damals noch ein Bub,
Als zu sammeln ich begann."

"Erst waren es drei Frösche nur
Doch mit der Zeit, so langsam dann,
Wurden es mehr und mehr."

"Mit dem Hintergrund der Froschkultur,
Die am Nil hier ihren Anfang nahm,
Ich nicht mehr los vom Sammeln kam."

"Wie ich dereinst im Wachstumsschub,
Wuchs meine Sammlung so wie ich,
Successive bald gar ansehnlich,
Zu recht stattlicher Größe heran."

"Schließlich als erwachsner Mann,
Habe ich irgendwann erkannt,
Dass weitläufig verwandt,
Ich irgendwie, das ist kein Stuss,
Mit dem Objekten meiner Leidenschaft,
Um ein paar Ecken auch sein muss."

"Das wurde mir zur Antriebskraft
Ein bisschen genauer hinzuschauen
Und meine Sammlung auszubauen."

"Schnell wurde ich im ganzen Land,
Was mich aber nicht groß störte,
Froschsammler nur noch genannt."


"Das wurde, weil bei Hof man's hörte,
 Auch dem Staatschef  dort bekannt."
Er ließ mich zu sich kommen.
Und ich hab angenommen!"


"Nasser wollte einst im Gegenzug,
Diese Froschfigur hier haben!"

Dabei zeigte der Erzähler auf Amun
Welcher vor ihm rechterhand,
Ja auf seinem Schreibtisch stand.


"Die sollte, wenn er würde einst begraben,
Ich ihm in der Kanope dort,"
So fuhr er schelmisch grinsend fort,
Indem er auf den Tonkrug wies,
"Ich nebst seinem Herzen und überdies,
 Dem Phallus für sein Seelenleben,
  Ihm nach dem Tod ins Grab mitgeben."

"Warum haben sie das nicht gemacht?"
Wollte Maxima gerissen,
Schüchtern nachgefragt, drauf wissen.

"Das unterließ ich und zwar aus gutem Grund!"
Erklärte ihr der andre drauf.
Und dann machte er ihr  kund
Warum er dereinst nicht es tat.

"Weil Nasser die al-Azar verstaatlicht hat
Und die Ulama zu Beamten hat gemacht,
War ich drob so aufgebracht,
Dass ich das an seinem Grabe
Lieber unterlassen habe."

Und dann fügte er spontan
Zornig einen Satz noch an:

"Ich wollt nicht, dass er wiederkommt
Weil unserm Lande es nicht frommt,
Dass die Scharia wird Gesetz
Und  mit ihr die verfluchte Hetz
Auf  Batrachiten so wie mich,
(Hier als froschgläubig zu übersetzen)
Denn das ist wahrlich fürchterlich!"

"Hier bei mir kann Amun nun
Für seine Wiederkehr nichts tun!"

"Hier im Museum gilt es drauf zu achten,
Ich hoffe, dass ihr zwei zustimmt mir,
Dass ihm und all den andern hier,
Wir nicht dümmlich nach dem Leben trachten."

"Doch, damit ihr auch versteht
Um was es mir genau hier geht,
Zu tilgen jedes Missverstehen,
Sollten wir gemeinsam nun,
Über Osiris, Horus und Amun,
Erst mal, bevor wir weiter ratschen
Und dummes Zeug nur tratschen,
Einen interessanten Film ansehen.

Dann bat er sie nach nebenan
In den Museumskinosaal.
Dort haben sie gemeinsam dann,
Er selbst bereit zum zehnten Mal,
Einen Film über das Zeitgeschehen,
Er hieß Zeitgeist, angesehen.

Wie's im Museum weitergeht
In unsrer nächsten Folge steht.

wird fortgesetzt


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Zur Einstimmung

Bei dem hier unter dem Pseudonym R.W. Aristoquakes virtuell zur Veröffentlichung gebrachten, mehr als einhundertfünfzigtausend Doppelverszeilen umfassenden und mit über 15.000 Zeichnungen versehenen Epos handelt es sich um die umfangreichste Nacherzählung des Homer zugeschriebenen Kriegsberichtes, die jemals niedergeschrieben wurde und nach Auffassung des Autors, um das wichtigste literarische Werk der Neuzeit überhaupt.

Unter dem oben abgedruckten Titel veröffentlicht der noch unbekannte Schriftsteller an dieser Stelle in den nächsten fünf Jahren sein als Fortsetzungeerzählung entstandenes Mammutmachwerk über den antiken Tierkrieg und dessen Folgen für die Menschheit.

Das über zweitausend Jahre alte homerische Epillion, das im Original nur etwa 300 Verszeilen umfasst, wurde von R.W. A., der zehn Jahre lang daran gearbeitet hat, zu einem Mammutwerk aufgebläht, das die Batrachomyomachia mit der Ilias und der Bibel verbindet.

Diese Verknüpfung der drei wichtigsten Werke der abendländischen Literatur, die in etwa zur gleichen Zeit entstanden sind, dient dem Autor dazu, seine religionsgeschichtliche These zu untermauern, in der er den Frosch als Ursprungsgottheit darstellt und behauptet, dass die Götter der Neuzeit nichts anderes sind als die konsequente Weiterentwicklung der ägyptischen Froschgötter.